, letzte Woche war ich auf dem Mikrosystemtechnik-Kongress der GMM (VDE/VDI-Gesellschaft für Mikroelektronik, Mikrosystem- und Feinwerktechnik) in Dresden. Hier trafen Vertreter der Verbände, der Wissenschaft und der Politik zusammen. Bei einem solchen Treffen geht es natürlich auch immer ums Geld, genauer: um Fördergelder. Erstaunlicherweise war diesmal kein Ruf nach »mehr Geld« zu hören. Der EU Chips Act und die enorm hohen Fördermittel für neue Halbleiterfabriken von Infineon, Intel, TSMC und Wolfspeed sind offenbar das Ergebnis langer Lobbyarbeit von Verbänden und Industrievertretern. Die Großzügigkeit der Staates und der EU-Kommission haben ihren Grund aber nicht nur in gutem Zureden. Im Zuge des verstärkten Wettbewerbs demokratischer und autoritäter Systeme waren aus dem BMBF neue Töne zu hören, nämlich dass Mikroelektronik nicht nur der Wirtschaftsförderung dient, sondern als Teil der kritischen Infrastruktur angesehen wird. Wie brisant dieser Wettbewerb der Systeme ist, zeigt auch ein heutiger Bericht über US-Restriktionen gegen China, deren Auswirkungen sich als völlig anders herausstellen, als von den Amerikanern beabsichtigt. Ihr Joachim Kroll Chefredakteur |