Wüst und Laschet sagen aus | Bidens Probleme | Altes Ritual
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Rheinische Post

Morgenausgabe

Stimme
des Westens

Christian Sieben

23. Dezember 2021

Liebe Frau Do,

im Landtag will ein Untersuchungsausschuss klären, ob die Landesregierung im Juli angemessen auf die Hochwasser-Katastrophe reagiert hat. Gestern sagte der damalige Verkehrsminister und heutige Ministerpräsident Hendrik Wüst aus. Auch sein Vorgänger Armin Laschet äußerte sich. Maximilian Plück hat die Sitzung verfolgt und berichtet. Die Booster-Kampagne in NRW, Joe Bidens Sorgen und der Deutsche Ethikrat sind die weiteren Themen des Morgens. Am Ende wird es schon kurz weihnachtlich. Legen wir los!

Heute wichtig:

Boostern: Beim Thema Impfen ändern sich die Ansagen im Wochentakt. Erwachsene können sich jetzt schon drei Monate nach der zweiten Impfung die dritte Dosis holen. Erste Impfstellen legen bereits los, mancherorts soll auch an Heiligabend und Silvester gearbeitet werden. Meine Kollegen beantworten die wichtigsten Fragen. Eine Liste mit geöffneten Impfstellen über die Feiertage finden Sie dort auch. Derweil legen neue britische Studien nahe, dass eine Infektion mit der Omikron-Variante zwar milder verläuft, es für Entwarnung aber zu früh sei – und der Booster den besten Schutz biete. Lesen Sie hier mehr dazu.

Online-Zwischenrufe: Debatten im NRW-Landtag verlagern sich immer häufiger parallel ins Netz. Diesen Trend hat das Präsidium festgestellt – und will deshalb künftig auch gegen Online-Zwischenrufe vorgehen. Das hat Landtagspräsident Kuper unserer Redaktion gesagt.

Bidens Probleme: „Build Back Better“ lautete im Jahr 2020 der etwas sperrige Wahlkampfslogan von Joe Biden. Sein großes Klima- und Sozialpaket, das er dieser Tage durch den Kongress bringen will, heißt genauso. Doch nach einem Jahr im Amt läuft einiges eben nicht besser als unter Vorgänger Donald Trump. Die Omikron-Variante erwischt die Administration offenbar auf dem falschen Fuß. Richard Gutjahr berichtet.

Meinung am Morgen:

2G im Handel: Das Oberverwaltungsgericht Münster hat den Eilantrag der Woolworth GmbH gegen die 2G-Regelung im Einzelhandel abgelehnt. Antje Höning begrüßt das Urteil in ihrem Kommentar ausdrücklich. 2G sei ein wichtiges Mittel, um den Druck auf Ungeimpfte zu erhöhen. Unverständlich seien hingegen die vielen Ausnahmen – etwa bei Büchern oder Gartenbedarf. 

Impfpflicht: Der Deutsche Ethikrat empfiehlt die Ausweitung der Impfpflicht für Klinik- und Pflegepersonal auf wesentliche Teile der Bevölkerung. Das Gremium mahnt aber „flankierende Maßnahmen“ an, die eine allgemeine Pflicht rechtfertigten. Dorothee Krings hat sich die 20-seitige Stellungnahme genau angeschaut. Für sie steht fest: Die Verantwortlichen haben noch eine Menge zu tun.

Ambitionsloser Auftritt: Dass Olaf Scholz auch als Kanzler bei öffentlichen Statements leise und bedächtig spricht, ist keine große Überraschung. Birgit Marschall hat sich über sein Auftreten nach den Bund-Länder-Gesprächen am Dienstagabend dennoch gewundert. Auf sie wirkte der Kanzler müde, seine Ankündigungen entsprechend ambitionslos. Was dies für die kommenden Wochen in der Corona-Krise bedeuten könnte, erklärt meine Kollegin in ihrem Kommentar.

So gesehen:

Morgen ist schon Heiligabend. Viele Familien haben ihre ganz eigenen Traditionen, diesen besonderen Tag zu begehen. Kinder warten natürlich aufgeregt auf die Bescherung. Lothar Schröder erinnert an einen Brauch, der in unserer Zeit etwas in Vergessenheit geraten ist: Bevor es Geschenke gibt, sagen die Kinder ein besinnliches Gedicht auf. Das Christkind braucht schließlich genug Zeit, um alles vorzubereiten. Das Plädoyer meines Kollegen für ein altes, aber sinnvolles Ritual lesen Sie hier. Fünf passende Gedichte gibt es auch. Genug Zeit zum Auswendiglernen wäre ja noch. Ich wünsche Ihnen schon heute schöne Weihnachten! Morgen meldet sich Moritz Döbler bei Ihnen. Machen Sie es gut!    

Herzlich,

Ihr

Christian Sieben

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