Liebe/r Leser/in, wenn wir nur einen Augenblick innehalten. Wenn wir uns nur für diesen Augenblick eingestehen, dass uns die Erklärungen fehlen. Dass wir nicht begreifen, was passiert ist. Auf dem Marktplatz in Mannheim. Wir würden uns in diesem Augenblick des Innehaltens der Fassungslosigkeit überlassen. Und der Trauer. Wir würden die Worte nicht hören. Nichts hören vom Angriff auf uns alle, auf unseren Staat, unsere Werte. Wir würden für einen Augenblick nicht hören, dass der Polizist unsere Freiheit mit seinem Leben verteidigt habe. Dass der Täter mit seinem Messer auch der Demokratie einen Stich versetzt habe. Wir würden nicht hören, dass der in Mannheim ermordete Polizist ein Held gewesen sei. Die Trauer würde uns keine anderen Worte anbieten. Sie würde uns spüren lassen, dass all diese starken, großen und wütenden Worte eine Wahrheit verstummen lassen. Die Wahrheit, dass der Angriff auf dem Marktplatz in Mannheim in all seiner tumben, entsetzlichen Bosheit einem Menschen galt. Einem Menschen, der den Angreifer in seinem Rücken nicht sehen konnte. Der sich nicht wehren konnte. Den niemand schützen konnte. Seine Kollegen konnten ihn nicht schützen. Auch jener nicht, der auf den Attentäter schoss. Er wird damit leben müssen. So wie wir alle, die wir uns damit eingerichtet haben, dass irgendjemand uns, unsere Freiheit und unsere tägliche Ordnung nun mal verteidigen muss. Wir sagen uns, dass diese Verteidiger notfalls mit ihrem Leben dafür einstehen. Das sagt sich so einfach. Und ist es nicht so? Die Geschichte der Republik ist auch die Geschichte der während ihres 75-jährigen Bestehens verletzten und getöteten Polizisten. Immer galten sie irgendeinem als Feinde. Der Typ in Uniform, so hatte es einmal Ulrike Meinhof formuliert, sei kein Mensch. Sondern ein Schwein. „Und natürlich kann geschossen werden.“ Einer von diesen „Typen in Uniform“, ein Mensch, wurde in Mannheim ermordet. Einer, der uns beschützen sollte. Und den wir nicht beschützen konnten. Wenn wir die Trauer zulassen, stellen wir uns dieser Wahheit. Ob wir das aushalten? Nur für einen Augenblick?
| Mit vielen Grüßen Markus Krischer, stellvertretender Chefredakteur FOCUS Magazin |
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