Erst neulich habe ich wieder um 19.30 Uhr abends einen Anruf aus unserer Kinderarztpraxis erhalten.
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17.09.2024
 
Liebe Leserinnen und Leser,
 
erst neulich habe ich wieder um 19.30 Uhr abends einen Anruf aus unserer Kinderarztpraxis erhalten. Ich hatte morgens eine E-Mail dorthin geschickt mit einer Frage, deren Antwort auch bis zum nächsten Tag hätte warten können. Aber die Angestellten der Praxis wissen: Morgens ist es am stressigsten, also lieber abends noch ein bisschen länger telefonieren. Sie arbeiten unermüdlich – und sind dabei immer geduldig und freundlich. Deshalb tut es mir sehr leid, wenn ich lese, dass die Gewalt in Arztpraxen laufend zunimmt. Knapp 80 Prozent der niedergelassenen Ärzte, Ärztinnen und Physiotherapeuten haben allein im vergangenen Jahr verbale Gewalt wie Beschimpfungen und Drohungen erlebt, zeigt eine aktuelle Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Mein Kollege Ali Vahid Roodsari hat mit zwei Betroffenen über ihre Erfahrungen gesprochen.

Auch mit einem anderen Problem haben Arztpraxen zu kämpfen: Immer wieder tauchen Patienten einfach nicht zu ihrem Termin auf – ohne abzusagen. Vergangene Woche forderte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), dass die Krankenkasse dann ein Ausfallhonorar bezahlt. Bisher fordern dies einzelne Praxen auf Hinweisschildern oder im Anmeldeformular von den Patientinnen und Patienten selbst. Meine Kollegin Laura Patz hat deshalb recherchiert: Können Arztpraxen tatsächlich Ausfallhonorare verlangen, wenn man nicht zum Termin erscheint?

Mindestens genauso schlimm, wie seinen Arzttermin nicht rechtzeitig abzusagen ist es, seine Medikamente nicht richtig einzunehmen. Auch das betrifft leider viel zu viele Menschen: 47 Prozent gaben in einer Umfrage an, verordnete Medikamente überhaupt nicht einzunehmen oder höher oder niedriger zu dosieren als empfohlen, meldet die AOK Hessen. Warum das auch gefährlich sein kann, hat meine Kollegin Emily Lohner für Sie zusammengefasst.

Was bei allen Medikamenten und Behandlungen jedoch immer mitwirkt, ist der Placebo-Effekt. Wie er funktioniert, erfahren Sie auf humorvolle Art im Gespräch mit einer Placebo-Pille von meiner Kollegin Sonja Gibis.
 
Eine Woche ohne ungewollte Nebenwirkungen wünscht
Ihre
Daniela Frank

PS: Welche Themen haben Ihnen gefallen, welche haben Sie weniger interessiert? Schreiben Sie gerne ein Feedback an: d.frank@wubv.de
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Keine Tabus
 
Wenn ich pupse, ist das oft sehr feucht, manchmal geht auch etwas in die Hose. Was hilft mir?
 
  
Antwort von Dr. Caterina Schulte-Eversum, Proktologin:

Ein nicht seltenes und dennoch sehr schambehaftetes Thema. Die meisten denken bei Po-Beschwerden gleich an Hämorriden, doch Ursachen für Ihr Problem kann es viele geben: etwa dünner Stuhl, ein im Alter oder nach Verletzung schwacher Schließmuskel oder Beckenboden sowie Gewebe ganz verschiedener Art, das den Afterverschluss stört. Auch eine Darmentzündung, manchmal sogar Verstopfung und viele andere Ursachen können schuld sein. Das Gute ist: Man kann etwas tun. Oft reichen konservative Maßnahmen wie eine veränderte Ernährung oder gezieltes Schließmuskel- oder Beckenbodentraining. Störendes Gewebe lässt sich in einer Operation entfernen. Es gibt sogar Schrittmacher für den After.
Trauen Sie sich. Sprechen Sie Ihr Leiden ruhig in der Arztpraxis an. Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens Po- und Enddarmprobleme. Genau dafür sind wir Proktologinnen und Proktologen da.
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