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Liebe Leserinnen & Leser,
vor wenigen Tagen habe ich mit Wolfgang Kirsch, dem früheren Boss von MediaMarktSaturn, gesprochen - natürlich ganz Corona-konform via Zoom. Er gibt im Interview einerseits interessante Einblicke in sein persönliches Einkaufsverhalten und erzählt, wieso er sich heute an Startups beteiligt. Andererseits liest er der Branche andererseits aber auch die Leviten. So sei bei mancher Handelskette "heute viel Finanz-Know-how, aber wenig Handels-Know-how am Werk". Und Geld in die Hand nehmen wolle auch keiner - doch ein Leitmotiv wie "bau mir einen Tesla, aber von Tag eins an mit Gewinn" funktioniere einfach nicht. Aber lesen Sie selbst dieses spannende Interview sowie unsere Retail-News des Tages!
Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß
"Lassen Sie uns doch einmal von der Kette. Lassen Sie uns doch mal Vollgas geben und nicht einige Hundert Millionen Euro Ergebnis machen, sondern dieses Geld investieren." Das hat Wolfgang Kirsch (oben im Foto, © Martin Hangen) in seiner Zeit als Geschäftsführer von MediaMarktSaturn mehrfach dessen Gesellschaftern angeboten, wie er im Interview mit Location Insider erzählt. Doch der kurzfristige Gewinn war oftmals wichtiger - und so spricht Kirsch bei uns über den oftmals fehlenden Willen zum Wandel im Handel. An Beispielen wie Galeria Karstadt Kaufhof oder Lidl erläutert er, was in der Branche heute falsch läuft. Und er erzählt, was ihn so sehr an Startups wie Vaund und Vitaboni fasziniert, an denen er sich selbst beteiligt hat.
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Douglas will nicht länger bloß eine Parfümeriekette sein, sondern lieber "Europas führende Premium-Beauty-Plattform" mit einem starken Fokus auf online. Während das Unternehmen wohl bald an die Börse gehen soll, drückt es zugleich ein hoher Schuldenberg. Und der wird nun umstrukturiert: Ein neues Paket aus Darlehen, Anleihen und einer revolvierenden Kreditlinie sorgt für insgesamt 2,55 Milliarden Euro Kapital, die Douglas in den nächsten fünf Jahren zur Verfügung stehen. Die Douglas-Gesellschafter – der Finanzinvestor CVC und die Familie Kreke – stellen zudem zusätzliches Eigenkapital in Höhe von 220 Millionen Euro bereit.
Der neue Corona Consumer Check des IFH Köln zeigt, dass der Shift von stationären zu Online-Käufen immer stärker wird, obwohl zwischenzeitlich in immer mehr Geschäften Click & Meet oder Click & Collect möglich war oder ist. Aktuell geben 43 Prozent der befragten Konsumentinnen und Konsumenten an, Käufe, die sie normalerweise stationär getätigt hätten, nun im Internet zu erledigen. Ende Januar lag dieser Wert noch bei 34 Prozent. Click & Collect ist nicht nur bekannter (82 Prozent), sondern wird auch öfter in Anspruch genommen (17 Prozent) als Click & Meet. Dieses Termin-Shopping ist 75 Prozent der Befragten bekannt und nur 8 Prozent haben es bereits genutzt.
Die Unternehmensberatung McKinsey und der europäische Dachverband EuroCommerce nehmen in einer Studie den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) unter die Lupe. Demnach hat die Corona-Pandemie hat dem deutschen LEH im letzten Jahr Umsatzsteigerungen von 12,6 Prozent beschert, ihn aber auch vor große Herausforderungen gestellt. In der Zukunft wollen 41 Prozent der befragten Verbraucher in Deutschland mehr auf gesunde Lebensmittel achten, zugleich wollen 33 Prozent beim Lebensmitteleinkauf im Vergleich zum letzten Jahr mehr sparen. 25 Prozent der deutschen Verbraucher wollen beides: gesünder, regional oder nachhaltiger einkaufen und gleichzeitig Geld sparen.
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Der Online-Shop für Baby- und Kleinkindartikel Babymarkt geht beim Checkout-Marketing eine Kooperation mit Userwerk ein: Die von dem Ulmer Unternehmen konzipierte Serviceplattform zielt auf die Steigerung von Brand Awareness und Abverkäufen über exklusive, personalisierte „Dankeschön-Angebote“ für Online-Shopper nach Bestellabschluss. Babymarkt kann dadurch ein One-Click-Upselling direkt in der Kaufphase betreiben und erschließt sich neue Möglichkeiten der effizienten Generierung von Neukunden jenseits klassischer Akquisekanäle.
Das US-Unternehmen Boston Dynamics hat einen neuen Roboter vorgestellt, der die Arbeit in Logistikzentren verändern soll: Er hört auf den Namen "Stretch", soll vor allem beim Stapeln von Kisten und Paketen in Versand- und Logistikzentren seinen Dienst verrichten und sich einfach an die örtlichen Arbeitsabläufe anpassen können. "Dieses Debüt markiert den offiziellen Einstieg des Unternehmens in die Lagerautomatisierung, ein schnell wachsender Markt, der durch die steigende Nachfrage im E-Commerce angeheizt wird", teilt das Unternehmen mit.
Der Marktforscher Kantar hat für den US-Handelsverband NRF eine Liste mit den 50 erfolgreichsten Handelskonzernen der Welt zusammengestellt. Das Ranking schaut dabei nicht nur auf den Gesamtumsatz, sondern auch auf den Internationalisierungsgrad. Das Ranking wird angeführt von Walmart, gefolgt von Amazon auf Platz 2. Mit der Schwarz-Gruppe (Lidl/Kaufland) sowie Aldi folgen gleich zwei deutsche Unternehmen auf Platz 3 und 4, die beiden noch vor dem chinesischen Giganten Alibaba stehen.
Google träumt schon seit Jahren davon, Amazon im E-Commerce Paroli zu bieten. Doch viele Verbraucher suchen Produkte, die sie kaufen wollen, erst gar nicht über Google, sondern gehen direkt zu Amazon. Und so schätzt der Marktforscher Marketplace Pulse, dass über Google Shopping bisher weltweit nur Umsätze von rund 1 Milliarde Dollar pro Jahr generiert werden, während der Amazon-Marktplatz für Drittanbieter zuletzt auf 295 Millarden Dollar kam. Um seinen Fußabdruck im E-Commerce zu stärken, partnert Google mittlerweile mit Shopify, hat die Preise für Shopping-Ads gesenkt und will bei Händlern damit punkten, dass beim E-Commerce via Google die Margen viel höher sind, da der Produktverkauf über die Website des jeweiligen Händlers erfolgt.
Auf dem Weg zu 12.500 geplanten Packstationen in Deutschland hat DHL nun die 7.000. Packstation in Betrieb genommen. Die Anlage in Niestetal bei Kassel ermöglicht wie an allen anderen Standorten auch den autonomen Empfang und Versand von Paketen rund um die Uhr. "Packstationen, die durchgängig zugänglich sind, tragen dem veränderten Konsumverhalten Rechnung und sind in der Pandemie eine nützliche Ergänzung für alle jene, die Kontakte vermeiden oder durch berufliche Gründe mit den üblichen Öffnungszeiten nicht klarkommen", sagt Marcel Brückmann, Bürgermeister von Niestetal. Derweil erweitert auch Rivale Amazon kontinuierlich sein eigenes Netz mit Paketautomaten, die sich Amazon Hub bzw. Locker nennen.
Der britische Essenslieferdienst Deliveroo ist mit so massiven Protesten von Fahrern gegen die schlechten Arbeitsbedingungen konfrontiert, dass das Unternehmen wenige Tage vor seinem geplanten Börsengang in London die Preisspanne für seine Aktien senken muss. Die Bewertung sinkt damit um bis zu 950 Millionen Pfund (1,1 Milliarden Euro). Einige der wichtigsten Fonds-Manager hatten offenbar zuvor die Befürchtung geäußert, dass Deliveroo angesichts der Proteste nicht als "sozial verantwortliches Investment" klassifiziert werden könnte und dadurch einige Fonds keine Deliveroo-Aktien kaufen dürften.
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