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Kurzstrecke |
Tagesspiegel Checkpoint vom Mittwoch, 21.07.2021 | Tropisch-feuchte 23°C mit wenigen Wolken. | ||
+ Baustart von 17.500 Berliner Wohnungen um mehr als 5 Jahre verschoben + Corona: Ab Freitag Impfungen in drei Zentren ohne Termine + BER: Die Ärzte können „zurück nach Westerland“ fliegen + |
von Lorenz Maroldt |
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Guten Morgen, CP-Leserin Sabine von Sarnowski fährt mit dem Fahrrad von Berlin nach Greifswald und meldet sich mit einem Foto aus Fürstenberg an der Havel: „Ich genieße die Weite der Landschaft, die vielen hübschen kleinen Orte, die Badeseen und die überwiegend ziemlich guten Radwege.“ | |||
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Beach, Berge oder Balkonien – nehmen Sie uns mit! An dieser Stelle zeigen wir während der Sommerferien, wo Sie gerade den Checkpoint lesen. Schicken Sie uns ein Foto mit einem Satz zum Urlaubsort an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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Der Senat verschluckt sich am Ende seiner Amtszeit am „Henne-Ei-Problem“: Müssen zuerst neue Wohnungen gebaut werden, damit sich neue Verkehrsanschlüsse lohnen? Oder müssen zuerst die Verkehrsanschlüsse gelegt werden, damit die Leute in ihre neuen Wohnungen kommen? Das Ergebnis der ewigen Brüterei: Es geht weder bei dem einen (Bausenator Sebastian Scheel), noch bei der anderen (Verkehrssenatorin Regine Günther) so richtig voran – der Baustart von 17.500 geplanten Wohnungen wurde gestern jedenfalls in die Zeit des übernächsten Senats verschoben, weil die Tram „erst in sieben, acht Jahren“ kommt – vor 2026 geht da also nichts mehr. Aber es sollen nochmal „ernste Worte“ (Scheel) gewechselt werden – fürs Protokoll und das Geschichtsbuch. | |||
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Auch in der Enteignungsfrage blockieren sich die Koalitionsparteien gegenseitig – die gestern beschlossene „Stellungnahme“ zum Volksbegehren ist ein Dokument der politischen Selbstenteignung: Es gibt keine Empfehlung des Senats in dieser Frage. Wir hören noch einmal Bausenator Scheel zu: „Für die Fragen der Verständlichkeit haben wir auf einige Zahlen verzichtet.“ Checkpoint-Fazit: Diese Regierung wirkt auf ihren letzten Metern immer unberechenbarer. | |||
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Hunderte Dienstleistungen bietet der Senat auf berlin.de an, von A wie „Abfälle: Genehmigung für Sammler, Beförderer, Händler und Makler“ bis Z wie „Zweitwohnungssteuer bezahlen“. Zwischen „Lohnsteuerhilfeverein: Anerkennung“ und „Mahn- und Vollstreckungsbescheid“ findet sich dann auch die berühmte Berliner Dienstleistung „Lorem ipsum“ (entdeckt von CP-Leser Moritz Metz, geeignet nur für Absolventen des Checkpoint-Kurses „Latinum rabidus“, Agenturleute und AD’s dürfen gähnen). Voraussetzungen: + „Consetetur sadipscing elitr“ + „Nam liber tempor cum soluta nobis“ + „Duis autem vel eum iriure dolor“ Erforderliche Unterlagen: + „At vero eos et accusam“ + „Stet clita kasd gubergren“ + „Stet clita kasd gubergren“ + „Lorem ipsum dolor sit amet“ + „consetetur sadipscing elitr“ Rechtsgrundlagen: + „sed diam voluptua (SDV), §1“ Durchschnittliche Bearbeitungszeit: „1-2 ipsum“ Wow, nur 1 bis 2 ipsum! Aber das Allerbeste an „Lorem ispum“ ist: Im Gegensatz zu den Bürgerämtern sind hier sogar noch Termine frei. Ich habe gleich mal einen gebucht, und zwar für den 12. August um 22 Uhr. Die Bestätigung kam prompt: Vorgangsnummer 480208, Code zur Absage fd51. „Gebühren: keine.“ Super – das scheint ja so eine Art Service-Joker zu sein! Na dann, Sie haben einen Wunsch frei: Welche Dienstleistung soll der Senat für Sie innerhalb von 1 bis 2 ipsum erledigen? Nur ernstgemeinte Zuschriften bitte an checkpoint@tagesspiegel.de. | |||
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Mail an die Redaktion, Betreff: „Massive Störung der Nachtruhe“. Na, da schauen wir doch mal rein… „Sehr geehrte Damen und Herren, wir als Nachbarn ihres Grundstücks möchten uns über die gestrige massive Störung der Nachtruhe beschweren, die von Ihrem Hof ausging. Auch Sie haben sich an die gesetzlichen Bestimmungen zur Nachtruhe zu halten. Auf unsere Pfiffe und Rufe wurde nicht reagiert. Es ist ziemlich peinlich, wenn ein Unternehmen über Fehlverhalten anderer schreibt und selbst nicht weiß, was Anstand und Rücksichtnahme ist. Wir haben alles auf Video aufgenommen. Sollte dies nun noch ein einziges Mal vorkommen, werden wir ohne Vorwarnung weitere Schritte einleiten. Der Bußgeldkatalog dürfte Ihnen bekannt sein. Wir werden außerdem die Geschäftsleitung informieren. So geht das nicht.“ Tja, die lieben Nachbarn sind offenbar etwas von unserem ruhigen Homeoffice verwöhnt – aber auf das Video der kleinen, Coronaregel-konformen Verabschiedung unseres Chefredaktionskollegen Mathias Müller von Blumencron (alle Teilnehmer waren entweder gesundet, geimpft oder getestet) freuen wir uns natürlich sehr (schöne Erinnerung – hätten wir ja auch mal selbst drauf kommen können). Und, liebe Nachbarn, bitte das nächste Mal daran denken: Mit Pfiffen und Rufen stören sie die Nachtruhe – so geht das nicht! Nächstes Mal nehmen wir das auf. | |||
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Der Hamburger Autor Volker Skierka wurde 1980 mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis ausgezeichnet – Titel seiner Geschichte damals in der Süddeutschen Zeitung: „Irgendwann packt dich 'ne einzige Wut“. Jetzt hat Skierka wieder die Wut gepackt, und zwar bei einer Reise zu seiner Tochter in Pankow („den Kofferraum voller Dinge“). Anlass des Bluthochdruckanfalls, den er mit einer 6000-Zeichen-Mail an Verkehrssenatorin Regine Günther zu kurieren versuchte: Die Abschaffung der Gästevignette für automobile Berlinbesucher. Der Checkpoint-Tipp für solche Fälle: Die Familienmitglieder fahren ein paar Tage und Nächte mit dem Wagen immer abwechselnd um den Block herum – das erspart jegliche Parkgebühren (bzw. die Knöllchen). | |||
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Apropos Parken in der Innenstadt: Die Schwurbler-Partei „Die Basis“ will heute ihren Oldtimerbus (Kennzeichen: B-AR 448 H, 8 Meter lang, 2,5 Meter breit, 7 Tonnen schwer) ab 15 Uhr zu Wahlkampfzwecken vor der Kreuzberger Marheinekehalle abstellen (Q: Telegram). Als „Kulturgut“ zugelassen (älter als 30 Jahre), darf das „fahrende Wahlbüro“ (Selbstbeschreibung der „Basis“) zwar grundsätzlich auch innerhalb des S-Bahn-Rings unterwegs sein; falls jedoch ein Kreuzberger Polizist (Motto: „Pop, Stolizei! Äh… Stei, Polizop! Nein, öh… Stop, Poliz… Weg isser“) die „Richtlinie für die Begutachtung von Oldtimern nach § 23 StVZO“ rechtzeitig parat hat („nur zeitgenössisches Erscheinungsbild zulässig“), dürfte bald der Abschleppwagen kommen: Ein riesengroßes Logo der „Basis“ hatte dieser Bus „zeitgenössisch“ garantiert nicht auf den Seiten kleben – die Partei wurde gerade mal vor einem Jahr gegründet. | |||
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