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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 05.07.2023 | Sonne-Wolken-Mix, Regen möglich, windig, 16 bis 23°C. | ||
+ Auto-Kiezatlas Berlin: Wo Berlins Autos wohnen + Geplante Radwege-Haushaltskürzungen: Kai Wegner „weiß auch nicht, woher die Zahlen kommen“ + Degewo-Wohnblock seit 23. Juni ohne Strom + |
von Nina Breher und Thomas Lippold |
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Guten Morgen, wir wissen, wo Berlins Autos wohnen – und das sogar kiezgenau. Mithilfe einer neuen, interaktiven Autokarte des Tagesspiegel Innovation Lab können Sie schauen, wie viele Pkw in Ihrer Nachbarschaft gemeldet sind. Werden es mehr oder weniger? Wie viele Autos kommen durchschnittlich auf einen Quadratkilometer Fläche? Auf 1000 Einwohner? Die Pkw-Meldedaten stammen vom Statistischen Landesamt Berlin-Brandenburg. Erstmals sind sie auf Kiezebene verfügbar: Faktenfutter für hitzige Verkehrsdebatten. Was fällt auf? +++ In fast allen Bezirken sinkt die Zahl der Autos im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Nur Neukölln tanzt mal wieder aus der Reihe. Hier gibt es 9,2 Prozent mehr als 2015. Den stärksten Rückgang verzeichnet Lichtenberg. +++ Je weiter ein Kiez vom Alex entfernt ist, desto mehr Autos sind dort tendenziell registriert. Vom Alexanderplatzviertel (168 Autos/1000 Einwohner) bis Schmöckwitz (509 Autos/1000 Einwohner) sind es 24 Kilometer. +++ Trotzdem sind Lärm, schlechte Luft, volle Straßen hauptsächlich Probleme der Innenstädter. Viele Kieze mit hohen Autoeigentümer-Quoten haben vergleichsweise viel Platz für Autos. +++ Eigentum verpflichtet – anscheinend auch zum Autobesitz: Wo viele im Wohneigentum leben, haben die Leute mehr Autos. +++ Entgegen dem Klischee vom Arbeitslosen mit Luxuskarre gibt es, statistisch betrachtet, weniger Autos je Kiez, je mehr Personen arbeitslos sind: ein Indikator für Armut. Hier geht’s zur interaktiven Karte, hier zur ausführlichen Datenanalyse. | |||
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Apropos Autos. Will der neue Senat sie unter Artenschutz stellen? Das fragen sich offenbar nicht mehr allein Radaktivisten. Selbst niederländische Nachrichten berichteten kürzlich über den vorläufigen Radwegestopp von Verkehrssenatorin Manja Schreiner. Nun schaltet sich auch noch Brüssel ein – zumindest die Grünen im EU-Parlament. Die Berliner CDU lege „proaktiv den Rückwärtsgang ein“, kritisiert EU-Verkehrspolitikerin Anna Deparnay-Grunenberg. Die Welt blickt mal wieder auf Berlin („schönste Stadt der Welt“/Regierender Wegner auf dem Hoffest) – aber nicht so, wie Berlin das gern hätte. Wie kam es dazu? Der Berliner Senat erwägt offenbar, die Mittel für den Radwegeausbau in der Hauptstadt deutlich zu kürzen – um 40 bis 60 Prozent. Darauf deuten Pläne der Senatsfinanzverwaltung für den Doppelhaushalt 2024/25 hin. Auf dem Hoffest am Dienstagabend beschwichtigte Wegner: „Ich weiß auch nicht, woher die Zahlen kommen, weil wir sind ja noch mitten in den Haushaltsberatungen“, sagte er dem „rbb“. Es bleibt spannend. | |||
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Ach ja, das Hoffest. Vor dem Roten Rathaus feierten 3500 Gäste zu Cocktails mit bemüht-berlinerischen Namen (Gin Tegel, Aperol Britz, den Rest ersparen wir Ihnen) – und jeder Menge Unternehmensstände (deutsch: Werbung). Auch ein Checkpoint-bekannter Immobilienunternehmer mischte mit: Christoph Gröner, stadtbekannt dank seiner großzügigen 800.000-Euro-Wahlkampfspende an die Berliner CDU. Zunächst hatte Gröner im Checkpoint-Podcast „Berliner und Pfannkuchen“ erklärt, an diese Spenden Forderungen zu hilfsbedürftigen Kindern geknüpft zu haben. Dies nahm er später zurück. Jetzt ist Gröner auf Wegners Hoffest zu Gast, beziehungsweise der Verein „Wirtschaft kann Kinder“, dessen Vorstandsvorsitzender er ist. Er zahlt auffallend wenig (2500 Euro) für einen der eigentlich 14.300 Euro teuren Werbestände auf dem Meet-and-Greet mit der Berliner Landespolitik, wegen der Gemeinnützigkeit des Vereins. Praktisch. | |||
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Der Bund der Steuerzahler kritisiert am Hoffest des Regierenden Bürgermeisters außerdem, dass auch vom Senat kontrollierte Unternehmen das Hoffest auf über die Stände finanziell unterstützen. Der finanzielle Beitrag von BVG, BSR, Wasserbetrieben und Co. habe sich innerhalb von fünf Jahren verdoppelt, dieses Jahr betrage er laut Steuerzahlerbund 200.000 Euro. Hören wir da in der Ferne einen Sektkorken aus knallen? Der Senat wies diesen Vorwurf am Dienstag zurück. Es sei keinerlei Druck ausgeübt worden, sagte Regierungssprecherin Christine Richter dem Tagesspiegel. | |||
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Apropos Landeseigene. Hilferuf aus einem Wohnblock der Degewo: „Kochplatten, Fernseher, Telefon, Föhn, Toaster, W-LAN und Lichtanlagen sind nicht zu benutzen, der Aufzug des fünfstöckigen Gebäudes steht still, das Wasser ist kalt“, schreibt eine Checkpoint-Leserin. Seit dem 23. Juni führen Mieter an der Schlangenbader Straße ein strom- und kühlschrankloses Leben. Die Stromverteilung rauchte ab und ist nicht reparierbar. Wann es wieder Strom gibt? Unklar. „Die neue Verteileranlage ist bereits beauftragt und wird nach der Lieferung so schnell wie möglich in Betrieb genommen“, heißt es von der Degewo auf Checkpoint-Anfrage. Zum Glück macht Not erfinderisch. „Bis dahin esse ich Salat mit Thunfisch, Salat mit Feta, Salat mit Mais... bei Kerzen- oder Fahrradlampenlicht, das ich bei der Arbeit auflade“, schreibt unsere Leserin. | |||
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Neues aus dem Finanzamt Schilda (CP vom 23.06.), diesmal aus der Außenstelle Zehlendorf: „Gestern Vormittag wollte ich im Finanzamt Zehlendorf Formulare für die Einkommensteuer 2022 abholen. Fehlbesuch!“, schreibt Checkpoint-Leserin Renate Albinus. Seit letzter Woche gebe es die Vordrucke nur noch Dienstag-und Mittwochvormittag und Donnerstagnachmittag. „Sollte nach der letzten Wahl nicht mehr Bürgerfreundlichkeit einziehen?“, schreibt unsere Leserin. Wo denkt sie hin? | |||
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