, Ende der 1970-er Jahre war ich als Kind in den Ferien oft bei meiner Tante in Dortmund. Ich erinnere mich an meine Besuche in den Bädern, die von der Abwärme der Stahlfabriken beheizt wurden. Ein Déjà-vu hatte ich daher, als ich eine Meldung des eco – Verband der Internetwirtschaft las. Demnach könnte Frankfurt am Main den Großteil des Wärmebedarfs bis 2030 über die Abwärme aus Rechenzentren decken. Zu diesem Ergebnis kommt ein Konsortium aus Forschungseinrichtungen, Rechenzentren und Verbänden, das unter dem Namen DC-HEAT (Data Center Heat Exchange with AI Technologies) einen Leuchtturm zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz für die »Wärmewende« in Frankfurt am Main realisieren will. Rechenzentren könnten also nicht nur das Rückgrat der Digitalisierung bilden, sondern auch die Möglichkeit bieten, die Klimaziele zu erreichen, so der Verband. Wie wichtig es ist, Rechenzentren in die Klimawende einzubeziehen, veranschaulichte mir Professor Leo Lorenz, Konferenzdirektor der PCIM, in einem Interview letztes Jahr. Er rechnete mir vor, im Jahr 2050 würden alle Datenzentren weltweit zusammen 2500 Terawattstunden benötigen – etwa fünf Mal so viel elektrische Energie, wie in ganz Deutschland 2018 umgesetzt wurde. Lorenz meinte, dass man gerade daran arbeite, einen Gesamtwirkungsgrad für die Stromversorgung in Rechenzentren von 90 Prozent zu erreichen. Damit läge die nutzbare Abwärme immerhin bei 250 Terawattstunden – doppelt so viel, wie alle privaten Haushalte in Deutschland 2018 an elektrischer Energie benötigten. Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, wenn diese Abwärme von Rechenzentren nicht mehr ungenutzt in die Umwelt geblasen, sondern sinnvoll verwendet wird. Außerdem könnten die Betreiber von Rechenzentren zudem ihre Betriebskosten senken, indem sie die Abwärme verkaufen. Viel Freude beim Stöbern in unserem neuesten Newsletter wünscht Ihnen, Ihr Ralf Higgelke Redakteur PS: Für das Forum Künstliche Intelligenz am 21. April gibt es 10 Tickets zu gewinnen. Schnell sein lohnt sich! |