| jeder kennt jemanden, der jemanden kennt: rausgezogen, weggezogen, aus der Traum vom gemütlichen Altwerden in der großen Wohnung in der Großstadt. Dass das Thema Wohnen diese Stadt derzeit bewegt wie kaum ein anderes, zeigt nicht nur meine nichtrepräsentative Small-Talk-Stichprobe auf den Partys dieser Stadt. Wie wohnt Ihr denn? Geht das auch noch, wenn Ihr zu viert seid? Auch eine Mieterhöhung bekommen? Durchsaniert und Spaß dabei? Oder runtergewirtschaftet und rausgeekelt. (Beispiele? Hier!) Wie wichtig das Thema ist, zeigt auch die große Resonanz unserer Aktion „Wem gehört Berlin?“: Kein Platz blieb frei gestern Abend bei der Auftakt-Veranstaltung im Tagesspiegel-Verlag. Gemeinsam mit dem Recherche-Verbund Correctiv wollen wir mehr Transparenz in den Berliner Wohnungsmarkt bringen. (Mitmachen? Hier!) Denn die meisten Mieter wissen gar nicht, wem das Gebäude gehört, in dem sie wohnen. Und was daraus für Probleme entstehen können. Keine Sorge: Es geht nicht darum, diejenigen, die verantwortungsvoll mit ihrem Eigentum umgehen, an den Pranger zu stellen. Es wird keine Liste mit Eigentümern veröffentlicht. „Wir gehen äußerst sorgfältig mit den uns mitgeteilten Informationen um“, sagte Tagesspiegel Daten-Redakteur Hendrik Lehmann. Das gilt übrigens immer. Correctiv hat die ganze Sache in Hamburg schon mal durchgespielt und ist dabei auf einige absurde Konstellationen gestoßen: So hatte beispielsweise ein dänischer Rentenfonds großflächig Häuser gekauft, mit dem Ziel, Rendite zu machen. „Es ging ihnen darum, das Leben von dänischen Lehrern in der Rente schöner zu machen“, sagte Justus von Daniels von Correctiv. Und machten dabei, ganz aus Versehen, womöglich das Leben einiger Hamburger (Lehrer) etwas weniger schön. |
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