es ist ein bemerkenswerter Schauspiel, dass die CDU seit Anfang dieser Woche aufführt. Kaum hatte Angela Merkel am Montag angekündigt, sie werde sich auf dem CDU-Parteitag Anfang Dezember in Hamburg nicht wieder um den Parteivorsitz bewerben, reckten drei mögliche Nachfolger bereits ihren Arm in die Höhe. Vor allem die schnelle Wortmeldung von Friedrich Merz offenbarte: Nicht alle in der CDU waren überrascht von Merkels Ankündigung und ganz so freiwillig, wie behautet, erfolgte sie offenbar auch nicht. Viele in der CDU empfinden Merkels Entscheidung als einen Befreiungsschlag. Doch sie könnte noch wie Blei an den FüÃen die Handlungsfähigkeit der Partei beschweren, schreibt Christoph Seils. Vor allem, weil Merkel weiterhin Kanzlerin bleiben will. Der Politikwissenschaftler Eckhard Jesse fordert Merkel deswegen auf, auch auf die Kanzlerschaft zu verzichten. Doch eines sei jetzt schon sicher: Die Zeit der âSozialdemokratisierungâ der CDU ist vorbei, sagt Jesse im Interview mit Constantin WiÃmann. Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass nun ausgerechnet Merkels einst gröÃer Rivale Friedrich Merz sie an der Parteispitze beerben könnte. Wir zeichnen das spannungsgeladene Verhältnis der beiden in unserer Bildergalerie nach. Spannungsgeladen war auch das Gespräch, das Alexander Kissler mit Thilo Sarrazin und Abdel-Hakim Ourghi führte. Wie kann es auch anders sein, wenn ein polarisierende Islamkritiker und ein Islamwissenschaftler aufeinandertreffen. Herausgekommen ist ein Duell mit feiner Klinge. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |