EZB plant neue Umfrage zur Geldpolitik Ab April will die Europäische Zentralbank (EZB) Banken regelmäßig über ihre Prognosen zu zentralen Elementen der Geldpolitik wie etwa Leitzinsen, Ausblick oder Notenbank-Bilanz befragen. Wie sie heute in Frankfurt ankündigte, plant die EZB acht Erhebungen pro Jahr jeweils im Vorfeld der Zinssitzungen. Die neue Umfrage soll mehr Klarheit über die geldpolitischen Erwartungen in der Finanzbranche verschaffen. Comdirect: Wachstumskurs schmälert Gewinn Die Onlinebank Comdirect hat wegen ihres starken Geschäftsausbaus 2018 einen Gewinnrückgang verzeichnet. Wie die Commerzbank-Tochter heute in Quickborn bei Hamburg mitteilte, stand unter dem Strich ein Gewinn von 50,4 Millionen Euro, fast 30 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. "Wir haben die Investitionen für Wachstum und Weiterentwicklung deutlich erhöht und trotzdem ein ordentliches Ergebnis erzielt", sagte Comdirect-Chef Arno Walter. Medienberichten zufolge habe die Bank die Zahl ihrer Privatkunden um 10 Prozent auf 2,52 Millionen erhöht. Der Verwaltungsaufwand sei so um 17 Prozent gestiegen. Die Aktionäre sollen wie im Vorjahr eine Dividende von 25 Cent je Aktie erhalten. Davon profitiere vor allem die Commerzbank, der 82 Prozent der Comdirect gehören. Brasilien- und Spanien-Geschäft treiben Santander an Gute Geschäfte in Brasilien und im spanischen Heimatmarkt haben die Gewinne der Großbank Santander im vergangenen Jahr deutlich erhöht. Mit 7,8 Milliarden Euro verdiente Santander 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie die Bank heute in Madrid mitteilte. Damit übertraf die mit einem Börsenwert von rund 70 Milliarden Euro wertvollste Bank der Eurozone die Erwartungen der von Bloomberg befragten Experten leicht. Sorge bereitete nur der starke Euro, der vor allem in Südamerika einen Teil der dort erzielten Gewinne aufzehrte. Zudem ging das Ergebnis in Großbritannien zurück. Wirecard wächst weiter kräftig Der Zahlungsabwickler Wirecard hat im vergangenen Geschäftsjahr weiter vom Boom beim Onlineshopping und dem elektronischen Zahlungsverkehr profitiert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte nach vorläufigen Zahlen um 38 Prozent auf 568,3 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern heute in Aschheim bei München mitteilte. Der Umsatz wuchs um 40 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Für das laufende Jahr bestätigte das Management um Wirecard-Chef Markus Braun die Prognose, ein operatives Ergebnis von 740 bis 800 Millionen Euro erreichen zu wollen. Londoner Börse erwirbt Minderheitsanteil an Euroclear Die London Stock Exchange (LSE) will 4,92 Prozent an der Brüsseler Wertpapier-Servicegesellschaft Euroclear erwerben. Wie die Londoner Börse heute mitteilte, wird sie 278,5 Millionen Euro für die Minderheitsbeteiligung aus Barmitteln zahlen. Die Briten erhoffen sich durch die Anteile eine Stärkung der bereits bestehenden geschäftlichen Beziehungen mit Euroclear sowie weitere Wachstumsmöglichkeiten. Nasdaq konkurriert mit Euronext um Osloer Börse Die US-Börse Nasdaq kommt der Mehrländerbörse Euronext im Rennen um die Übernahme der Osloer Börse in die Quere. Über ihre Tochter Nasdaq AB bietet sie nun gut 6,54 Milliarden Kronen (672 Millionen Euro) für den Osloer Finanzhandelsplatz, gab sie heute in Oslo und Stockholm bekannt. Euronext hatte Ende Dezember eine Offerte über 6,24 Milliarden Kronen vorgelegt. Je Aktie bietet die Nasdaq 152 norwegische Kronen und damit 5 Prozent mehr als Euronext, deren Gebot bei 145 Kronen liegt. Zudem sollen die Aktionäre, die das Nasdaq-Gebot annehmen, bis zur Erfüllung oder Nichterfüllung aller Angebotsbedingungen 6 Prozent Zinsen auf den Angebotspreis erhalten. Niedersachsen erwartet weiteren Stellenabbau bei NordLB Das Land Niedersachsen, Mehrheitseigentümer der NordLB, rechnet mit einem zusätzlichen Jobabbau bei der Landesbank. Landesfinanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers informierte heute mit NordLB-Chef Thomas Bürkle den Haushalts- und Finanzausschuss im Landtag über die Lage bei der dringend auf Kapital angewiesenen NordLB. Sowohl ein Modell mit Privatinvestoren als auch eine geplante Auffanglösung von Sparkassen sähen eine Verkleinerung des Instituts vor, sagte Hilbers. „Insofern werden wir auch Arbeitsplätze dort verlieren.” Einem Medienbericht zufolge vermuten Insider, dass von den aktuell 5.900 Mitarbeitern mittelfristig etwa 3.500 bleiben könnten. Inflationsrate in Deutschland fällt im Januar In Deutschland ist die Inflationsrate stärker als erwartet gefallen. Im Januar sind die Verbraucherpreise im Jahresvergleich nur noch um 1,4 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vormonat hatte die Rate noch 1,7 Prozent betragen. Volkswirte hatten für Januar mit einem geringeren Rückgang der Rate auf 1,6 Prozent gerechnet. Niedrigere Inflation in der Türkei erwartet Die türkische Zentralbank hat ihre Inflationsprognose für 2019 leicht auf 14,6 Prozent gesenkt. Zuvor hatte sie bei 15,2 Prozent gelegen. Der Chef der türkischen Zentralbank, Murat Cetinkaya, sagte heute in Ankara, die Türkei wolle im Jahr 2020 eine einstellige Teuerungsrate von 8,2 Prozent erreichen. Damit liegen die Inflationserwartungen noch deutlich höher als das mittelfristige Ziel der Zentralbank von 5 Prozent. |