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Liebe Leserinnen & Leser,

was für eine unvorstellbare Zahl: Am Freitag hat Amazon auf einen Schlag über 200 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren. Durch ein Kursminus von 14 Prozent schrumpfte die Unternehmensbewertung auf "nur noch" 1,26 Billionen Dollar. Investoren gefiel es nicht, dass Amazon zuvor steigende Kosten und einen hohen Verlust gemeldet hatte. Doch wie immer an der Börse ist all das nur eine Momentaufnahme - und der Börsenwert von Amazon kann schnell wieder steigen. Wie sich andere Händler gerade schlagen: mehr in unserem Newsletter.

Herzliche Grüße, Ihr Florian Treiß

Zooplus wächst auf knapp 2,1 Milliarden, AO um 6 Prozent unter Vorjahr, DPD mit eigenem Laden

Der Online-Tierbedarfhändler Zooplus hat seinen Gesamtumsatz im vergangenen Jahr auf 2,09 Milliarden Euro (+16%) gesteigert, der Deutschland-Umsatz legt auf 455 Mio. Euro (+15%) zu. Dabei hat Zooplus seine Corona-Chance nicht genutzt und kräftig Marktanteile an Fressnapf verloren, das noch stärker wuchs. Erstmals macht Zooplus jetzt in acht Ländern Umsätze von über 100 Millionen Euro. Neu hinzugekommen sind 2021 Belgien und Spanien – nach bisher schon Deutschland, Frankreich, Polen, Italien, Großbritannien und den Niederlanden. Entgegen anders lautender Beteuerungen und Beschwichtigungen bei der Übernahme und dem anschließenden Rückzug von der Börse wird Zooplus-Gründer Cornelius Patt nun doch aufhören.

Der britische Elektronikspezialist AO reiht sich ein in die Reihe der Onlinehändler, die 2021 nicht mehr beim Umsatz zulegen konnten, nachdem die Umsätze im ersten Corona-Jahr 2020 durch die Decke gegangen waren. Der geschätzte Umsatz fürs am 31. März 2022 beendete Geschäftsjahr ging um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 1,56 Milliarden Pfund zurück. Auf Zweijahresbasis stieg der Konzernumsatz hingegen um 52 Prozent, was den anhaltenden strukturellen Wandel hin zum Online-Einzelhandel widerspiegelt. In Deutschland gingen die Umsätze von AO um 12 Prozent zurück, stiegen aber im Zweijahresvergleich um 54 Prozent.

Der Paketdienst DPD hat erstmals einen Store eröffnet, den das Unternehmen selbst betreibt. In dem Laden gibt in Berlin-Friedrichshain gibt es Umkleidekabinen, in den Kund*innen ihre Online-Bestellungen direkt anprobieren können, um diese gegebenenfalls direkt zurückschicken zu können. Weiterhin können Kund*innen im Laden leere Paketverpackungen abgeben, Mitarbeiter*innen entfernen danach alte Etiketten und gebrauchte Klebematerialien von den Verpackungen und räumen diese in eine so genannte "Verwert-Bar". Aus dieser können andere Kund*innen die Verpackungen kostenlos entnehmen, um darin ihre Artikel zu verstauen und zu versenden.

Snapchat bringt AR-Tool in Puma-App, E-Commerce im Metaverse, 477 Prozent Plus im Modehandel

Snapchat setzt noch stärker auf die Verzahnung von Online-Shopping mit Augmented Reality. Ein neuer Bereich innerhalb der App namens "Dress up" stellt Mode von Designern, Händlern und Marken aus aller Welt vor, die virtuell anprobiert werden kann. Nutzer*innen können in dem Bereich auch ihre Lieblingsprodukte speichern und in ihren Einstellungen bestimmte Einkaufspräferenzen festlegen. Mit dem Camera Kit für AR-Shopping können Handelspartner künftig zudem AR-Anproben direkt in ihren eigenen Apps und Webshops anbieten und dabei die Try-On Lenses von Snap nutzen. Puma ist der erste globale Markenpartner von Snap, der die Technologie bereits nutzt (siehe Bild).

Seit Monaten macht die Vision vom Metaverse die Runde, einer digitalen Umgebung, in der Menschen in einem virtuellen 3D-Raum miteinander interagieren können. Doch was bedeutet das für den E-Commerce? Am Beispiel eines Metaverse-basierten Autohändlers zeigt dieser Beitrag sieben Vorteile für Onlinehändler auf, die eine Präsenz im Metaverse bringen kann, angefangen bei 24/7-Öffnungszeiten über den geringeren Bedarf an Immobilien bis hinzu lebensnahen Fahrtsimulationen von Autos mit Ausstattungsvarianten, die im physischen Autohaus gar nicht für Testfahrten bereit gestanden hätten.

Es gibt ver­wir­ren­de Daten aus dem sta­tio­nä­ren Mode­han­del. Ein Umsatz­plus von 477 Prozent mel­det die "Textilwirtschaft" für die vorver­gan­ge­ne Woche. Also fast fünf­mal mehr als im Vor­jahr. Schon in den Vor­wo­chen hat­ten sich die Erlö­se ver­dop­pelt und ver­drei­facht. 206 Prozent, 306 Prozent, 345 Prozent, 477 Prozent – sol­che absur­den Zuwäch­se wie in die­sem April kennt man allen­falls von man­chen Online-Startups. Doch ist im stationären Modehandel nun alles gut? Keineswegs, analysiert Jürgen Müller von Profashionals. Die Zah­len rela­ti­vie­ren sich ange­sichts eines Vor­jah­res­ge­schäfts, das unter Pan­de­mie­be­din­gun­gen bei oder nahe Null lag.

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Studie zu E-Food, Laborfleisch wird massentauglich, Schwangerschafts-Whopper von Burger King

Spryker und Appinio haben die zweite Ausgabe ihres Report zu E-Food vorgelegt, also dem Online-Kauf von Lebensmitteln. Gegenüber dem Vorjahr gab es einige Veränderungen. Kann im Juni 2021 noch weniger als 10 Prozent der Befragten die ultraschnellen Lebensmittel-Lieferdienste Gorillas und Flink, so ist der Wert mittlerweile auf 41 Prozent bzw. 36 Prozent gestiegen, in Großstädten sogar auf knapp 60 Prozent. Aktuell tätigen bereits ein Drittel der Verbraucher in Deutschland bereits zumindest gelegentlich Lebensmitteleinkäufe online. In den nächsten zwei Jahren soll sich diese Zahl umkehren, und nur jeder dritte Deutsche will dann Online-Lebensmitteldienste weiterhin nicht nutzen.

In der Laborfleisch-Branche herrscht Goldgräberstimmung. Hunderte Unternehmen arbeiten an "neuartigen Lebensmitteln" auf Basis von zellulärer Landwirtschaft. So nennt man die Herstellung tierischer und pflanzlicher Produkte in Zellkultur. Dabei wird eine Zelle wird in einem Nährmedium außerhalb eines Organismus' kultiviert. "Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel Fleisch herstellen, ohne dafür Tiere halten und schlachten zu müssen", erklärt Heinz Jürgen Kroner vom Maschinenbauer Gea Group, der dafür eine entsprechende Pilotanlage entwickelt hat. Laborfleisch ist damit auf dem besten Weg zur Massentauglichkeit, wie die "Welt" berichtet.

Und auch das noch: Burger King hat sich zum Muttertag am kommenden Sonntag eine skurille PR-Aktion ausgedacht. In einer Filiale am Tempelhofer Damm in Berlin gibt's neun verschiedene "Schwangerschafts-Whopper", die kostenlos an werdende Mütter abgegeben werden. "Ob Süßes, Salziges oder beides zusammen – es muss sich keine werdende Mama allein fühlen, wenn sie Lust auf ganz besondere Essenskombinationen hat", schreibt das Unternehmen. Bei der Aktion bietet Burger King seine Whopper u.a. in den Kombinantionen Erdbeer-Eis und Pommes, Vanille-Eis und Oliven oder Torte und Beef an.

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