Berlin, 11. Mai 2020. Am 12. Mai., dem Internationalen Tag der Pflege, wird jedes Jahr auf die wertvolle Arbeit hingewiesen, die beruflich Pflegende mit groÃem Einsatz und Engagement für Kranke und Pflegebedürftige leisten. Anerkennung verdienen aber auch diejenigen, die als âgröÃter Pflegedienst der Nationâ rund 2,5 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland in der Häuslichkeit versorgen: Pflegende Angehörige.
Die informelle Pflege, also Pflege durch Angehörige, Freunde und Nachbarn, macht in Deutschland den gröÃten Teil der Versorgung von Pflegebedürftigen aus. Etwa Dreiviertel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause von Angehörigen betreut. Dies gilt dabei auch für rund 60 Prozent der Demenzerkrankten. Diese Unterstützung erfolgt in der Regel durch eine einzige Hauptpflegeperson und nicht selten rund um die Uhr. Seit durch die Corona-Pandemie Tagespflegen und Betreuungsgruppen geschlossen sind, weder ehrenamtliche Helfer nach Hause kommen noch die Physio- oder Ergotherapiepraxen aufgesucht werden können, sind pflegende Angehörige oftmals völlig auf sich alleine gestellt.
âAngehörige von Menschen mit Demenz leisten schon in normalen Zeiten unglaublich vielâ, sagt Sabine Jansen, Geschäftsführerin der Deutschen Alzheimer Gesellschaft. âSie verdienen unsere Anerkennung ebenso wie beruflich Pflegende, denn ohne sie wäre es gar nicht möglich, alle Pflegebedürftigen zu versorgen. Der Mangel an gesellschaftlicher Anerkennung wird jetzt in Zeiten von Corona allerdings noch einmal deutlicher sichtbar: Es gibt weder eine finanzielle Unterstützung für diejenigen, die jetzt unbezahlten Urlaub nehmen müssen, weil die Betreuungsangebote wie die Tagespflegen wegfallen, noch werden andere Lösungen entwickelt. Wir brauchen eine neue Kultur der Anerkennung für pflegende Angehörige, denn auch was sie Tag für Tag leisten ist in höchstem MaÃe systemrelevant!â