, nun also auch Audi. Vergangene Woche gab der Automobilhersteller bekannt, ab sofort zu gendern. Zur besseren Sichtbarkeit geschlechtlicher Vielfalt, wie das Unternehmen betont. Gendersensibel zu kommunizieren sei eine Frage des Respekts und Ausdruck einer Haltung gegen Diskriminierung. Das »Sichtbarmachen« in der internen und externen Kommunikation erfolgt bei Audi mit Hilfe des Gender-Gaps – es heißt jetzt Audianer_innen. Auf Twitter löste die Ankündigung heftige Reaktionen aus. Unter #Gendergaga finden sich erzürnte und hämische Kommentare, die geschlechtersensible Formulierungen als Verunstaltung der Sprache oder schlichtweg als Spinnerei abtun. Dies rief wiederum Gender-Befürworter_innen auf den Plan, die in gleichfalls heftiger Wortwahl ihre Meinung zum Besten gaben. Man kann für oder gegen das Verwenden von Gender-Gaps sein. Doch die auf beiden Seiten entstandene Wut – nur aufgrund einer rein sprachlichen Maßnahme eines einzelnen Unternehmens – ist schon erstaunlich. Da wünsche ich mir manchmal, mich im englischen Sprachraum zu befinden, wo das generische Maskulinum erst gar nicht existiert. Viel wichtiger als diese ausufernde Sprachdiskussion ist mir persönlich sowieso, dass sich Gleichberechtigung in den Unternehmen bei Karrierechancen und Gehalt widerspiegelt. Doch die Lohnkluft zwischen Frauen und Männern ist nach wie vor groß, wie der heutige Equal Pay Day zeigt. Ihre Irina Hübner Redakteurin Elektronik automotive |