Liebe Leserinnen und Leser,
 

Wie versprochen, setzt sich Cicero weiterhin kritisch mit der Neufassung des Infektionsschutzgesetzes auseinander – was angesichts des deutschen coronapolitischen Sonderwegs nur bedeuten kann, kein gutes Haar daran zu lassen. Mit den infantilen Begriffen „Winterreifen“ und „Schneeketten“ beschreiben Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Grundrechtseinschränkungen, die die Bürger ab Oktober erdulden sollen. Anders als Buschmann meint, sind die Maßnahmen des neuen Infektionsschutzgesetzes nicht verhältnismäßig. Im Gegenteil: Rechtspolitisch, gesamtgesellschaftlich und juristisch ist das Ergebnis desaströs. Die FDP hätte sich darauf nicht einlassen dürfen, schreibt die Rechtsanwältin Jessica Hamed. Am Wochenende folgt auf Cicero Online noch eine Einschätzung des Rechtswissenschaftlers Volker Boehme-Neßler.

 

Bei aller noch so berechtigten Abscheu vor russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine droht mancher Beobachter eines zu vergessen: Krieg ist die niederste Form der zivilisatorischen Interaktion. Muss also der Versuch, ihn mit humanitären Gesetzen „menschlicher“ zu machen, nicht zwangsläufig misslingen? Die jüngsten UN- und Amnesty-International-Berichte zur Menschenrechtslage in der Ukraine, die sich auch mit der Instrumentalisierung ziviler Opfer auseinandersetzen, scheinen das nahezulegen. Und zwar in Bezug auf beide Kriegsparteien. Denn auch die Ukraine ist an die völkerrechtliche Pflicht gebunden, das Leben Unbeteiligter zu schützen. Eine Pflicht, der sie nicht immer nachkommt, wie Cicero-Autor Philipp Fess zeigt.

 

In linken und grünen Kreisen lautet die Antwort auf jede Krise: nehmen und verteilen. Egal ob Massenmigration das Sozialsystem unter Druck setzt, die Corona-Politik der Wirtschaft schadet oder die Energiekrise das Land vor dem Winter zittern lässt. Hier ein Gegenvorschlag von Cicero-Redakteur Ben Krischke: Warum nicht erstmal aufhören, Milliarden von Steuergeldern für allerlei zeitgeistigen Firlefanz, halbseidene Projekte und komplett überflüssige Posten auszugeben, bevor man noch tiefer in die Portemonnaies der Bürger greift?

 

In die Portemonnaies der Bürger will der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers zwar nicht greifen. Allerdings warnt er vor weiteren Entlastungspaketen. Tankrabatt oder 9-Euro-Ticket seien nicht zielführend, sagt der CDU-Politiker. Der Staat könne nicht alle entlasten und alles auffangen, was durch die Kriegssituation und deren Folgen an Belastungen auf alle zukomme. Vielmehr sei es richtig, auf Investitionen und Wirtschaftswachstum zu setzen, sagt er im Interview mit Cicero-Redakteur Volker Resing. Denn: „Wenn der Staat mit der Gießkanne austeilt, verschärft er die Inflation.“

 

Die Folgen des Atomausstiegs spürt Deutschland derzeit schmerzlich. Die Osteuropa- und Technikhistorikerin Anna Verona Wendland warnte schon lange vor dem Ukraine-Krieg, dass der deutsche Atomausstieg dem Klimaschutz schade und Putin stärke. In der ersten Folge unseres neuen Cicero Wirtschaft Podcast findet die frühere Atomkraftgegnerin, die heute für eine Renaissance der Nuklearenergie kämpft, im Gespräch mit Cicero-Redakteur Daniel Gräber deutliche Worte: „Wenn die Grünen, wie Sie es ja in der Klimadebatte gerne tun, auf evidenzbasierte Politik abheben, dann sieht es natürlich überhaupt nicht gut aus, wenn sie bei der Kernenergie eigentlich bauchbasierte Politik machen.“

 

Ihr Ingo Way, Leiter Online-Redaktion

 
 
 
 
 
 
 
Marco Buschmann (FDP) und Karl Lauterbach (SPD)
 
Neues Infektionsschutzgesetz
 
3G durch die Hintertür oder: Wie die FDP endgültig ihr F verlor
 
VON JESSICA HAMED
 
 
Mit den infantilen Begriffen „Winterreifen“ und „Schneeketten“ beschreiben Justizminister Marco Buschmann (FDP) und Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) Grundrechtseinschränkungen, die die Bürger ab Oktober erdulden sollen. Anders als Buschmann meint, sind die Maßnahmen des neuen Infektionsschutzgesetzes nicht verhältnismäßig. Im Gegenteil: Rechtspolitisch, gesamtgesellschaftlich und juristisch ist das Ergebnis desaströs. Die FDP hätte sich darauf nicht einlassen dürfen.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Kriegstrümmer in der Ukraine
 
UN- und Amnesty-Berichte zum Ukraine-Krieg
 
Instrumentalisierung ziviler Opfer
 
VON PHILIPP FESS
 
 
Bei aller noch so berechtigten Abscheu vor russischen Kriegsverbrechen in der Ukraine droht mancher Beobachter eines zu vergessen: Krieg ist die niederste Form der zivilisatorischen Interaktion. Muss also der Versuch, ihn mit humanitären Gesetzen „menschlicher“ zu machen, nicht zwangsläufig misslingen? Die jüngsten UN- und Amnesty International-Berichte zur Menschenrechtslage in der Ukraine, die sich auch mit der Instrumentalisierung ziviler Opfer auseinandersetzen, scheinen das nahezulegen. Und zwar in Bezug auf beide Kriegsparteien.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Links-grüne Umverteilungsträume
 
Schröpfe, schröpfe, Mittelschicht abbaue
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
In gewissen Kreisen lautet die Antwort auf jede Krise: nehmen und verteilen. Egal ob Massenmigration das Sozialsystem unter Druck setzt, die Corona-Politik der Wirtschaft schadet oder die Energiekrise das Land vor dem Winter zittern lässt. Hier ein Gegenvorschlag: Warum nicht erstmal aufhören, Milliarden von Steuergeldern für allerlei zeitgeistigen Firlefanz, halbseidene Projekte und komplett überflüssige Posten auszugeben, bevor man noch tiefer in die Portemonnaies der Bürger greift?
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Tankstelle
 
Niedersächsischer Finanzminister
 
„Wenn der Staat mit der Gießkanne austeilt, verschärft er die Inflation“
 
INTERVIEW MIT REINHOLD HILBERS
 
 
Der Niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers warnt vor weiteren Entlastungspaketen. Tankrabatt oder 9-Euro-Ticket seien nicht zielführend, sagt der CDU-Politiker. Der Staat könne nicht alle entlasten und alles auffangen, was durch die Kriegssituation und deren Folgen an Belastungen auf alle zukomme. Vielmehr sei es richtig, auf Investitionen und Wirtschaftswachstum zu setzen.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Anna Verona Wendland Daniel Gräber
 
Anna Verona Wendland im Gespräch mit Daniel Gräber
 
Cicero Wirtschaft Podcast: „Bei der Energiestrategie ist Stimmungspolitik Gift“
 
VON DANIEL GRÄBER
 
 
Anna Verona Wendland war Atomkraftgegnerin, jetzt kämpft sie für eine Renaissance der Nuklearenergie. Die Osteuropa- und Technikhistorikerin warnte schon lange vor dem Ukraine-Krieg, dass der deutsche Atomausstieg dem Klimaschutz schade und Putin stärke.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Patricia Schlesinger tritt als ARD-Vorsitzende zurück
 
Der Druck zu groß, die Luft zu dünn
 
VON BEN KRISCHKE
 
 
Zum Jahreswechsel hat RBB-Intendantin Patricia Schlesinger den Posten der ARD-Vorsitzenden übernommen. Acht Monate später ist sie nun nach Compliance-Vorwürfen von eben diesem Posten zurückgetreten. Für die ARD, die sich derzeit im größten Umbau ihrer Geschichte befindet, ein kleiner Supergau – und Wasser auf die Mühlen der Kritiker des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
 
Neues Infektionsschutzgesetz 
 
Der Sieg der German Corona-Angst
 
VON PHILIPP FESS
 
 
Mit dem Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz macht der zu Hysterie und Fehlentscheidungen neigende Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach augenscheinlich Zugeständnisse an die Einwände seiner zahlreichen Kritiker. Dennoch bleibt Deutschland in einem Irrgarten gefangen, aus dem offenbar auch Bundesjustizminister Marco Buschmann nicht mehr herausfindet.
 
 
 
Zum Artikel ➔
 
 
 
Karikatur
 
Probe aufs Exempel
 
Zu den Karikaturen ➔
 
 
 
 
 
 
 
 
Newsletter abbestellen: Wenn Sie künftig keinen Newsletter mehr von CICERO erhalten möchten, dann klicken Sie bitte hier!
 
Impressum: CICERO — MAGAZIN FÜR POLITISCHE KULTUR Verantwortlicher gemäß § 10 Abs. 3 MDStV: Alexander Marguier Fasanenstraße 7-8 | D-10623 Berlin | Tel: +49 30-981-941-0 | Fax: +49 30-981 941-199 info@cicero.de | Cicero Online
 
 
© Cicero 2022