Liebe Segelfreunde,

 

selbstverständlich haben wir von yachtcharterfinder.com auch an diesem Dienstag wieder einen Newsletter mit Tipps, Tricks und Neuigkeiten rund um das Thema Segeln für Euch vorbereitet.

 

Nachdem wir in der letzten Ausgabe des Newsletters die italienische Riviera erkundet haben setzen wir heute die Rundreise um die Küsten Italiens in der Toskana fort. Außerdem gibt es wieder Neuigkeiten aus Frankreich, denn Beneteau hat - mal wieder, ist man fast geneigt zu sagen – eine neue Yacht entwickelt. Darüber hinaus haben wir für euch ein paar Tipps, wie Ihr eure Törns in bewegten Bildern festhalten könnt, und wollen zudem über ein kleines Forschungsprojekt berichten, das auch mit unserer liebsten Freizeitbeschäftigung zu tun hat. 

 

Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Lektüre unseres Newsletters und eine gute Restwoche! Wir lassen am nächsten Dienstag wieder von uns hören.

 

Mit seglerischen Grüßen

Karsten Knorr

 

1.) Segeln in der Toskana

In der letzten Ausgabe haben wir die ligurische Riviera vorgestellt; nun wollen wir uns weiter gen Süden vorwagen und einen weiteren, nicht minder wundervollen Küstenabschnitt Italiens vorstellen. Nächster Halt auf unserer Italienreise: Die Toskana! 

 

Die Toskana ist vor allem bekannt für Florenz als Wiege der Rennaissance sowie für das nicht minder reizvolle Siena, für ihre hügelige Landschaft und für ihre Pinien, Zypressen – und natürlich für den Wein, der dort angebaut wird. Aber auch an der Küste gibt es viel zu entdecken. 

 

Der berühmteste Küstenabschnitt der Toskana ist die Versilia im Nordwesten der Region ,zwischen dem Ligurischen Meer und den Apuanischen Alpen. Dieser Küstenabschnitt war lange Zeit kaum besiedelt. Heute hingegen prägen kilometerlange Sandstrände und zahlreiche traditionsreiche Seebäder mit mondänen Villen und Hotelbauten die Region. 

 

Weiter südlich liegt die Maremma. Hier wechseln sich felsige Strandabschnitten, Pinienwälder und lange Sandstrände miteinander ab, die bei den jährlichen Prüfungen beste Noten hinsichtlich Wasserqualität und Sauberkeit erreichen. 

 

Der Küste vorgelagert ist der toskanische Archipel, eine Inselgruppe, die aus sieben Hauptinseln  und mehreren kleineren Eilanden besteht; die bekannteste dieser Inseln ist sicherlich Elba. Hier liegt der Nationalpark Toskanischer Archipel – das ausgedehnteste Meeresschutzgebiet Europas und zudem eines der bedeutendsten Naturwunder der Welt, zumindest nach der Weltnaturschutzunion. 

 

In der Toskana gibt es eine sehr gute Infrastruktur für den Wassersport, mit zahlreichen kleinen und großen Yachthäfen. Damit ist das Revier von kurzen Segelstrecken geprägt, sodass man in kurzer Zeit viele Ziele ansteuern kann. Allerdings lohnt es sich, früh in den Häfen einzulaufen, um einen Liegeplatz zu bekommen. Immerhin gehört die Toskana zu den beliebtesten Urlaubsgebieten Italiens. Die Hochsaison dauert von Mitte Juli bis Ende August. Darum lohnt es sich, auf den Juni oder den September auszuweichen, wenn man in der Toskana unterwegs ist. Die Segelbedingungen sind dann nicht schlechter, und darüber hinaus spart man bares Geld. 

 

Im Sommer weht der Wind überwiegend schwach bis mäßig, sodass man sich auf Flauten und Motorstunden einstellen muss. Wenn dann im Spätsommer der Mistral aufkommt, kann es hingegen auch sehr windig zugehen, sodass ein bisschen seglerische Vorerfahrung für einen Törn notwendig ist. Das gilt besonders dann, wenn man das toskanische Archipel mit der Yacht erkunden will, denn hier kommt es immer wieder mal zu Stürmen und Gewittern. Allerdings gibt es auch in der Toskana einige Routen, die sich für Anfänger gut eignen. So sollte einem Törn in der wohl bekanntesten Region Italiens nichts im Wege stehen.

 

2.) Die neue Beneteau Oceanis 40.1

Als größte französische Werft  und Weltmarktführer hat Beneteau einen Ruf zu verlieren – insbesondere bei der Oceanis-Reihe. Darum hat Beneteau beim Entwurf der neuen Oceanis 40.1 alles gegegeben.

 

Größenmäßig tut sich dabei erstmal nicht viel: Die 40.1 ist fast genauso breit und lang wie die bisherige 41.1, die das neue Modell ersetzen soll. Neu hingegen sind nicht die Maße, sondern die maximale Nutzung der Fläche. Von einer Eignerversion mit zwei Kammern und einem begehbaren Stauraum bis hin zur üblichen Charterschiff-Version mit vier Kabinen und zwei Nasszellen bietet Beneteau gleich vier verschiedenen Kajütlayouts an. Darüber hinaus können Käufer zwischen drei Riggs und drei Kielen wählen. Damit ist die Oceanis 40.1 nicht nur ein neues Boot, sondern gleich mehrere neue Boote in einem. 

 

Neben dieser hohen Variantenzahl ist vor allem die Segeltragezahl des neuen Modells auffällig. Diese fällt allerdings gar nicht mal so hoch aus: In der Basisversion beträgt er gerade einmal 4,1. Die Oceanis 40.1 bietet also nur wenig Segelfläche. Das ist jedoch keine Schwäche des Designs, sondern eine bewusste Entscheidung: Beneteau will den Bedienungsaufwand gering halten, weil die Werft davon ausgeht, dass Yachten in diesem Bereich vor allem für Einsteiger mit wenig Segelerfahrung attraktiv sind. Die Oceanis 40.1 soll also niemanden überfordern. 

 

Mit einem Basispreis von etwas weniger als 200.000 Euro erscheint die Oceanis 40.1 zunächst einmal recht preiswert. Wie attraktiv dieser Preis allerdings wirklich ist, wird man erst nach den ersten Tests sagen können – letzten Endes wird es darauf ankommen, in welchen Ausstattungsvarianten die neue Oceanis tatsächlich überzeugen kann. Was jedoch jetzt schon feststehen dürfte: Von den aktuellen Modellen dürfte die 40.1 auch wegen der großen Auswahl zum meist gefragten Modell der Reihe avancieren. 

 

3.) Filmen an Bord

Noch vor zwanzig Jahren war Filmen ein teures und kompliziertes Hobby. Entweder musste man viel Geld für eine ordentliche Ausrüstung auf den Tisch legen, oder man konnte sich auf grobkörnige und wackelige Super-8-Aufnahmen freuen: Nette Erinnerungen, die man sich heute jedoch nur noch mit sehr viel Willen zur Nostalgie anschauen konnte. Zumal der Dreh an Bord keineswegs ein Spaß war. Die See ist einer der herausforderndsten Drehorte, die man sich vorstellen kann. Daran sind auch schon große Hollywood-Produktionen gescheitert.

 

Heute jedoch – in Zeiten von digitalen Systemkameras, Actioncams und Drohnen – hat sich das Blatt grundsätzlich gewendet, sodass man auch dann tolle Film-Aufnahmen machen kann, wenn man mit seiner Yacht unterwegs ist. Und das, ohne dafür ein Vermögen ausgeben zu müssen. 

 

Das bekannteste Kamera für solche Zwecke ist sicher die GoPro: Klein, robust und wasserdicht ist sie der ideale Begleiter, um auf See einfach zu filmen. Natürlich sehen GoPro-Aufnahmen nicht ganz so aus wie die Bilder von professionellen Film-Kameras. Denn weil die Linsen fest verbaut sind, kann man mit der GoPro keine Experimente mit der Tiefenschärfe machen: GoPro-Aufnahmen sind immer knackscharf, egal, was man tut. Aber gerade in nicht zu kontrollierenden Situationen – wie eben beim Segeln – ist es eine unschätzbare Erleichterung, wenn man sich nicht um den Fokus kümmern muss. 

 

Ein weiterer Vorteil dieser Actioncams ist, dass sich mittlerweile eine ganze Industrie gebildet hat, die zusätzliches Equipment für unzählige Anwendungsgebiete herstellt. Besonders hervorzuheben sind dabei die Halterungen, die die Firma Rollei anbietet: Mit verschiedenen Modellen wie dem Hell Rider, der Pro Shark Mount oder dem M1-Saugnapf kann jede GoPro ganz einfach und bombenfest an der Yacht angebracht werden. So lassen sich einmalige Aufnahmen aus den ungewöhnlichsten Perspektiven machen. 

 

Ebenfalls ein großes Thema sind Drohnen. Mit ihnen lassen sich einmalige Luftaufnahmen herstellen, für die man früher einen Helikopter benötigt hätte. Doch auch hier gilt: Auf See sind Drohnen nur schwer zu benutzen, denn die meisten gängigen Modelle sind überaus wasserscheu.

 

Eine positive Ausnahme hierbei ist die Poweregg X von Powervision: Dieses Modell ist nicht nur regenfest, sondern kann auch auf dem Wasser starten und landen. Damit ist diese Drohne wohl der ideale Begleiter, um auch atemberaubende Luftaufnahmen vom nächsten Turn zu produzieren. 

 

4.) Mikroplastik

Plastik im Meer – bei dem Thema denkt man sofort an die riesigen Müllstrudel im Pazifik, von denen wir neulich ja schon berichtet haben. Tatsächlich jedoch ist Plastik nicht nur in weit entfernten Gegenden ein massives Problem. Vielmehr handelt es sich um eine globale Bedrohung, die auch vor unser eigenen Haustür lauert. 

 

Dabei geht es in Nord- und Ostsee weniger um die große, sichtbare Verschmutzung, wie man sie eben im Pazifik antrifft. Hier bei uns geht es eher um Mikroplastik, das das Ökosystem Meer bedroht: Mikroskopisch kleine Plastikfasern, die zum Beispiel beim Waschen von synthetischer Kleidung entstehen oder die in Kosmetik-Produkten vorhanden sind, und die über unser Abwasser in die Meere und Flüsse gelangen. Diese Fasern sind häufig nur wenige Nanometer groß und damit zu klein für die meisten Kläranlagen. So gelangt Plastik ins Trinkwasser, in Fische, in Muscheln und sogar ins Meersalz. 

 

Darüber hinaus gibt es bestimmte Plastik-Arten, auf die unsere Kläranlagen bislang überhaupt nicht eingestellt sind, So haben Forscher der Arizona State University herausgefunden, dass zum Beispiel Kontaktlinsen, die ganz spezielle Kunststoffverbindungen verwenden, überhaupt nicht herausgefiltert werden. Diese Verbindungen werden in Kläranlagen nur verkleinert. So tragen diese Anlagen sogar noch selbst zum Problem bei. 

 

Wie die Situation konkret in unseren heimatlichen Gewässern aussieht, haben nun zwei junge Forscherinnen aus Harburg in den Blick genommen: Die beiden Gymnasiastinnen Hiva Bingöl und Kim Zierahn waren im Sommer 2019 mit ihrer Segelyacht zwischen Hamburg und Timmendorf unterwegs und haben – mit Unterstützung vom GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung in Kiel und dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven – das Wasser in der Nähe von Kläranlagen untersucht. Und die Ergebnisse waren eindeutig: In einer Tonne Wasser finden sich bis zu 1.000 Mikroplastik-Fasern. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass unsere Kläranlagen nur unzureichend mit dem Plastik umgehen können. 

 

Mit dieser Forschung haben Hiva Bingöl und Kim Zierahn nicht nur eindrückliche Ergebnisse geliefert, sondern auch Preise abgeräumt. So sind die beiden eines der Siegerteams des Meereswettbewerbs „Forschen auf See“ und haben beim Regionalwettbewerb ELBE „Jugend forscht“ in der Kategorie „Chemie“ gesiegt. Damit sind sie dann auch beim Landeswettbewerb vertreten. Wir wünschen den beiden auch weiterhin viel Erfolg!

 

 

 

 

 

 
     
   

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