Ausgabe vom 12.06.2023
Börse Intern - Unabhängig, strategisch, treffsicher

Wird sie oder wird sie nicht?
Kurzes Verfallstag-Update

Wird sie oder wird sie nicht?
von Torsten Ewert

Sehr verehrte Leserinnen und Leser,

es ist das Ereignis dieser Woche: das Fed-Meeting, das morgen und übermorgen stattfindet. Die spannende Frage ist, ob die Fed erneut die Zinsen erhöhen wird oder nicht.

(K)eine klare Sache

Aus Sicht der Märkte ist „eigentlich“ alles klar – mit aktuell 76%-iger Wahrscheinlichkeit erwarten die Anleger eine Zinspause:

Quelle: CME FedWatch Tool

Das sieht nach einer klaren Sache aus – ist es aber nicht. Um das zu verstehen, werfen wir einen Blick auf den Verlauf der Leitzinserwartungen für das Juni-Meeting seit Anfang Mai:

Quellen: MarketMaker mit Daten von CME FedWatch Tool, eigene Berechnungen

Am 3. Mai fand das vorangegangene Fed-Meeting statt, bei dem der Leitzins auf 5,00-5,25 % erhöht wurde (senkrechte gestrichelte Linie). Seitdem stiegen die Leitzinserwartungen für das Juni-Meeting stetig an – bis sie Ende Mai die Möglichkeit eines weiteren Zinsschritts im Juni andeuteten.

Erstaunliche Markterwartungen

Das war einigermaßen erstaunlich, denn in dieser Zeit rückte der Zahlungsausfall der USA immer näher, der dadurch drohte, weil sich Regierung und Kongress nicht auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze einigen konnten. Glaubten die Anleger wirklich, dass die Fed den Leitzins erhöht hätte, wenn die USA zahlungsunfähig geworden wären?

Aber gut, es könnte ja sein, dass sie eine Einigung vielleicht schon vorweggenommen haben. Doch dem steht entgegen, dass in der letzten Mai-Woche, als sich die Politiker tatsächlich geeinigt haben, die Leitzinserwartungen schlagartig zurückgingen (siehe Pfeil) – und seitdem auf diesem niedrigen Niveau blieben.

Der Rückgang der Erwartungen ergibt Sinn, denn mit der Einigung können die USA ihre Verpflichtungen wieder in vollem Umfang erfüllen. Dazu muss die Regierung allerdings neue Schulden machen und neue Anleihen ausgeben. Zudem muss sie die Reserven füllen, die sie durch „außerordentliche Maßnahmen“ seit Januar ausgereizt hat – so lange hat das US-Finanzministerium das Land am Zahlungsausfall vorbeimanövriert.

Achtung, Anleihe-Flut!

De facto werden die USA also in den kommenden Wochen so viele Anleihen ausgeben wie sonst in einem halben Jahr. Das bedeutet eine Flut von Neuemissionen, die schlagartig den Markt überschwemmen. Das erhöht das Angebot an Staatsanleihen, und bekanntlich drückt ein hohes Angebot die Preise. Im Fall von Anleihen sind das die Kurse, wodurch im Gegenzug die Zinsen steigen.

Und tatsächlich spiegelt sich diese Erwartung auch in den Marktrenditen wider:

Quellen: MarketMaker mit Daten von VWD

Seit dem Fed-Meeting im Mai stiegen die Renditen. Mit diesem Anstieg haben aber die Anleger offenbar vor allem ein höheres Risiko bei US-Staatsanleihen infolge des Schuldenstreits eingepreist. Denn nach der Einigung fielen die Renditen zunächst wieder (siehe Pfeil). Danach ging der Anstieg weiter, womit die erwartete Anleihe-Flut eingepreist wurde.

Gut, dieser Anstieg blieb bisher weit unter den Höchstständen der vergangenen Monate mit zum Teil mehr als 4 % zurück. Das lässt sich aber damit begründen, dass dem höheren Angebot der nächsten Zeit ein geringeres Angebot seit Januar gegenübersteht. Anleiheinvestoren waren also in den vergangenen Monaten gewissermaßen auf Entzug gesetzt, so dass die kommende „Flut“ nur die bisherige „Ebbe“ ausgleicht.

Was Sinn ergibt und was nicht

Aber grundsätzlich ergeben die Bewegungen der Marktrendite Sinn. Was bleibt, ist der unverständliche Anstieg der Leitzinserwartungen (vorheriger Chart) im Mai, der nicht dazu passt. Schließlich sind höhere Marktrenditen gleichfalls eine Belastung für die Wirtschaft. Die Fed müsste also tatsächlich nicht die Zinsen erhöhen – das übernimmt aktuell der Markt für sie!

Daher ist nicht klar, warum es im Mai höhere Leitzinserwartungen gab und warum sich das geändert hat. Vielleicht schlagen sich diese Erwartungen aus irgendwelchen Gründen nicht mehr in den Fed Fund Futures nieder, sind aber weiterhin latent vorhanden.

Denn in den Marktrenditen sind sie sehr wohl zu erkennen! Das zeigt der Vergleich der Anstiege der Marktrenditen für Anleihen unterschiedlicher Laufzeiten seit dem jüngsten Zwischentief Mitte Mai:

Quellen: VWD, eigene Berechnungen

Anleihen kürzerer Laufzeiten zeigen deutliche höhere Renditeanstiege als Anleihen länger Laufzeiten. Das könnte ein Indiz für einen Zinsanstieg „am kurzen Ende“, also eine Leitzinserhöhung sein. Ich wäre daher nicht überrascht, wenn die Fed am Mittwoch – entgegen der vermeintlichen Markterwartungen – einen weiteren Zinsschritt unternimmt.

Warum die Gefahr für die Aktienmärkte besonders groß ist

Das dürfte heftige Turbulenzen auslösen, vor allem an den Aktienmärkten. Und zwar aus zwei Gründen: Erstens sind zuletzt hauptsächlich Tech-Werte stark gelaufen. Sie profitieren von einer Zinspause oder gar Zinssenkungen in besonderem Maße, da bei diesen Aktien der „Zins-Hebel“ am größten ist. Aber sie leiden auch am stärksten unter Zinserhöhungen, was wir 2022 gesehen haben, als die Fed ihren laufenden Zinserhöhungszyklus begann.

Eine „überraschende“ Zinserhöhung am Mittwoch sollte also dem Nasdaq 100, aber auch dem S&P 500 (in dem Tech-Werte aktuell mit 27,6 & gewichtet sind) einen kräftigen Dämpfer verpassen. Übrigens: Es wäre nicht die erste und die einzige Überraschung in Sachen Zinsen im Juni. Die Zentralbanken Kanadas und Australiens haben in der Vorwoche schon mal ihre Zinsen (weiter) erhöht – beide Male „unerwartet“ …

Zweitens käme eine solche negative Zins-Überraschung – wieder einmal – genau vor dem großen Verfallstag am Freitag. Sie würde also hektische Absicherungsmaßnahmen auslösen. Es dürfte dann bis zu den verschiedenen Verfallsterminen sehr turbulent zugehen. Die „Fed-Falle“ über die ich in der Vorwoche schrieb (siehe Börse-Intern vom 05.06.2023) würde dann wieder einmal zuschnappen.

Trader sollten also entsprechend umsichtig agieren und längerfristig orientierte Anleger können erst einmal abwarten: Entweder gibt noch bessere Einstiegskurse oder klare Kaufsignale. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Mit besten Grüßen

Ihr Torsten Ewert




Kurzes Verfallstag-Update
von Torsten Ewert

An der Konstellation zum Verfallstag hat sich gegenüber der Vorwoche (siehe Börse-Intern vom 05.06.2023) nichts geändert: Die Positionierung an der Terminbörse ist weitgehend gleichgeblieben und der DAX bewegt sich weiterhin im Kursbereich um 16.000 Punkte.

Allerdings hat er heute zunächst erneut einen kräftigen Kurssprung gemacht und damit die 16.000-Punkte-Marke wieder überschritten:

Aus Sicht des Verfallstagsdiagramms der Vorwoche ist er damit wieder in die gelbe Zone vorgedrungen in der die Stillhalter versuchen dürften, den Kurs wieder unter diese runde Marke zu drücken. Das kann man bereits an dem langen „Docht“ der heutigen Tageskerze erkennen.

Es bleibt also dabei: Das optimale Kursziel für die Stillhalter liegt bei 15.500 Punkten. Dieses Niveau könnte bei einer Zinserhöhung der Fed (siehe Beitrag oben) problemlos erreicht werden. Ohne die Mithilfe der Fed ist ein Abrechnungsniveau unterhalb von 16.000 Punkten für den DAX am wahrscheinlichsten. Und nur, falls es überraschend positive Nachrichten gibt (z.B. von den morgigen US-Inflationsdaten), sollte der DAX weiter in Richtung seines Allzeithochs laufen.

Ein Ausbruch auf ein neues Allzeithoch bis zum Freitag wäre dagegen das Überraschungsszenario.




Hightech Aktien profitieren vom Boom der Künstlichen Intelligenz

An den Börsen gibt es immer wieder Zeiten, an denen technologische Neuerungen zu enormen Chancen führen. Internet-Aktien, GreenTech oder Kryptowährungen waren gestern, aktuell dreht sich alles um KÜNSTLICHE INTELLIGENZ – das neue Boom-Thema an den Märkten!

Microsoft hat mit der Beteiligung an ChatGPT und verschiedenen Anwendungen einen neuen Hype ausgelöst, andere Konzerne wie Alphabet oder Amazon ziehen nach. Künstliche Intelligenz ist zweitfelsfrei das Thema des Jahres 2023 – und es ergeben sich exorbitante Kurschancen. 

Während es in Deutschland bislang nur wenige KI-Aktien gibt, wird man besonders in den USA fündig: Der Grafikkarten-Spezialist Nvidia ist stark gelaufen und mittlerweile eine Art Basisinvestition aus dem Sektor, viele andere Wertpapiere besitzen ähnlich große Chancen. Die gesamte Branche bleibt generell aussichtsreich, schließlich wird KI in Zukunft in so gut wie allen Lebensbereichen Einzug erhalten. Hierfür braucht es nicht nur neue Chips, mehr allgemeine Rechenleistung und Software, sondern auch viele verbundene Dienstleistungen. Der Boom beginnt gerade erst, die Anforderungen an den Markt sind kaum vorherzusehen. 

Wenn Sie diese Chancen richtig nutzen wollen, ist der Hightech-Trader von Bernd Raschkowski die richtige Wahl ...

Im Musterdepot des Hightech-Traders, das gerade ein Allzeithoch markiert hat, haben wir bereits Aktien, die vom neuen Boom profitieren können. In den kommenden Wochen sind viele weitere Neuaufnahmen aus der Branche geplant. Das Potenzial ist riesig. So bescheinigen zum Beispiel die Analysten der Bank of America dem Bereich Künstliche Intelligenz enormes Wachstumspotenzial. Auch verschiedene Fonds-Manager, wie zum Beispiel Philip Ripman vom norwegischen Nachhaltigkeitsfonds Storebrand Global Solutions, sieht die Entwicklung der KI gerade erst am Anfang. Seiner Meinung nach werden Investoren erst beginnen zu verstehen, welche Möglichkeiten die Automatisierung bietet und wie verschiedene Branchen beeinflussen werden.
 
Im Hightech-Trader haben wir generell wachstumsstarke Technologie-Unternehmen im Fokus. Für die nächsten Monate wird Künstliche Intelligenz eines der Top-Themen sein, weshalb wir hier nun verstärkt den Fokus legen. 

Um immer die richtigen Hightech-Aktien auszuwählen, testen sie den Hightech-Trader jetzt 30 Tage kostenlos …

Target-Trend-Spezial

Ihr Upgrade zum Newsletter     
Börse - Intern


Tägliche Chartanalysen nach der einzigartigen Target-Trend-Methode. Jeden Morgen zum Börsenstart.


Mehr Erfolg an der Börse mit dem Target-Trend-Spezial


Mehr Infos und kostenlose Leseproben finden Sie hier...

Kennen Sie schon unsere kostenlosen Börsen-Tools, wie zum Beispiel den Live-Wirtschaftskalender?

Stets informiert und keinen Termin verpassen     

Der Live-Wirtschaftskalender listet alle wichtigen Ereignisse und wirtschaftlichen Indikatoren, die den Markt antreiben. Er enthält Beschreibungen der Veranstaltungen und zeigt deren Bedeutung für den Markt.

Jetzt ausprobieren...

 

Anzeige:     
Werbung: Morgan Stanley 

Charts: Wenn nicht anders gekennzeichnet
Quelle: Guidants
Guidants® ist eine eingetragene Marke der Guidants Trading GmbH.
Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Impressum:  
Herausgeber: Stockstreet GmbH
Geschäftsführer: Detlef Ditschkowski
Handelsregister: HRB 62835
Amtsgericht Köln
Postanschrift: Breite Straße 48 - 50
50667 Köln
Telefon: 0221 / 6602458
Internet: www.stockstreet.de
V.i.s.d.P.: Sven Weisenhaus
E-Mail: info@stockstreet.de

Copyright:

2002-2023 Stockstreet GmbH
 
Haftungsausschluss:

Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Wenn Sie den Newsletter hin und wieder oder regelmäßig auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichen wollen, schreiben Sie an info@stockstreet.de.

Des Weiteren gelten die AGB und die Datenschutzrechtlichen Hinweise auf unserer Webseite.

Newsletterbezug:
Wenn Sie den Börse Intern Newsletter noch nicht regelmäßig beziehen sollten, können Sie sich kostenlos hier anmelden:
Kündigung des Newsletterbezugs:
Um den Bezug des Newsletter zu kündigen, klicken Sie bitte auf folgenden Link:
Anmeldung
Abmeldung