Liebe Segelfreunde,

 

selbstverständlich haben wir von yachtcharterfinder.com auch an diesem Dienstag wieder einen Newsletter mit Tipps, Tricks und Neuigkeiten rund um das Thema Segeln für Euch vorbereitet.

 

In dieser Ausgabe vollenden wir zunächst unsere Rundreise um das sizilianische Eiland. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit der aktuellen Situation bei World Sailing, haben einen ‘Film-Tipp’ für euch im Gepäck und machen uns einige Gedanken über die optimale Verpflegung an Bord. 

 

Wir wünschen Euch viel Spaß bei der Lektüre unseres Newsletters und eine gute Restwoche! Wir lassen am nächsten Dienstag wieder von uns hören.

 

Mit seglerischen Grüßen

Karsten Knorr

 

1.) Siziliens Süden

Nachdem wir in der letzten Ausgabe des Newsletter auf den Rat eines unserer Leser hin einen kurzen Abstecher in Richtung der liparischen Inseln gemacht haben, wollen wir heute nach Sizilien zurück kehren und den Rest dieser wundervollen Insel erkunden. Unsere beiden großen Stationen dabei sind die Städte Marsala und Syrakus. 

 

Marsala liegt an der westlichsten Spitze der Insel. Sie ist Namenspatron des gleichnamigen Likörweins – kein Wunder, denn Marsala ist das Zentrum des sizilianischen Weinanbaus, seit der Engländer John Woodhouse im Jahre 1773 hier eine Kellerei errichtete. Dieser Wirtschaftszweig ist über die Jahrhunderte immer wichtiger geworden, und heute gibt es unzählige Kellereien und sogar eine Weinbauschule in der Stadt. 

 

Daneben sind hier jedoch auch der Fischfang und die fischverarbeitende Industrie von wirtschaftlicher Bedeutung, denn Marsala ist einer der größten Häfen in Sizilien. Hier gibt es 200 Liegeplätze für Segelyachte mit bis zu zwanzig Meter Länge. Neben allen Behörden, die eine Aus- und einreise ins Land ermöglichen (immerhin ist Marsala nur 140 Kilometer von Tunesien entfernt) gibt es hier eine komplette Rundumversorgung mit allem, was ein Segler braucht – von duschen und WCs über eine Tankstelle bis hin zu Werkstätten, einem Segelmacher und einem WC-Tank, um das eigene Schwarzwasser zu entsorgen. Dafür ist der Hafen allerdings auch relativ teuer.

 

Beim anschließendem Törn entlang der Südküste lohnt sich dann ein Abstecher in die Stadt der Tempel: Agrigent liegt zwar nicht direkt an der See, ist den Abstecher aber trotzdem wert. Denn hier gibt es gleich sieben der besterhaltenen griechischen Tempel der Welt. Darüber hinaus bietet die Stadt ihren Besuchern die beinahe schon obligatorischen malerischen Strände sowie zahlreiche weitere imposante Bauwerke.

 

Wenn wir dann zuletzt in Syrakus eintreffen, haben wir unsere Rundreise schon fast beendet, dann diese Stadt liegt wieder an der Ostküste der Insel. Syrakus war lange das politische und kulturelle Zentrum Siziliens und galt schon dem römischen Staatsmann und Schriftsteller als die schönste aller griechischen Städte. Heute hat Palermo Syrakus zwar als politische Hauptstadt abgelöst, aber ansonsten ist Syrakus immer noch ein Highlight: Von den engen Gassen über die Palazzi bis hin zum Brunnen Fonte Aretusa gibt es hier viel zu sehen. Ein besonderes architektonisches Highlight ist dabei der Dom, dessen Stilmix von der bewegten Geschichte der Stadt erzählt: Teils griechischer Tempel, teils Moschee und teils barocke Kirche. 

 

in Syrakus gibt es 40 Liegeplätze für Yachten bis zu 50 Meter und – in der Marine im Porto Grande – 180 Liegeplätze für Yachten bis zu 25 Meter LÜA, die auch Gästen offen stehen. Die 640 Liegeplätze an der Nordseite der Stadt sind hingegen privaten Segelclubs vorbehalten. Das ist jedoch kein großer Verlust, denn diese Marine wird von Abwasser verschmutzt und verströmt gerade in der sommerlichen Hitze einen ganz eigenen ‚Duft‘. 


 

2.) Verpflegung an Bord 

Noch mal eben in den Supermarkt Nudeln besorgen, oder einfach mal eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben, weil es schnell gehen muss – an Land ist das alles kein Problem, an Bord der Yacht hingegen ist es unmöglich. Auf dem Meer gibt es keinen Lidl, den man ‚mal eben‘ ansteuern kann. Und selbst wenn man im Hafen liegt: Wenn man nicht gerade mit einer Superyacht unterwegs ist, bietet die Pantry an Bord nicht dieselben Kochmöglichkeiten wie die Küche zuhause. 

 

Wenn Sie also für Ihren Törn einkaufen, dann sollten Sie all das in ihre Planung miteinbeziehen und die nicht nur genug Lebensmittel mit an Bord nehmen, sondern vor allem auch die richtigen – Nahrungsmittel also, die wirklich seetauglich sind. Was aber zeichnet geeignete Lebensmittel aus? 

 

Zunächst einmal sollten die Lebensmittel nahrhaft und sättigend sein. Salat und Popcorn sind zwar lecker. Aber wenn Sie damit länger auskommen wollen, müssen Sie nicht nur ihre Vorratskammer, sondern gleich die ganze Kajüte damit füllen. Nudeln, Reis, Hülsenfrüchte und Dörrobst sind da schon die bessere Wahl – zumal alle diese Lebensmittel lange haltbar sind, was an Bord ebenfalls sehr wichtig ist. Immerhin ist der Platz im Kühlschrank arg begrenzt, sodass man sich bei den verderblichen Waren wohl oder übel einschränken muss. 

 

Ebenso lohnt es sich, die eine oder andere Büchse, zum Beispiel mit Erbsen- oder Gulaschsuppe an Bord zu verstauen. Denn auch der Inhalt von Konserven hält sich lange, und darüber hinaus sind sie einfach zuzubereiten. Dann sollte man allerdings auch an einen Dosenöffner denken, um an den Inhalt auch tatsächlich heranzukommen. 

 

Nicht vergessen sollte man auch Öl, Essig und und Gewürze wie Pfeffer, Curry und natürlich Salz. Denn nur, weil man an Bord eingeschränkt ist, bedeutet das nicht, dass man laffen Fraß zu sich nehmen muss. Und auch Kaffee und Tee gehört in jede gute sortierte Speisekammer – genau so wie genug Trinkwasser. 

 

So ausgerüstet verfügt man über einen guten Grundstock, um seinen Törn auch kulinarisch zu bewältigen. Und dabei muss es nicht bleiben – denn natürlich spricht nichts dagegen, sein Essen um frische Produkte zu ergänzen, wenn man denn im Hafen liegt und gerade Wochenmarkt ist. Und auch der Besuch einer  schönen Trattoria ist natürlich nicht verboten …


 

3.) Filmtipp: Waterworld

Nach einer ökologischen Katastrophe von beispiellosen Ausmaßen ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die Polkappen sind abgeschmolzen und haben die Kontinente unter einer Flut von Wasser begraben. Trockenes Land ist nur noch eine Legende. Die wenigen Überlebenden der Katastrophe leben auf Booten und schwimmenden Atollen und werden von den Smokers bedroht: Eine Gruppe von Piraten, angeführt vom bösen und brutalen Deacon (Dennis Hopper), die nicht nur über Öl für ihre Motorboote verfügen, sondern auch über Unmengen von Zigaretten, denen sie ihren Banden-Namen verdanken. 

 

Inmitten dieser apokalyptischen Welt versucht der Mariner (Kevin Costner) sein Leben zu führen. Das ist jedoch nicht so einfach, denn als Mutant – der Mariner verfügt über Schwimmhäute und Kiemen – wird er von den Überlebenden gefürchtet. Als er dann auch noch die beiden Atollbewohnerinnen Helen und Enola aufgabelt, wird er endgültig zum gejagten. Denn Enola trägt eine Tätowierung, die angeblich die Position des letzten Stücks trockenen Landes zeigt – und die Smoker wollen unbedingt in ihren Besitz kommen …

 

Zugegeben: Auch der Filmtipp in dieser Woche ist nicht gerade ein Meisterwerk. Im Gegenteil: ‚Waterworld‘ war zu seiner Zeit mit einem Budget von 175 Millionen Dollar der teuerste Flop der Kinogeschichte – und das mit einigem Recht. Selbst heutzutage, mit Klimastreiks und Fridays for future, wirkt die skizzierte Zukunft einer komplett überfluteten Welt mit Mutanten und kettenrauchenden Piraten komplett bizarr. Und auch die Handlung des Films gleicht eher ein em dramaturgischen Malen-nach-Zahlen als einer Neu-Erfindung des Rades. 

 

Auf der Haben-Seiten kann der Film dagegen gute Action-Szenen, starke Bilder, Kevin Costner und natürlich Dennis Hopper verbuchen. Und damit hat Waterworld definitiv genug für einen amüsanten Nachmittag im Heimkino zu bieten.

 

4.) Insolvenz beim Weltseglerverband? 

Schon vor der Pandemie war die Situation bei World Sailing, dem internationalen Dachverband für Segelsport, ziemlich angespannt. Die Krise hat den Konflikt jedoch noch einmal verschärft, sodass der Streit nun offen ausgebrochen ist und sogar die Möglichkeit einer Insolvenz im Raum steht. Was aber ist passiert? 

 

Bereits seit einiger Zeit hat WS große Probleme mit den laufenden Kosten. Immerhin ist die Organisation erst vor drei Jahren aus repräsentativen Gründen nach London gezogen. Die dortige Büromiete beträgt jährlich mehr als eine halbe Million Euro, und der Vertrag läuft noch weitere  sieben Jahre.

 

Um die Kosten trotzdem zu decken, musste WS zuletzt sogar auf seine Rücklagen zurückgreifen. Dabei war die gesamte Strategie darauf ausgerichtet, irgendwie bis zu den Olympischen Spielen durchzuhalten. Mit dem Fluß der Gelder aus Olympia sollte sich die Lage dann wieder entspannen. Jetzt mussten die Sommerspiele 2020 jedoch verschoben werden, und damit bleibt auch die so dringend benötigte Finanzspritze aus. 

 

Die Situation ist damit reichlich prekär, wie auch WS-Vizepräsident Scott Perry unumwunden zugegeben hat: Die Angestellten müssen eine satte Gehaltsminderung hinnehmen, und ohne Hilfe seitens der britischen Regierung und einer Vorauszahlung vom IOC läuft beim Verband wohl nichts mehr. Doch auch das IOC selbst hat große Probleme, seinen eigenen Verpflichtungen nachzukommen. 

 

Ein Großteil der Verantwortung für diese Situation liegt wohl beim Ex-CEO Andy Hunt, der hat jedoch im Oktober 2019 sein Amt aufgegeben. Und so steht nun Präsident Kim Andersen im Zentrum des Sturms und läuft Gefahr, über diese Finanzkrise seinen Job zu verlieren. Das ist jedoch die kleinste Gefahr für den WS. Die eigentliche Frage ist: Kann eine Pleite noch abgewendet werden, oder ist World Sailing erledigt? 

 

 

 



 

 

 

 

 

 

 
     
   

Klicken Sie hier, wenn Sie sich von unserem Newsletter abmelden möchten.