es tat richtiggehend weh, gestern die Pressekonferenz der sächsischen Innenbehörden zum Fall des Abdullah A.H.H. zu verfolgen. Der 20-jährige Syrer kam 2015 nach Deutschland, stellte einen Asylantrag – und wurde später zu einer Jugendstrafe von mehr als drei Jahren verurteilt, weil er unter anderem für den IS geworben hatte und offenbar auch einen Sprengstoffanschlag plante. Kaum war er Ende September aus der Haft entlassen worden, tötete er fünf Tage später mutmaßlich einen Touristen in Dresden und verletzte dessen Begleiter schwer. Dabei waren sich Polizei und Verfassungsschutz sehr wohl bewusst, dass der Mann eine tickende Zeitbombe ist. Trotzdem war eine Abschiebung in sein Herkunftsland nicht möglich. Wie wehrhaft kann unser Staat sein? Es sind Begebenheiten wie diese, die viele Menschen hierzulande an der Wehrhaftigkeit unseres Staats zweifeln lassen. Meine Kollegin Johanna Jürgens hat deswegen mit dem Innenexperten und CSU-Bundestagsabgeordneten Michael Kuffer darüber gesprochen, warum wir eigentlich in der Bundesrepublik die Anwesenheit mutmaßlicher oder auch erwiesener Schwerstkrimineller hinzunehmen haben. Kuffers Antworten machen deutlich: Selbst wenn Deutschland etwas ändern wollte, gilt es, die europäische Ebene zu beachten. Das mag alles so sein. Aber ob es im Ergebnis befriedigend sein kann, steht auf einem anderen Blatt. Immerhin kommt vielleicht schon bald Bewegung in die Sache. Was sagen die Corona-Daten wirklich aus? Sind die aktuellen Infektionsraten mit den Daten aus der ersten Corona-Welle und mit denen der Nachbarländer vergleichbar? Und was bedeutet das für die Wirtschaft? Das sind Fragen, die sich derzeit wohl jeder stellt. Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, hat sich die Zahlen genauer angesehen. Klar ist, dass sich seit April sehr viel verändert hat. Felbermayrs Gastbeitrag lesen Sie hier. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |