es ist Sonntag, der 5. Juli 1987, zwei Tage nach dem Start unserer Sommerreise mit der Familie auf dem elterlichen Boot. Ich bin 13 Jahre alt, aufgeregt und ziemlich stolz, denn wir segeln, von Klintholm kommend, in die Nacht. Und ich darf wach bleiben und neben meinem Vater im Cockpit sitzen. Der hat die Pinne in beiden Händen und stiert durch die Finsternis auf den schwach beleuchteten Kompass. |
Unser Ziel ist für damalige Verhältnisse exotisch, wir wollen nach Swinemünde und dort polnische Segelfreunde besuchen. Dass man dafür ein Visum braucht, auf das man ein Jahr warten muss, und Exportgüter wie Whiskey, Toilettenpapier und Damenstrumpfhosen, um überhaupt einklariert zu werden, habe ich schon erfahren. Auch, dass der Grund für all das ein sogenannter eiserner Vorhang ist, und wie er zustande kam, hat mich im Vorfeld der Reise beschäftigt. |