das Handlungsmuster kommt einem inzwischen nur allzu bekannt vor. Zuerst heißt es, die Kanzlerin habe hinter verschlossenen Türen eine Verschärfung oder Verlängerung des Lockdowns oder gleich beides in Aussicht gestellt. Dann äußern sich der Kanzleramtsminister oder ein anderer Kabinettskollege in ähnlicher Weise. Wenig später tagen die Ministerpräsidenten, und das Ergebnis entspricht weitgehend dem oben beschriebenen Szenario. Derzeit wird also die Bevölkerung wieder darauf vorbereitet, dass mit Lockerungen womöglich sogar vor Ostern nicht zu rechnen ist. Das nennt man wohl „Kommunikationsstrategie“. Aber lange ist es so nicht mehr durchzuhalten. Die Folgeschäden des Lockdowns Das findet auch Michael Hüther, Direktor des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln. Die Debatten-Fronten zur Pandemie-Bekämpfung wirkten immer zementierter, kritisiert er, dabei gerieten abwägende Hinweise ins Abseits. In seinem Gastbeitrag für cicero.de fordert Hüther, dass endlich auch die Folgeschäden des Lockdowns stärker thematisiert werden – gerade weil die Regierung keine absolute Sicherheit gewähren kann. Und: „Rationale Politik versucht, sich so viel Informationen zu verschaffen, wie es möglich ist. Das ist versäumt worden, weil die soziografischen Merkmale der Infizierten nur sehr unzureichend erfasst wurden.“ Ich finde, Michael Hüthers Position sollte unbedingt diskutiert werden. Deshalb freuen wir uns über jeden Beitrag von Ihnen, den Sie gern in der Kommentarfunktion auf cicero.de verfassen können. Ihr Alexander Marguier, Chefredakteur |