Viele Handwerksbetriebe sehen sich derzeit Belastungen gegenüber, die ihr Engagement für Transformation eher bremsen: Steigende Energiekosten, steigende Zinsen und steigende Sozialabgaben. Um Betriebe zukunftsfähig aufzustellen, ist eine nachhaltige Entlastung für Betriebe entscheidend, betont ZDH-Präsident Dittrich im Interview mit der "FAZ": Damit Handwerkerinnen und Handwerker sich wieder auf ihre Arbeit konzentrieren können.

 

Gesundheitsschutz ist zugleich Betriebe-Schutz: Mit dieser Einstellung haben Betriebe und ihre Beschäftigten während des gesamten Pandemieverlaufs an gemeinsamen Lösungen gearbeitet. Das vorgezogene Ende der Corona-Arbeitsschutzverordnung folgt daher nicht nur dem Pandemie-Geschehen, sondern erkennt auch die hohen Arbeitsschutzstandards im Handwerk an. So wird die Eigenverantwortung der Betriebe gestärkt.

 

Damit die politisch gewollten "Wenden" gelingen, ist die Arbeit im Handwerk unverzichtbar. Ein Beispiel ist die Bauwende hin zu mehr Nachhaltigkeit. Zahlreiche Betriebe arbeiten bereits an der Umsetzung - allerdings gibt es noch immer politische Stellschrauben, an denen gedreht werden muss. Die ZDH-Experten Melanie Becker und Dr. Carsten Benke ordnen den Begriff der "Bauwende" in einem Gastbeitrag  ein.

 

Der Nationale Bildungsbericht bestätigt, was das Handwerk schon lange fordert: Die berufliche Bildung muss bundesweit und an allen allgemeinbildenden Schulen fester Bestandteil der Berufsorientierung sein. Junge Menschen müssen wissen, wie sie ihre Bildungskarriere im Handwerk gestalten können, betont ZDH-Präsident Dittrich. Nur dann wird es gelingen, auch in Zukunft ausreichend Fachkräfte für Transformation zu gewinnen.

 

Die Berufschancen im Handwerk sind derzeit so gut wie kaum jemals zuvor –  und das Ausbildungsengagement in den Betrieben ist weiterhin überdurchschnittlich. Warum also bleiben angebotene Ausbildungsplätze in den Betrieben unbesetzt? In unserer Sonderumfrage haben 7.800 Betriebe von ihren Erfahrungen berichtet, die klar aufzeigen: Gute Berufsorientierung wirkt!

 

Fachkräftesicherung im Handwerk muss ein gesamtgesellschaftliches Anliegen sein, damit gesamtgesellschaftliche Ziele wie die Klimawende auch in der Praxis funktionieren. Die Ausbildungskampagne "Klimahandwerk" in Rheinland-Pfalz bringt wichtige Akteure zusammen: Handwerkskammern und Ministerium werben gemeinsam dafür, dass noch mehr junge Menschen den Klimaschutz zum Beruf machen.

 

Angebote zur digitalen Berufsorientierung, die Schülerinnen und Schülern bereits erfolgreich einen Einblick in Handwerksberufe und Bildungskarriere geben, werden auch beim "D-BOP"-Wettbewerb gesucht: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung prämiert innovative Angebote, die jungen Menschen besonders gut den digitalen Zugang zur Berufsorientierung eröffnen. Kammern, Verbände und Innungen können sich noch bis zum 28. Februar bewerben.

 

Um die Rolle des Handwerks bei den anstehenden Transformationsaufgaben sichtbar zu machen, sind greifbare Beispiele wichtig: Das E-Haus des ZVEH etwa gehört dazu. Hier wird auf 100 m² gezeigt, wie Handwerkerinnen und Handwerker smarte und effiziente Zukunftstechnologien im Alltag umsetzen. Wer sich für Smart Living und den Einsatz von KI im Handwerk interessiert, kann sich auf Messen und beim virtuellen Besuch vom digitalen Potential im Handwerk begeistern lassen.

 

Sichtbarkeit für die Chancen im Handwerk schafft nicht nur die Berufsorientierung in der Schule. Kommen junge Handwerkerinnen und Handwerker zu Wort, berichten sie nahbar davon, was "Bildungskarriere" bedeutet. Im Programm des Hessischen Rundfunk kommt der Nachwuchs zu Wort: Junge Handwerkerinnen und Handwerker berichten, was sie an ihrem Job lieben – und warum sie für eine Ausbildung werben.