auch an diesem Wochenende demonstrierten in deutschen Großstädten wieder tausende Menschen gegen die AfD. Die Correctiv-Recherchen über ein „Geheimtreffen“ in Potsdam mit Vertretern der AfD, der Werteunion und der CDU dominieren noch immer das politische Geschehen. Dabei bekommen die Recherchen erste Risse: So wurde neulich das Wort „Deportation“ durch „Vertreibung“ ersetzt, und es wurden mehrmals Veränderungen in dem Artikel vorgenommen. Ein Journalist der Rechercheplattform Correctiv behauptet auf seiner privaten Homepage gar, er würde „Geschichten erfinden“ und „in das politische Geschehen intervenieren“. Besonders brisant: Man findet seinen Namen im Zusammenhang mit der AfD-Recherche, aber auch bei Ibizagate. Der stellvertretende Cicero-Chefredakteur Ralf Hanselle geht in seinem Artikel der Frage nach: Wie aktivistisch ist der investigative Journalismus? Die dieser Tage ausgefochtene Dämonisierung der AfD und der Atomkraft muss als moralische Panik verstanden werden, die längst auch die Redaktionsstuben erfasst hat. Was sich als begründete Angst vor Gefahr darstellt, ist in Wirklichkeit eine hochmanipulative Form der Politik, schreibt der Berliner Dramaturg und Hochschulprofessor Bernd Stegemann. Sie haben gestern Abend „Carmen Miosga“ in der ARD mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck verpasst? Keine Sorge, mein Kollege Ben Krischke hat es für Sie mit schmerzverzogener Miene angesehen. Die Stimmung in Deutschland sei nicht gut, räumt Robert Habeck darin ein. Dass sie nach seinem Auftritt bei Caren Miosga besser wird: unwahrscheinlich. Der Wirtschaftsminister referierte viel am Sonntagabend. Der Eindruck beim Zuschauer ist jedoch: Der Mann weiß nicht, was er tut, beurteilt Krischke. Schauen wir nach Russland. Der Historiker und Russlandexperte Dietmar Neutatz spricht im Interview mit Cicero-Redakteur Ferdinand Knauß über die politische Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Russlands, die Ideologie des Kremls, die lange Vorgeschichte des Ukrainekriegs – und über die russische Volksseele. Neutatz äußert darin seine Sorge über die Zukunft des Landes: „Es ist nicht auszuschließen, dass nach Putin ganz radikale Kräfte ans Ruder kommen.“ Es ist nun länger als ein Jahr her, dass junge iranische Frauen nach dem Mord an Mahsa Amini für ihre Freiheit auf die Straße gingen. Katajun Amirpur schreibt in ihrem neuen Buch, dass viele Iraner die islamistische Herrschaft überwinden wollen. Dabei unterschätzt sie allerdings den ideologischen Charakter und die weiterhin bestehenden Gefahren des Mullah-Regimes, schreibt der Politologe und Historiker Wahied Wahdat-Hagh. Ihr Clemens Traub, Volontär |