wer sich derzeit über die Geschehnisse in Großbritannien informieren möchte, und dafür den öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder den Spiegel nutzt, hat ein Problem: Er (auch sie) ist mit einer Berichterstattung über die britischen „Enough is enough“-Demonstrationen und darüber, wer oder was drumherum brennt und blutet, konfrontiert, die in weiten Teilen ein schlechter Witz ist. Das offizielle Narrativ lautet: In Großbritannien randalieren Ultranationalisten wegen Fehlinformationen, die insbesondere in den sozialen Medien die Runde machten, und lassen ihrem Rassismus im Zuge dessen freien Lauf. Was nicht in die Erzählung passt, wird maximal als Randnotiz angefügt – oder gleich komplett verschwiegen. Beispielsweise jene Gewalt in Großbritannien, die nicht von rechts kommt. Mein Kommentar vom Sonntag. Abseits dessen können Sie und ich auch heute wieder auf eine lesenswerte Woche auf cicero.de zurückblicken. Empfehlen möchte ich Ihnen unter anderem den Kommentar meines Kollegen Ralf Hanselle zu einem offenen Brief gegen die Ukraine-Positionen der Wagenknecht-Partei – verfasst von einstigen Friedensbewegten. Der krawallige Sound dieses Briefes nämlich verstört: Ton und Inhalt wollen nicht zueinander passen. Ralf Hanselle über Schwerter zu Flugabwehrraketen. Ampel und Union behaupten, das Bundesverfassungsgericht sei in Gefahr – und müsse besser geschützt werden. Der ganze Alarmismus, inklusive Fraktionspapier, ist aber vor allem eine hysterische Reaktion auf die aktuellen Wahlumfragen der AfD. Das schreibe nicht ich, sondern der Staatsrechtler Volker Boehme-Neßler. Der Bundestagsvizepräsident macht derweil klar, was die RKI-Files bedeuten: Karl Lauterbach hat gelogen und lügen lassen und kann nicht Minister bleiben. Aber Kubicki macht auch den Skandal dahinter deutlich: die Rechtfertigung und Verharmlosung in den Medien. Ferdinand Knauß fasst zusammen. Die Internetsuche ist zu einem Teil der gewöhnlichen Daseinsvorsorge geworden, wird jedoch nicht als öffentliches Gut behandelt. Das ist ein strukturelles Problem für demokratisches Regieren. Die Corona-Debatte bot das beste Beispiel dafür. Michal Andrick über die Suche in der Demokratie. Kamala Harris hat sich für einen ländlichen Progressiven als Vizepräsidentschaftskandidat entschieden. Ob der auf nationaler Ebene wenig bekannte Tim Walz die politische Mitte wirklich zugunsten der Demokraten mobilisieren kann, ist unklar, schreibt Ronald D. Gerste. Er lebt in Washington, D.C. Der August 2024 scheint zu beweisen, dass das mit den Regeln an der Börse so eine Sache ist. Sie gelten, bis sie nicht mehr gelten. Das jüngste Beben an den Aktienmärkten mag überraschen. Die Reaktion der hiesigen Kommentatoren tut es nicht, schreibt Daniel Stelter unter dem Eindruck des jüngsten Börsencrashs. Ukrainische Einheiten sind in den vergangenen Tagen auf russisches Territorium vorgedrungen. Die Operation weist darauf hin, dass Kiew auf Verhandlungen hinarbeitet, militärisch und diplomatisch. Hans-Ulrich Seidt mit einer Lageeinschätzung. Weitere lesenswerte Beiträge der vergangenen Tage habe ich Ihnen unten angehängt. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |