Das Thema EU-Kommission arbeitet an Konsens für Wiederaufbauplan Die deutsch-französische Initiative für ein 500-Milliarden-Euro-Programm zur wirtschaftlichen Stärkung der EU-Länder nach der Corona-Krise ist auf ein geteiltes Echo gestoßen. Während Italien und Spanien den Plan positiv aufnahmen, sprach sich Österreichs Kanzler Sebastian Kurz gegen Zuschüsse für Krisenstaaten aus. Niederlande, Dänemark und Schweden pochen ebenfalls darauf, dass die Europäische Union (EU) nur rückzahlbare Kredite und keine Zuschüsse ausgibt. Nötig ist Einstimmigkeit im Kreis der 27 Länder. Die EU-Wirtschafts- und Finanzminister wollen den Corona-Wiederaufbauplan heute weiter diskutieren. Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatten gestern ein gemeinsames Konzept präsentiert, wonach 500 Milliarden Euro von der EU-Kommission als Kredite am Kapitalmarkt aufgenommen und dann über den EU-Haushalt als Zuwendungen verteilt werden sollen. Merkel betonte, Ziel sei es, dass Europa gestärkt, zusammenhaltend und solidarisch aus der Krise komme. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire sprach von einem historischen Schritt für die gesamte EU. Die EU-Kommission begrüßte die Initiative ebenfalls. "Dies geht in die Richtung des Vorschlags, an dem die Kommission arbeitet", erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Die EU-Staaten hatten nach heftigem Streit über Gemeinschaftsanleihen oder Corona-Bonds von der Leyen im April damit beauftragt, ein konsensfähiges Modell für den Wiederaufbauplan zu erarbeiten. Der Vorschlag soll nächste Woche vorliegen. EU-Ratspräsident Charles Michel sprach von einem Schritt in die richtige Richtung und forderte Kompromisswillen von allen 27 EU-Staaten. |
Meldungen Hedgefonds TCI stellt Strafanzeige gegen Wirecard Der britische Hedgefondsmanager Christopher Hohn will gerichtlich wegen mutmaßlicher Unstimmigkeiten in der Bilanzierung gegen das Wirecard-Management vorgehen. Hohns Hedgefonds TCI habe bei der Staatsanwaltschaft München I Strafanzeige gegen Wirecard-Verantwortliche gestellt, teilte TCI in London mit. Nach Einschätzung von TCI haben sich aus dem Ende April veröffentlichen Sonderbericht der Wirtschaftsprüfer von KPMG Auffälligkeiten ergeben, die möglicherweise strafrechtlich relevant sein könnten. Deutsche Finanzexperten sehen Konjunktur im Aufwärtstrend Die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten haben sich im Mai den zweiten Monat in Folge gebessert. Wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) heute mitteilte, stieg der von ihm erhobene Indikator im Mai um 22,8 Punkte auf 51,0 Zähler. Im März war die Stimmung wegen der Corona-Pandemie drastisch eingebrochen. "Die Zuversicht wächst, dass es ab Sommer zu einer konjunkturellen Wende kommen wird", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Allerdings soll die Wirtschaftsleistung erst 2022 wieder das Niveau von 2019 erreichen. Julius Bär erzielt Ergebnisplus Der Schweizer Vermögensverwalter Julius Bär hat in den ersten vier Monaten 2020 von einem regen Handelsgeschäft profitiert und sein Ergebnis gesteigert. Wie die Bank heute mitteilte, wuchs der bereinigte Vorsteuergewinn auf 0,35 Prozent der verwalteten Vermögen von 0,22 Prozent im Gesamtjahr 2019. Das Gesamtvolumen des verwalteten Vermögens verringerte sich indes um 8 Prozent auf 392 Milliarden Franken (372 Milliarden Euro). Der Netto-Neugeldzufluss ging um 2 Prozent zurück, da Kunden Fremdfinanzierungen abgebaut hätten. Raisin bietet US-Banken Software für Sparprodukte Das Berliner Finanz-Start-up Raisin bringt eine Softwarelösung für Banken auf den US-Markt. Mit der Anwendung könnten US-Finanzinstitute ihren Kunden individualisierbare Sparprodukte anbieten, erläuterte Raisin heute. Ein erster großer Bankkunde sei bereits gewonnen worden. Raisin vermittelt gegen Provision Sparprodukte und ETF-basierte Finanzanlagen. Digitalbank TransferWise expandiert in die Schweiz Die britische Digitalbank TransferWise plant einen Markteintritt in der Schweiz. Wie mehrere Schweizer Medien heute berichteten, wurde dafür die Gesellschaft TransferWise Switzerland gegründet, die sich um den Aufbau von Geschäftstätigkeiten im Finanzbereich kümmern soll. Die Schweiz sei einer der "wichtigsten und wachstumsstärksten Märkte" Europas. DIHK sieht Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet mit einem noch schwereren Wirtschaftseinbruch in Deutschland als die Bundesregierung. DIHK-Präsident Eric Schweitzer sagte heute in Berlin, dass nach einer neuen Prognose das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 um mindestens 10 Prozent zurückgehe. Der deutsche Export soll demnach um 15 Prozent schrumpfen. Es gebe mittlerweile alle Anzeichen einer Weltwirtschaftskrise, ergänzte der DIHK-Präsident. Er sprach von der größten Herausforderung für die deutsche Wirtschaft seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Bundesregierung hatte bisher für 2020 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 6,3 Prozent gerechnet. Der DIHK geht für 2021 von einem BIP-Wachstum von 5 Prozent aus. Japans Notenbank beruft Sondersitzung wegen Corona-Krise ein Die japanische Notenbank will am Freitag auf einer Sondersitzung über weitere geldpolitische Maßnahmen angesichts der wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Krise beraten. Wie die Bank of Japan (BoJ) heute bekanntgab, soll dabei über mögliche neue Wege zur Bereitstellung von Liquidität an Finanzinstitute entschieden werden. Ziel ist es, die Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen, die von der Pandemie hart getroffen wurden, zu stärken. Krautscheid: Regulierung für Cybersicherheit international harmonisieren Banken werden in diesem Jahr nach Auffassung des Hauptgeschäftsführers des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), Andreas Krautscheid, mit deutlich raffinierteren und womöglich größeren Cyberangriffen rechnen müssen als in der Vergangenheit. "Da sich die Täter technologisch weiterentwickeln und inzwischen in etwa das Niveau der nationalen Sicherheitsbehörden erreicht haben, müssen alle Kräfte gebündelt werden", mahnte Krautscheid in einem in "BaFin Perspektiven" (Ausgabe 1, 2020) veröffentlichten Gastbeitrag, den er mit André Nash, Associate Director der BdB-Themengruppe Banktechnologie und Sicherheit, verfasst hat. "Nur wenn Wissen geteilt und Innovationen gefördert werden, wird es gelingen, den Kriminellen einen Schritt voraus zu sein." Cyberangriffe auf Banken könnten von überall auf der Welt aus gestartet werden – und globale Auswirkungen auf das Finanzsystem haben. Daher sollten Banken, Sicherheitsindustrie sowie die zuständigen nationalen und internationalen Behörden an einem Strang ziehen und Regulierungsmaßnahmen anpassen. "Eine Harmonisierung der Vorgaben und eine organisierte Meldestruktur für die Nachweiserbringung und das Reporting sind daher zwingend erforderlich. Sie würden zu einem insgesamt höheren Sicherheitsniveau, zu angemessenen Aufsichtspraktiken und zugleich zu einem niedrigeren Verwaltungsaufwand führen", mahnten die Autoren. Den vollständigen Gastbeitrag lesen Sie hier: |
Die Köpfe Lagarde: Bundesbank muss sich weiter an Anleihekäufen beteiligen Die Bundesbank muss sich nach Überzeugung der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, trotz des einschränkenden Karlsruher Urteils weiterhin an Anleihekäufen beteiligen. "Nach dem Vertrag müssen alle nationalen Zentralbanken in vollem Umfang an den Entscheidungen und der Durchführung der Geldpolitik des Euro-Währungsgebiets teilnehmen", sagte Lagarde in einem gestern Abend veröffentlichten Interview. "Jede nationale Zentralbank in der Eurozone ist unabhängig und darf keine Anweisungen von Regierungen entgegennehmen." Weimer will seinen Vorstandsvertrag bei Börse erfüllen Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer schließt eine Übernahme des Postens als künftiger Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef nicht grundsätzlich aus. Solange er Deutsche-Börse-Chef sei, werde er nicht AR-Vorsitzender der Deutschen Bank, sagte Weimer heute auf der Hauptversammlung des Börsenbetreibers. "Alles andere ist Spekulation". Weimers Vertrag wurde Anfang des Jahres bis Ende 2024 verlängert. Ein vorzeitiges Ausscheiden bei der Börse schloss Weimer nicht kategorisch aus. "Sie dürfen davon ausgehen, dass ich derzeit natürlich plane, meinen Vertrag bis zum Ende der regulären Vertragslaufzeit zu erfüllen", sagte Weimer. Er soll morgen auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank in den Aufsichtsrat des Kreditinstituts gewählt werden. Dimon: Corona-Krise sollte Weckruf für mehr Fairness sein Die Corona-Krise sollte nach Ansicht von Jamie Dimon, Chef der US-Investmentbank JPMorgan Chase, genutzt werden, um eine Wirtschaft aufzubauen, die Chancen für "dramatisch mehr Menschen" bietet. Wie mehrere Medien heute unter Berufung auf ein Memo berichteten, erklärte Dimon, es sei seine "große Hoffnung, dass wir diese Krise als Katalysator für den Wiederaufbau einer Wirtschaft nutzen, die dramatisch mehr Menschen, vor allem denen, die zu lange zurückgelassen wurden, Chancen eröffnet und erhält", sagte Dimon. Die letzten Monate hätten offenbart, dass schon vor der Pandemie viel zu viele Menschen am Rande der Gesellschaft lebten. Mayer rückt in den W&W-Vorstand ein Alexander Mayer wird neuer Finanzvorstand des Bauspar- und Versicherungskonzerns Wüstenrot & Württembergische (W&W). Wie die Gruppe heute mitteilte, löst Mayer damit den Finanzvorstand Michael Gutjahr ab, der Ende August in den Ruhestand geht. Mayer arbeitet seit 2002 für W&W und war zuletzt Finanzvorstand der Württembergischen Versicherungen. Zudem wurde der Vertrag von Vorstandschef Jürgen Junker bis 2026 verlängert. Junker führt den Konzern seit 2017. |
Der Tweet des Tages Für die #BaFin-Perspektiven haben Andreas Krautscheid und André Nash analysiert, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit für #Banken ist, um den technischen Wettlauf gegen professionelle Cyberkriminelle auch künftig zu gewinnen: go.bdb.de/RJgYW #ITSecurity |
Am Vortag meistgeklickt Mit der 10-20-30-Regel bei Powerpoint-Präsentationen punkten Hinter der 10-20-30-Regel verbirgt sich weder eine Diätformel noch ein Körpermaß. Vielmehr ist sie eine Richtlinie für Powerpoint-Präsentation, die Guy Kawasaki entwickelt hat. Die Marketinglegende, die einst dem Apple "Mac" zu Ruhm verhalf, hat die einfache Formel zwar schon vor Jahren vorgestellt, sie hat sich aber eingeprägt. "Eine Powerpoint-Präsentation sollte zehn Folien haben, nicht länger als 20 Minuten dauern und keine Schrift unter 30 Punkt enthalten", wird Kawasaki zitiert. Warum diese Anleitung erfolgversprechend sein kann, lesen Sie hier: |
Was morgen wichtig wird In Frankfurt veranstaltet die Deutsche Bank ihre virtuelle Hauptversammlung. – In Berlin will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einer Videokonferenz mit den Vorsitzenden von internationalen Wirtschafts- und Finanzorganisationen wie der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) äußern. – In London beantworten der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey, und andere Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses Fragen des Finanzausschusses zu den Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die britische Wirtschaft. – In Brüssel gibt Eurostat das Verbrauchervertrauen der Eurozone für Mai bekannt. – In Washington veröffentlicht die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Protokolle zu ihrer Zinssitzung vom 28. und 29. April. |
Der Nachschlag Die magische 11 auf der Computertastatur Hinter dem Ziffernblock rechts auf Ihrer Computertastatur verbirgt sich ein spannendes Zahlenrätsel. Um es zu lösen, führen Sie sich zunächst die Anordnung der Tasten zu Gemüte - von der 0 unten links bis zur oberen Reihe mit den Ziffern 7 bis 9. Wählen Sie nun ein kleines Quadrat, also nacheinander vier Tasten, wie zum Beispiel 1254 oder andersherum 1452. Diese beiden Zahlen sind jeweils durch elf teilbar. Auch wenn Sie ein anderes Quadrat (5698) nehmen, wird diese vierstellige Zahl stets durch 11 teilbar sein. Lesen Sie hier, warum die Rechnung so aufgeht: | | | |