| | | diese Frau schien magische Kräfte zu haben – hatte sie doch ganz offenbar die passende Zauberformel gefunden, die sie weltberühmt und steinreich machen sollte. Mehr als 500 Millionen Exemplare der siebenteiligen Kinder- und Jugendbuchreihe über die Geschichte des jungen Harry Potter gingen weltweit über die Ladentische. Allein in deutscher Sprache wurden über 33 Millionen Bücher mit den Abenteuern des britischen Zauberlehrlings verkauft. Und die Verfilmungen der Buchreihe gelten heute als einige der kommerziell erfolgreichsten der Filmgeschichte. Schöpferin der Saga: die englische Schriftstellerin Joanne K. Rowling. |
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| | Vor einem Jahr aber musste die erfolgsverwöhnte Autorin erkennen, dass weltweiter Ruhm nicht immun macht gegen Anfeindungen. Ganz im Gegenteil. Erstmals im Jahr 2017 geriet J.K. Rowling in die Kritik, als man ihr vorhielt, auf Twitter einen Transgender-feindlichen Tweet gelikt zu haben, in dem Transfrauen als „Männer in Kleidern“ bezeichnet wurden. Im Dezember 2019 der nächste Vorwurf: Sie würde die Forscherin Maya Forstater verteidigen. Das Problem: Forstater sei bekannt dafür, sich zu weigern, Transmenschen mit den korrekten Pronomen anzusprechen. Im Juni dieses Jahres blies Rowling dann der nächste mediale Shitstorm ins Gesicht: Die 55-jährige Harry-Potter-Autorin regte sich in einem Social-Media-Tweet über einen Artikel auf, in dem aus Gründen der Inklusion Frauen „Menschen, die menstruieren“ genannt wurden. Rowling zeigte sich wütend darüber, dass das Geschlecht „als soziales Konstrukt“ dargestellt wird. Wenn Geschlecht nicht real sei, dann sei die gelebte Realität aller Frauen ausgelöscht, so die Argumentation der Schriftstellerin. Daraufhin krachte eine Welle der Empörung über Joanne K. Rowling zusammen. Potter-Fans riefen zum Boykott ihrer Bücher auf, und auch erst durch die Verfilmungen ihrer Zauber-Romane zu Weltruhm gelangte Darsteller wie Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint, wandten sich von der Harry-Potter-Schöpferin ab – und zeigten sich solidarisch mit der sogenannten queeren Community. Rowling wehrte sich: „Ich respektiere das Recht jedes Transmenschen, so zu leben, wie er es für authentisch und angenehm hält“, verteidigte sich die aus ihrer Sicht zu Unrecht als transphob gebrandmarkte Autorin. „Ich würde mit Euch protestieren, wenn Ihr dafür diskriminiert werdet, dass Ihr Transgender seid. Gleichzeitig wurde mein Leben davon geformt, dass ich eine Frau bin. Ich glaube nicht, dass es hasserfüllt ist, dies zu sagen.“ Anfang September nun kündigte Rowling die Veröffentlichung ihres neuen Buches an. Und noch bevor das allererste Exemplar im Handel war – und das Publikum überhaupt die erste Zeile zu Gesicht bekam –, brach die Hölle los. Worum geht’s? In ihrem neuesten Werk mit dem Titel „Troubled Blood“ (in der deutschen Übersetzung „Böses Blut“), das die berühmte Harry-Potter-Autorin unter dem Pseudonym Robert Galbraith veröffentlichte, schlüpft die Hauptfigur – ein Serienkiller – in Frauenkleider, bevor er seine Opfer kalt macht. Was ein wenig nach altbekanntem Thriller-Stoff à la „Das Schweigen der Lämmer“ oder nach einem berühmten Hitchcock-Plot klingt, bringt nun die ohnehin schon aufgewühlte Queer-Gemeinde endgültig zum Ausflippen. Und die Kritik an J.K. Rowling erreicht einen neuen Höhepunkt: Ein Aufschrei hallt durch die sozialen Kanäle, mehr als 300.000 Follower kündigten der Autorin die Gefolgschaft. „Sie ist nicht nur EIN transphober Mensch, sie ist DER transphobe Mensch, das berühmte Gesicht der Anti-Trans-Bewegung“, schreibt eine Userin auf Twitter. Wer kein Problem mit Rowlings Aussagen habe, sei selbst transphob, kommentiert ein anderer User. Schon ist von der „meistgehassten Frau des Internets“ die Rede. Aufrufe, ihre Bücher öffentlich zu verbrennen, machen im Netz die Runde – auf TikTok kann man inzwischen sehen, wie Worten auch Taten folgen. Selbst vor expliziten Todesdrohungen schreckt der wütende Mob inzwischen nicht mehr zurück: „Rest in Peace, J.K. Rowling.“ Willkommen im Jahr 2020. Ich selbst habe bisher kein einziges Buch von J.K. Rowling gelesen (für Harry-Potter-Romane bin ich vermutlich ohnehin schon zu alt), und ich teile auch nicht jede ihrer Einstellungen zum Thema Transgender oder queere Lebensformen. Wie aber heutzutage immer mehr Menschen mit vermeintlich Andersdenkenden umgehen, ist nur mit einem Wort zu beschreiben: abstoßend. Shitstorm statt Debattenkultur, Hassbotschaften statt Verständigung. Die mediale Hexenverbrennung der einstmals gefeierten Wunderschriftstellerin ist aber nur ein Beispiel für die zunehmende Radikalisierung öffentlich geführter Auseinandersetzungen. Ob Flüchtlingsdebatte, Black-Lives-Matter-Bewegung, oder aktuell die Corona-Diskussion: Die Lager stehen sich inzwischen feindseliger und unversöhnlicher gegenüber denn je. |
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| | Wie wichtig aber der Dialog ist, zeigt die Gefahr durch die fortschreitende Spaltung der Gesellschaften weltweit. Und wie schwer Verständigung sein kann, das wusste schon der deutsche Philosoph Hans-Georg Gadamer: „Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte.“ Bleiben Sie offen, Ihr |
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| | Florian Boitin Chefredakteur Playboy |
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| PS: Wenn Sie sich einen Überblick darüber verschaffen wollen, was sich sonst noch auf dem Buchmarkt tut, ist jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür. Denn heute startet in Frankfurt die jährliche Buchmesse – wenn auch diesmal nur in digitaler Form. Hier geht’s zum Live-Stream: https://www.buchmesse.de/ |
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| | | | | | Sagen Sie es uns: Welche ist die witzigste Film-Komödie aller Zeiten? Worüber können Sie herzhaft lachen? Konkret: Welche Kinokomödie finden Sie wirklich zum Schreien komisch? The Big Lebowski? Hangover? Monthy Pythons Leben des Brian? Oder mögen Sie es lieber animierter: Madagascar, Ice Age oder gar Shaun das Schaf? Stimmen Sie jetzt hier ab und verraten Sie uns Ihre persönliche Top Ten der witzigsten Film-Komödien aller Zeiten … |
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| | | PLAYBOY-Deal der Woche: Der Winzinger Wein Vor ein paar Jahren kreierten die Weinliebhaber Michi Winzinger und Alex Kumm, Grafiker und Filmer von Beruf, ihre eigene Marke: Winzinger Weine, die durch einzigartige Etiketten auffallen. Besonders beliebt: die „Luftgekühlt“-Serie mit alten Fahrzeugs-Werkszeichnungen. Drin sind edle Tropfen aus dem Burgenland. Gibt’s jetzt hier zum Sonderpreis … |
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| | Auto-Erotik: Ein Traum, dieser Wagen In einem verschlafenen Hinterhof machte unser Fotograf einen seltenen Garagenfund: einen Opel Manta A „Swinger“ von 1975. Darin – eine träumende Schönheit. Auch unser Model Anna-Lena hatte sich in dieses Kult-Auto verliebt … |
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| | | 15 Fragen an: 50 Cent Zurzeit feiert der Rapper, der bürgerlich Curtis Jackson heißt, Erfolge als Buchautor und Serienproduzent, kämpft gegen das Dickwerden und sauniert. Ist er noch der Alte? Ein offenes Gespräch über Alltags-Rassismus, tote Rapper und alternde Fans … |
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| | Das ist doch ein Witz! Richtig. Und zwar mein Lieblingswitz der Woche: Der junge Senner fragt seinen Vater nach einer Taschenlampe. „Wozu brauchst du die denn?“, will der wissen. „Ich will heute Nacht zum Fensterln“, antwortet der Sohn. Der Vater: „Zu meiner Zeit hat man so einen neumodischen Schmarrn ned gebraucht.“ Darauf der Sohn: „Wär aber ned schlecht gewesen. Schau doch mal die Mutter an.“ – Weitere Witze finden Sie hier … |
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