Ausgabe vom 27.07.2021

Zukunftsaussichten trüben sich immer mehr ein!

Zukunftsaussichten trüben sich immer mehr ein!
von Sven Weisenhaus

Am Freitag war hier in der Börse-Intern zu lesen, dass sich langsam die Frage stellt, ob die Stimmung bei den Unternehmen noch besser werden kann. „Denn sie hat schon Extremwerte erreicht. Einkaufsmanagerdaten und Aktienmärkte haben eine hohe Korrelation. Und wenn die Einkaufsmanagerdaten ein Hoch markieren, dann liegt ein solches meist auch an den Aktienmärkten vor“, hieß es dazu.

Und es gab schon erste Anzeichen dafür, dass sich die Stimmung womöglich bald etwas eintrübt. Dazu war zu lesen: „Denn in sämtlichen Ländern der Eurozone, die von der IHS Markit-Umfrage erfasst werden, ließ wegen der zunehmenden Besorgnis hinsichtlich der Delta-Variante die Zuversicht nach. Diese Umfragekomponente erreichte laut IHS Markit sogar den niedrigsten Stand seit Februar.

Zukunftsaussichten werden negativer eingeschätzt

Nun wurde gestern der ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht. Und im Gegensatz zu den Einkaufsmanagerindizes kam es hier im Juli überraschend sogar schon zu einem Rückgang. Das Stimmungsbarometer des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts sank von 101,7 Punkten im Juni auf nun 100,8. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem weiteren Anstieg auf 102,1 Punkte gerechnet.

ifo-Geschäftsklimaindex

Die Unternehmen bewerteten zwar ihre aktuelle Geschäftslage noch etwas besser, jedoch nahm der Optimismus mit Blick auf die Entwicklung in den kommenden Monaten merklich ab. Und damit passt der ifo-Index sehr gut zu den Daten von IHS Markit.

Börse handelt die Zukunft

Das Problem daran ist, dass die Börsen die Zukunft handeln. Daher kann die aktuelle Lage verheerend sein – solange die Zukunftsaussichten positiver sind, ist dies ein Grund für steigende Aktienkurse. Doch wenn die Lage rosig ist und die Kurse schon stark gestiegen sind, sich die Zukunftsaussichten aber eintrüben, dann ist dies meist kein guter Zeitpunkt um in Aktien neu einzusteigen.

Nur weitere Warnzeichen

Nun muss man allerdings berücksichtigen, dass der ifo-Geschäftsklimaindex zum ersten Mal in diesem Jahr überhaupt gesunken ist. Derweil haben die Erwartungen schon einmal im April nachgegeben, ihren Aufwärtstrend dann aber wieder fortgesetzt. Insofern sind die aktuellen Rücksetzer noch kein großes Problem. Davon spricht man erst, wenn die ifo-Daten drei Monate in Folge sinken.

Dominoeffekte

Aber man sollte beachten, dass Lieferengpässe der deutschen Wirtschaft immer mehr zusetzen. Fast 64 % der Industriebetriebe klagen mittlerweile über Engpässe bei Vorprodukten. In der Automobilbranche stehen zum Beispiel aufgrund des Mangels an Halbleiterchips inzwischen Werke tagelang still. Das drückt natürlich auf die Umsätze und auch auf die Gewinne.

Und die Probleme strahlen mittlerweile auf andere Branchen aus. So klagen laut dem ifo-Institut auch 60 % der Groß- und mehr als 42 % der Einzelhändler über entsprechende Probleme. ifo-Experte Klaus Wohlrabe sprach von einem Dominoeffekt, der da inzwischen im Gang ist. Und das Thema wird wohl auch in der zweiten Jahreshälfte relevant bleiben.

Einen Dämpfer hat auch der Optimismus bei konsumnahen Dienstleistern wie Tourismus und Gastgewerbe erlitten, die zuletzt vom Ende vieler Corona-Beschränkungen profitierten. „Hier ist die Euphorie weg“, sagte Wohlrabe. Grund sei die zunehmende Furcht vor einer vierten Corona-Welle. Und auch dies passt zu den Einkaufsmanagerdaten von IHS Markit.

US-Wirtschaft nimmt erneut deutlich Tempo raus

Wie es aussehen kann, wenn die Stimmung der Unternehmen unter anderem wegen einer stockenden Impfkampagne stärker nachlässt, zeigt gerade die US-Wirtschaft. Diese hat zu Beginn der zweiten Jahreshälfte laut den Daten von IHS Markit vom vergangenen Freitag weiter an Schwung verloren. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – fiel im Juli um ganze 4,0 auf 59,7 Punkte, nachdem es bereits im Juni zu einem sehr deutlichen Rückgang um 5,0 Punkte gekommen war (siehe auch Börse-Intern vom 24. Juni).

IHS Markit Gesamt-Einkaufsmanagerindex USA

Das Wachstumstempo der US-Wirtschaft ist damit auf das Niveau vom März zurückgefallen.

Hohe Inflation drückt auf die Kauflaune der Konsumenten

Und ein Grund dafür kann in der Konsumlaune der US-Verbraucher gesehen werden, die sich laut der Universität Michigan angesichts stark steigender Preise im Juli überraschend stark eingetrübt hat. Das entsprechende Barometer fiel auf 80,8 Zähler, von 85,5 Punkten im Juni. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 86,5 Zähler gerechnet.

Index zum Verbrauchervertrauen der Universität Michigan

Die Konsumenten schätzten sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Zukunftsaussichten für die kommenden Monate schlechter ein als zuletzt. Das Barometer des Verbrauchervertrauens erreichte dadurch den niedrigsten Wert seit Februar. Und als Grund dafür nennen die Umfrageteilnehmer die steigenden Preise. Mit Blick auf die kommenden 12 Monate wird eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen in Höhe von 4,8 % erwartet. Einen derart hohen Wert haben die Forscher der Universität Michigan seit August 2008 und damit vor Ausbruch der Finanzkrise nicht mehr gemessen.

DAX-Anleger werden bereits deutlich vorsichtiger

Mit Blick auf die Umfragen bei deutschen Unternehmen, die eingetrübte Zukunftsaussichten offenbart haben, verwundert es kaum, dass sich der DAX vom Trendhoch des 19. April noch nicht nachhaltig nach oben absetzen konnte. Erst heute hat der deutsche Leitindex wieder bis unter das damalige Niveau zurückgesetzt (dicke rote Linie oben im folgenden Chart).

DAX - Chartanalyse

Während der DAX damit immerhin deutlich Tempo aus seinem Anstieg herausgenommen hat und sich mit seiner Kursentwicklung der vergangenen Wochen und Monate an der konjunkturellen Entwicklung orientiert, eilen die US-Indizes völlig losgelöst von den Signalen der US-Wirtschaft fröhlich weiter von Rekord zu Rekord. Die US-Aktienanleger stören sich an den Warnsignalen aus der Wirtschaft bislang kaum. Ob die heutigen Kursverluste nur wieder kurze Rücksetzer sind oder nun doch eine saisonale Korrektur eingeleitet wird, bleibt abzuwarten.

Wichtige Informationen nicht ignorieren!

Torsten Ewert hat völlig Recht: Wer die Nachrichten ignoriert hat und einfach den Trends weiter gefolgt ist, war mit seinen Investments sehr erfolgreich (siehe „Das Erfolgsrezept für Börsianer: No News!“). In einer Übertreibung ist ein solches Verhalten auch sehr häufig erfolgsversprechend. Allerdings nur, solange man rechtzeitig den Absprung schafft.

Denn wenn jemand die Warnsignale, welche die Konjunkturdaten womöglich senden, nicht mitbekommt und plötzliche stärkere Rücksetzer an den Aktienmärkten immer noch als hervorragende Chancen zum Nachkauf sieht, statt hierin charttechnische Bestätigungen der konjunkturellen Warnsignale zu sehen, der könnte am Ende doch zu den Verlierern gehören, wenn die Aktienmärkte ihr Aufwärtstrends beenden und aus fundamentalen Gründen in eine größere Korrektur übergehen.

Relevante Informationen verschaffen einen Vorsprung

Ich plädiere daher dafür, genau wie Torsten Ewert, nur relevante Nachrichten zu konsumieren. Und ich kann Ihnen verraten, dass ich mich im Laufe meiner Börsenkarriere von unzähligen Newslettern abgemeldet habe und inzwischen fast nur noch Informationen lese, die direkt oder möglichst nah von der Quelle stammen.

So verschaffe ich mir fast nur noch mit Meldungen über die Entwicklung von Konjunktur- und Unternehmensdaten wichtige Hintergrundinformationen. Und wenn diese dann von Kursbewegungen charttechnisch bestätigt werden, kann ich meist gut einschätzen, ob ein Aufwärtstrend noch gesund ist bzw. ob eine stärkere Abwärtsbewegung nur eine simple Gegenbewegung oder doch der Auftakt zu einer größeren Korrektur ist.

Charts liefern die besten Informationen

Dabei sind die charttechnischen Signale für mich aber immer noch die wichtigsten, weil die Konjunktur- und Unternehmensdaten meist die Vergangenheit widerspiegeln, abgesehen von unternehmenseigenen Prognosen und Frühindikatoren wie den Einkaufsmanagerdaten, während die Kursverläufe meist schon frühzeitig zukünftige Entwicklungen anzeigen.

Natürlich weiß man als Börsenneuling noch nicht, welche Nachrichten und Konjunkturdaten aktuell relevant sind. Aber dafür gibt es ja qualitativ hochwertige Börsendienste, zu denen Sie hoffentlich auch die von Stockstreet zählen.

Fazit

Jüngste Konjunkturdaten haben vorangegangene Signale bestätigt, wonach das Hoch beim Tempo der konjunkturellen Erholung hinter uns liegt. Und die Zukunftsaussichten trüben sich ein. Man sieht immer mehr dunkle Wolken am Konjunktur-Himmel aufziehen.

Der DAX hat auf diese Entwicklung bereits reagiert, während die US-Indizes ihre Übertreibungen einfach unbeirrt fortgesetzt haben. Doch ich erinnere an die Saisonalität, wonach der DAX meist vor den US-Indizes ein Hoch markiert. Und seit Mitte Juli hat der DAX kein höheres Hoch mehr markiert, ganz im Sinne der Saisonalität. Noch passt also alles zusammen. Und wenn das so bleibt, werden auch die US-Indizes bald nachhaltig Schwäche zeigen. Verpassen Sie also nicht den rechtzeitigen Absprung!


Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus
www.stockstreet.de



Die besten Aktien entwickeln sich immer da, wo man gerade nicht hinschaut.

Die Redaktion der „Aktien-Perlen“  scannt mehr als zwei Dutzend tägliche, wöchentliche und monatliche Publikationen, einschlägige Newsletter und Internetseiten und analysiert täglich unzählige Aktien.

Denn: Aktien-Perlen zu finden, ist echte „Dog Work“, wie man im Englischen sagt – Hundearbeit.

Natürlich ist es allein mit Arbeit noch nicht getan. Es ist besonders die unschlagbare Erfahrung des Chefredakteurs Torsten Ewert sowohl an der Börse als auch im technischen Bereich, mit der er die aussichtsreichsten Perlen findet.

Die großen Chancen stecken natürlich in den jungen Firmen. Aber gerade bei den jungen Firmen manifestiert sich das Wachstum nicht sogleich in den üblichen Kennziffern. Darum hat Torsten Ewert ganz spezielle Kriterien entwickelt, nach denen er seine Auswahl trifft.

Welche Kriterien das genau sind, verrät Ihnen Torsten Ewert gerne. Melden Sie sich doch einfach einmal zum kostenlosen Test der Aktien-Perlen an, und lesen Sie die ausführliche Einführungsbroschüre, in der Torsten Ewert seine Strategie umfassend vorstellt.

Zum 30-Tage-Gratis-Test der Aktienperlen mit der ausführlichen Einführungsbroschüre von Torsten Ewert…

Es gab solche Perlen nicht nur in der Vergangenheit, wie Microsoft, Cisco oder Amgen.  Es gibt sie immer wieder diese Perlen, nur schaut eben noch keiner hin.

Damit Sie in Zukunft auch echte Aktien-Perlen in Ihrem Depot haben, sollten Sie diesen Börsenbrief für die unentdeckten Chancen weltweit einfach einmal kostenlos testen.

Wenn Sie sich jetzt gleich zu Ihrem Gratis-Test anmelden, sendet wir Ihnen in wenigen Minuten die Einführungsbroschüre zu, in der Torsten Ewert Ihnen seine Strategie ausführlich darlegt. Außerdem erhalten Sie sofort Zugang zum Archiv der Aktien-Perlen mit allen bisherigen Ausgaben und Sondermeldungen. Ihnen steht der SMS-Service für Eilmeldungen auf´s Handy kostenlos zur Verfügung und natürlich der E-Mailsupport für Ihre Fragen rund um die Aktien-Perlen.

Zum 30-Tage-Gratis-Test der Aktienperlen mit der ausführlichen Einführungsbroschüre von Torsten Ewert…



Target-Trend-Spezial

Ihr Upgrade zum Newsletter
Börse - Intern


Tägliche Chartanalysen nach der einzigartigen Target-Trend-Methode. Jeden Morgen zum Börsenstart.


Mehr Erfolg an der Börse mit dem Target-Trend-Spezial


Mehr Infos und kostenlose Leseproben finden Sie hier...


Kennen Sie schon unsere kostenlosen Börsen-Tools, wie zum Beispiel den Live-Wirtschaftskalender?

Stets informiert und keinen Termin verpassen

Der Live-Wirtschaftskalender listet alle wichtigen Ereignisse und wirtschaftlichen Indikatoren, die den Markt antreiben. Er enthält Beschreibungen der Veranstaltungen und zeigt deren Bedeutung für den Markt.

Jetzt ausprobieren...
 

Anzeige:

Charts: Wenn nicht anders gekennzeichnet
Quelle: tradesignal-online
Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH.
Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.
Impressum:  
Herausgeber: Stockstreet GmbH
Geschäftsführer: Jochen Steffens
Handelsregister: HRB 62835
Amtsgericht Köln
Postanschrift: Breite Straße 48 - 50
50667 Köln
Telefon: 0221 / 6602458
Internet: www.stockstreet.de
V.i.s.d.P.: Sven Weisenhaus
E-Mail: info@stockstreet.de

Copyright:

2002-2021 Stockstreet GmbH
 
Haftungsausschluss:

Der Autor übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen den Autor, welche sich auf Schäden materieller oder ideeller Art beziehen, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. Alle Angebote sind freibleibend und unverbindlich. Der Nachdruck, die Verwendung der Texte, die Veröffentlichung / Vervielfältigung ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Stockstreet GmbH gestattet. Wenn Sie den Newsletter hin und wieder oder regelmäßig auf Ihrer Internetpräsenz veröffentlichen wollen, schreiben Sie an info@stockstreet.de

Des Weiteren gelten die AGB und die Datenschutzrechtlichen Hinweise auf
unserer Webseite

Newsletterbezug:
Wenn Sie den Börse Intern Newsletter noch nicht regelmäßig beziehen sollten, können Sie sich kostenlos hier anmelden:
Kündigung des Newsletterbezugs:
Um den Bezug des Newsletter zu kündigen, klicken Sie bitte auf folgenden Link:
Anmeldung
Abmeldung