Liebe Frau Do, da treffen sich in Singapur erstmals seit Jahrzehnten die politischen Führer zweier im Kriegszustand befindlicher Staaten, versprechen diplomatische Beziehungen und beschwören die Denuklearisierung einer ganzen Halbinsel. Und den Kommentatoren in Deutschland fällt mehrheitlich nur eine Reaktion ein: nörgeln, meckern und warnen. Sind wir so abgestumpft? Oder schaffen wir es einfach nicht, zwischen unserer persönlichen Antipathie gegen einen Narzissten und Egomanen und einen brutalen Diktator und den Hoffnungen von Millionen Koreanern auf eine friedlichere Welt zu unterscheiden? Das Treffen in Singapur war historisch, aber es war vor allem auch gut. Nordkorea und die Vereinigten Staaten reden miteinander, was für ein Fortschritt! Das macht das Bombenwerfen schwerer. „Viele werden dies für eine Fantasie halten, aus einem Science-Fiction-Film“, sagte Kim Jong Un passend nach dem Treffen. Und Donald Trump ergänzte: „Wir sind sehr stolz darauf, was heute passiert ist.“ Matthias Beermann analysiert, was in Singapur passiert ist und wie es zu einem dauerhaften Erfolg führen kann. Warum der Friedensnobelpreis für die beiden Staatschefs keine völlig abwegige Sache wäre, versuche ich zu argumentieren. Angefangen hat die 1960 gegründete Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit 88 Bildern von Paul Klee. Werner Schmalenbach, der erste Direktor des renommierten Hauses am Grabbeplatz, machte als einziges Kriterium für die Kaufentscheidungen stets Qualität geltend. Keine falschen Kompromisse, war sein Motto. Seither steht das Museum für hochwertige Sammlungen, zuletzt begeisterte die langjährige Chefin Marion Ackermann mit exquisiten Werken der klassischen Moderne. Die Erwartungen an die neue Direktorin Susanne Gaensheimer sind deshalb hoch. Was die Kunsthistorikerin im neuen Programm plant, hat sie nun dem Kuratorium vorgestellt. Annette Bosetti kennt Details. Es sind Fans aus der Altersgruppe Ü50, die noch heute vom Open-Air-Konzert der Rolling Stones im September vergangenen Jahres in Hamburg schwärmen. 80.000 waren gekommen, um die legendäre Rockband zu hören. Ich habe vor einiger Zeit Muse auf der Waldbühne in Berlin erlebt. Das Besondere an Musik unter freiem Himmel ist das Gemeinschafts- und Naturerlebnis. Der Widerstand gegen das Ed-Sheeran-Konzert in Düsseldorf, von Grünen, Naturschützern und großen Teilen des Bürgertums, ist einer Metropole nicht würdig. Die Veranstalter werden künftig lieber in Köln, Mönchengladbach oder Essen Open-Air-Konzerte veranstalten. Dass OB Thomas Geisel wieder einmal nicht in der Lage ist, politische Bündnisse zu schmieden, mögliche Kritiker einzubinden und zu überzeugen, ahnte man ja schon. Dass die CDU sich aus taktischen Gründen nun auch gegen das Konzert ausspricht, ist peinlich. Wie viele Parks hätte man mit den Einnahmen eigentlich aufforsten und wie viele neue Bäume pflanzen können? Laura Ihme berichtet. Ihren Kommentar zur Hängepartie, die zur zweiten bundesweit beachteten Pleite in Düsseldorf nach der abgesagten Max-Stern-Ausstellung werden könnte, lesen Sie hier. Herzlichst, Ihr Michael Bröcker Mail an die Chefredaktion senden P.S.: Wenn Ihnen dieser Newsletter gefällt, empfehlen Sie die "Stimme des Westens" weiter! |