Inzwischen ist so gut wie sicher, dass 95 Prozent des Universums aus unbekannter „dunkler“ Materie und Energie bestehen. Die Komponenten sind unsichtbar, machen sich aber durch ihre Gravitationswirkung bei astronomischen Untersuchungen bemerkbar. Ansonsten weiß man bislang so gut wie nichts über die Phänomene, die den Weltraum grundlegend beeinflussen dürften.
Das Weltraumteleskop „Euclid“ der Esa soll nun die dunklen Seiten aufspüren. Voraussichtlich am 1. Juli startet die 4,7 Meter große, 3,5 Meter breite Sonde mit einer Falcon-9-Rakete von SpaceX von Cape Canaveral ins All. Die 1,4 Milliarden Euro teure Mission ist für sechs Jahre angesetzt. Euclids Aufgabe ist es, die größte und genaueste 3D-Karte des Universums über Raum und Zeit hinweg zu erstellen. Wie die Esa erklärt, könne das hochauflösende Teleskop zehn Milliarden Jahre zurück in die Vergangenheit blicken und Milliarden von Galaxien, also mehr als ein Drittel des Himmels, beobachten.
Ziel sei es zu untersuchen, wie sich das Universum ausgedehnt hat und wie sich im Laufe der kosmischen Geschichte Strukturen gebildet haben. Programmmanager Giuseppe Racca rechnet bereits im ersten Jahr der Mission mit mehr Daten zur Kosmologie außerhalb der Milchstraße, als es bisher von allen anderen Beobachtungen gibt: „Ich erwarte, dass ‚Euclid‘ die Wissenschaftsgemeinschaft mit einer nie dagewesenen, riesigen Menge an Daten fluten wird.“
Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |