eine Freundin war sehr traurig. „Mein Café ist weg“, sagte sie vor einigen Wochen. Es war nicht ihrs. Sie macht beruflich etwas anderes. Aber es war ihr Ort für Kaffee. Bei dem Laden stimmte alles. Elbe ums Eck. Stabile Kuchenauswahl. Akzeptable Preise. Und plötzlich zu. Ich behaupte: Sie haben auch diesen einen Laden, der einfach nicht schließen darf. Man muss gar nicht oft dort sein. Es reicht zu wissen, dass es diesen Ort gibt. Einen Begleiter durch Lebensphasen. In Altona-Altstadt gibt es so einen. „Din Hau“ heißt er. Das Asia-Bistro in der Nähe von Ikea hat die Gentrifizierung des Stadtteils bisher überlebt. Anders als viele andere Geschäfte im Umkreis. Ich kann nicht mehr sagen, wann ich zum ersten Mal „Din Hau“-Nudeln gegessen habe, aber sie haben mich während meines Studiums über die letzten Tage eines jeden Monats gerettet – wegen ihres unschlagbaren Preises. Schon als Kinder waren wir oft dort. Jeder im Viertel kannte „Din Hau“. Jetzt ist der Laden zu. Geschlossen wegen Renovierungsarbeiten nach einem Fettbrand. Ob er wieder öffnet? Hoffentlich. Die Leute aus der Nachbarschaft schreiben schon Grußkarten, Hoffnungsbotschaften. „Kommt bald wieder“, steht da auf einem Zettel an der Ladentür. Es braucht diese Orte. Diese kleinen Perlen, die ein Viertel im Gleichgewicht halten. Haben Sie auch einen solchen Laden, mit dem Sie Erinnerungen verbinden und den Sie vermissen würden, wenn er für immer schließt? Wenn Sie mögen: Schreiben Sie mir. Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche. Herzliche Grüße Julian König Ressortleiter Lokales julian.koenig@mopo.de | |
Die WochenMOPO – ab Donnerstag neu und überall, wo es Zeitungen gibt! Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
🔞 CDU will Prostitution verbieten: Was eine Hure, ein Bordell-Betreiber und Freier sagen 🏗️ Abriss-Stadt: Wie Hamburg mal wieder sein Erbe zerstört 🪖 Bundeswehr-Uni: Porno-Skandal kostet Oberst den Posten 🇮🇹 Mamma mia! Die verrückte Geschichte von Hamburgs ältestem Italiener 🧩 Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag ⚽ 20 Seiten Sport: Der geheime HSV-Raum für den Aufstieg & St. Paulis Kampf um den Klassenerhalt 🎶 20 Seiten Plan7: Indierocker Franz Ferdinand im Stadtpark & Start des Literaturfestivals „Hamburg liest die Elbe” | | |
⚓ Hamburg und der Norden 🛳 | |
1. Streit um die käufliche Liebe | |
2. Welche ist die Problem-Linie der Hamburger-S-Bahn? | |
Seit August 2024 ist Jan Schröder neuer Chef der Hamburger S-Bahn. Der 50-jährige Diplom-Ingenieur arbeitet bereits seit 2002 für die Deutsche Bahn und folgt auf den langjährigen Vorsitzenden Kay Uwe Arnecke. Mit der MOPO sprach Schröder jetzt über die berühmt-berüchtigten Hamburger S-Bahn-Störungen, warum ihn der Vergleich zur Hochbahn immer ein bisschen schmerzt und ob er die von tausenden in einer Hamburger Petition geforderten Frauenwaggons für sinnvoll hält. | |
3. Schüsse, Randale und eine Explosion auf dem Kiez | |
4. Wasserrohrbruch sorgt für Sperrung | |
5. Fahrrad-Posse am Bahnsteig | |
Gründonnerstag, kurz vor sechs: Christian Lamberti und sein Sohn Alexander Vittorio sind auf dem Weg zu einem Kumpel, der ihnen helfen möchte, die Fahrräder frühlingsfit zu machen. Doch ebendiese werden ihnen in der S-Bahn-Station Stadthausbrücke zum Verhängnis: Weil sie zwei Minuten vor 18 Uhr an der Station (nicht in der Bahn) sind, werden sie von der S-Bahn-Wache angehalten, sollen Geld bezahlen und die Station für zwei Minuten noch einmal verlassen. Was die Bahn zu dem Vorfall sagt. | |
Euro hat der Hamburger Ole Wittmann über Spenden eingenommen. Der mächtige Schutzverband der Spirituosen-Industrie zerrt ihn vor Gericht, will ihm den Likör-Namen „Likör ohne Ei“ verbieten. Wie es nun in dem Streit weitergeht, hat Frank Wieding hier aufgeschrieben. | |
6. So steht es um HSV-Sorgenkind Hadzikadunic | |
7. Hitlergruß im Gäste-Fanblock | |
Frustrierte Spieler, wütende Fans am Millerntor. Die bittere 0:1-Niederlage des FC St. Pauli gegen den VfB Stuttgart war nichts für schwache Nerven und ließ die Emotionen hochkochen. Das galt auf dem Rasen und auf den Tribünen. Längst nicht alle Ausraster hatten mit Fußball zu tun. Im Gästeblock soll sich nach MOPO-Informationen ein hässlicher Zwischenfall ereignet haben, der juristische Konsequenzen haben könnte. Auch die klare Positionierung von St. Pauli-Präsident Oke Göttlich gegen rechts und die AfD im Rahmen der TV-Vorberichterstattung hatte ein übles Nachspiel. | |
🇩🇪 Deutschland und die Welt 🌍 | |
8. Putin spricht von „Versöhnung“ | |
Ungeachtet seines Angriffskriegs gegen die Ukraine glaubt der russische Präsident Wladimir Putin an eine Versöhnung mit den Nachbarn. „Mir scheint, das ist unausweichlich trotz der Tragödie, die wir derzeit durchleben“, sagt der Kremlchef in vorab gezeigten Ausschnitten eines Dokumentarfilms des russischen Staatsfernsehens zum 25. Jahrestag seiner ersten Präsidentschaft. „Das ist eine Frage der Zeit“, so Putin. Ukraine-Präsident Selensky nannte die Worte aus Moskau „zynisch“. Weitere Infos zur Lage finden Sie in unserem Liveblog. | |
9. Trump greift Wissenschaft an – Hamburg will helfen | |
US-Präsident Donald Trump hat mit seinen Attacken auf die amerikanische Wissenschaft international große Sorge ausgelöst. Hamburgs Hochschulen wollen gerne helfen. Doch die Möglichkeiten sind beschränkt. | |
🎸 Kultur und Stadtleben 🎬 | |
10. Hier finden Menschen zurück ins Leben | |
Er hatte ein pralles Portemonnaie, einen dicken Firmenwagen. Viel Arbeit und wenig Zeit. Schon länger fragte sich Björn Dobbertin: War es das, was er wirklich für sein Leben wollte? Als seine kleine Tochter auf die Frage, wie denn der Name ihres Papas sei, ganz selbstverständlich mit „Arbeit“ antwortete, war das Fass übervoll. Der 41-Jährige stieg aus. Heute hat er seine berufliche Erfüllung gefunden. Als Geschäftsleiter der Rathauspassage. Die Sozial-Oase unter dem Rathausmarkt, in der Langzeitarbeitslose wieder zurück ins Leben finden. | |
Kultur-Tipp für Montag: Hamburg liest die Elbe | |
„Ein anständiger Fluß stinkt“, sagt die Elbe in Wolfgang Borcherts berühmtem Drama „Draußen vor der Tür“. Darin gibt der Autor dem Fluss seiner Heimatstadt den Charakter und die Stimme einer alten, resoluten Frau.
Mit dieser Art von Personifizierung ist er nicht allein. Die Facetten des über tausend Kilometer langen Stroms stehen im Mittelpunkt des Literaturfests „Hamburg liest die Elbe“. Nach den thematischen Festival-Schwerpunkten Wolfgang Borchert und dem Erinnern an verbrannte Bücher geht es 2025 um die Lebensader der Hansestadt. An 45 Orten – auch Stade und Lauenburg sind dabei – laden 44 Lesungen, 15 Konzerte, drei Ausstellungen, sieben Spaziergänge, sechs Kinderveranstaltungen und eine Schiffstour auf, unter und an die Elbe ein. 5. Mai bis 6. Juni: hamburgliest.de/programm Dieser Tipp kommt aus Plan7, der Kultur- und Veranstaltungsbeilage in der aktuellen WochenMOPO (jeden Freitag neu am Kiosk, hier im günstigen Kennenlern-Abo). Plan7 – das sind 28 Seiten voll mit Kultur und Inspiration für Ihre Freizeit: Kultur-Tipps für jeden Tag der Woche, Tipps für Gastro-Fans und für Hamburg- und Umland-Entdecker. | | |