Deutschland hat die längste Körsaison. Und die uneinigste Zuchtlandschaft seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten. Wettbewerb war schon immer, „Konkurrenz belebt das Geschäft”. Dagegen ist nichts einzuwenden. Dass die vielen Köche, die sich alle für Sterneköche wie Paul Bocuse halten und dann doch eher Currywurst/Pommes hinbekommen, nun zwischen Anfang November und Mitte Februar kören, macht die Sache auch nicht besser. Die Leitlinien, die besagen, dass Junghengste nicht zu früh (die detaillierte Diskussion, wann das genau ist, erspare ich mir an dieser Stelle) zur Körung vorbereitet und gezeigt werden, bieten ein veritables Feigenblatt für all diejenigen, die möglichst zeitlich weit weg von Mitbewerbern ihre „Zuchtauswahl” treffen wollen. Noch sind wir im von den Zuchtverbänden ausgerufenen Pilotjahr – was übersetzt nur heißt: Ganz egal, was der Dachverband, in dem Fall die Abteilung Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), sagt oder vorschlägt (die FN kann nichts vorschreiben), ist uns egal. Sprich, die FN kann noch soviel Wünsche in Richtung „gut abgehangen” aussenden, wenn den Verbänden nach „jungem Gemüse” ist, weil der Markt danach verlangt, dann gibt es eben die zarten Pflänzchen. Dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden, denn wer zarte Pflänzchen auch als solche behandelt, darf sie auch „servieren”. Ja, auch jetzt, im Dezember, ungeritten und mit Bedacht. Bitter wird es, wenn das Junggemüse aber zum Einheitsbrei zerkocht erscheint, weil es nicht individuell behandelt wurde. Das ist nichts für Gourmets. „McPferdezucht, ihre Bestellung bitte …” Beste Grüße aus Hamburg, |