2. Handel mit Haifleisch Bei Schillerlocken dürfte es sich inzwischen herumgesprochen haben, dass sie vom Hai stammen, genauer gesagt handelt es sich dabei um die geräucherten Bauchlappen vom Dornhai. Doch was ist mit Seeaal, Kalbsfisch, Speckfisch, Karbonadenfisch, Königsaal, Seestör oder Steinlachs (Englisch: Rock Salmon)? All diese eher unverfänglichen Namen stehen für Haifleisch und damit für ethisch zumindest bedenkliche Fischeinkäufe. Hochrechnungen zufolge sind inzwischen 36 Prozent der mehr als 1200 bekannten Hai- und Rochenarten vom Aussterben bedroht, teilweise sind ihre Bestände um bis zu 95 Prozent zurückgegangen. Doch noch immer boomt der Handel, werden bis zu 100 Millionen der Raubfische jedes Jahr von der Fischerei gefangen und getötet. Wie eine neue Analyse des World Wide Found For Nature (WWF) verdeutlicht, spielen die europäischen Länder eine zentrale Rolle bei Nachfrage und Angebot. Demnach ist Deutschland mit 32 Tonnen im Jahr der weltweit zweitgrößte Importeur für die frischen Fischfilets, vor allem für Schillerlocken. Spanien ist der weltweit größte Lieferant und führte zwischen 2009 und 2019 rund 185 000 Tonnen Haifleisch in 85 Länder und Territorien aus. Die Organisation sei von den Ergebnissen selbst überrascht: „Oft steht die Nachfrage nach Haiflossen aus dem asiatischen Raum im Mittelpunkt, doch unsere Analyse zeigt, dass weltweit eine beträchtliche Nachfrage nach Fleisch von Haien und Rochen besteht, die den Rückgang dieser Arten mit vorantreibt“, so WWF-Expertin Heike Zidowitz. | Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
|