Liebe Frau Do, heute vor 70 Jahren hat Konrad Adenauer als Präsident des Parlamentarischen Rates das Grundgesetz verkündet. Seitdem garantiert das Grundgesetz die Unantastbarkeit der Würde des Menschen. Auch der freiheitliche Geist der Verfassung hat sich über die Jahrzehnte als unantastbar erwiesen. So führen die Deutschen mitunter wunderliche Debatten über ihre Nationalhymne, ihre Leitkultur oder auch über die Frage, wieviel fröhlicher Patriotismus in Form von schwarz-rot-goldenen Fähnchen denn nun angemessen sei. Nur unsere Verfassung ist noch nie Gegenstand eines solchen Schlagabtauschs geworden. Zum Glück. Was die Bürger im Land vom Grundgesetz halten, hat eine Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung ermittelt. Das liebste Grundrecht der Deutschen ist demnach die Freiheit der Meinung, wie meine Kollegin Kristina Dunz schreibt. Sie hat die Studie exklusiv vorliegen. Große Supermärkte kann ich nicht leiden. Ich finde sie unübersichtlich und habe auch keine Lust, mich mit den Vor- und Nachteilen von 20 Joghurt-Sorten zu befassen. Dankbar bin ich, wenn ich auf einen Blick erkennen kann, ob die Lebensmittel nicht zu viel Fett und Zucker enthalten. Eine klare, einheitliche Kennzeichnung auf den Packungen käme mir als Verbraucherin entgegen. Ob es diese geben soll, freiwillig oder verpflichtend, und in welcher Form, darüber streitet die Industrie seit Jahren mit den wechselnden Landwirtschaftsministern und den Vertretern der Verbraucherschutzorganisationen. Mittlerweile gibt es auch Ärger unter den Lebensmittelherstellern selbst, weil einige große Produzenten vorangehen und ihre Ware offensiv kennzeichnen. Es überrascht nicht, dass sich dies die Anbieter von Spinat und Magerjoghurt eher trauen als die Sahnetorten-Hersteller. Was der Verbraucher zu erwarten hat, das hat Christian Albustin beleuchtet. Am Freitag vor der Europawahl werden in vielen Schulen die Reihen in den Klassenräumen wieder ausgedünnt sein. Die „Fridays for Future“-Bewegung will vor den weltweit größten grenzüberschreitenden Wahlen ein Zeichen setzen und ruft zur internationalen Demonstration für den Klimaschutz auf. Diese Jugendbewegung verfolgt „sehr erwachsene Ziele“, sagt der Historiker Bodo Mrozek und staunt über die jungen Menschen, die nicht primär altersgerechte Eigeninteressen im Blick haben. Er sieht in der Bewegung eine neue Art der Jugendkultur - vernetzt und konsequent auf die Zukunft ausgerichtet. Philipp Holstein hat mit dem Wissenschaftler gesprochen. Viel Freude bei der Lektüre Ihre Eva Quadbeck Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |