Knapp jeder siebte Covid-19-Patient leidet länger
Liebe/r Leser/in, im aktuellen Newsletter des FOCUS-Wissensressorts geht es um die Ursache für die Hochwasserkatastrophe im Juli, positive Effekte von Tisch-Kritzeleien und ein besonderes Stück gedrucktes Fleisch. Außerdem lebt der „Paddington Bär“ – in Peru. | Eine spannende Woche wünscht Ihnen Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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1. Klimawandel mitschuldig an Katastrophe Die Hochwasserkatastrophe an Ahr und Erft war mit Regenmengen von 93 Litern pro Quadratmeter außergewöhnlich. Eine internationale Studie der World Weather Attribution und des Deutschen Wetterdienstes bestätigt nun, dass sie auch eine Folge des Klimawandels ist. Ein Team aus 39 Forschenden aus Europa und den USA hat in den vergangenen Wochen an der sogenannten Attributionsstudie gearbeitet, die den möglichen Zusammenhang zwischen Klima und der Katastrophe feststellen soll. Mithilfe von statistischen Wetteraufzeichnungen und Computersimulationen wurde das heutige Klima mit dem Klima vor dem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,2 Grad Celsius seit Ende des 19. Jahrhunderts verglichen. Für die Hochwasserregion, die von Belgien über Deutschland bis in die Schweiz reichte, kamen die Experten zu dem Ergebnis, dass sich die maximale Niederschlagsmenge durch die globale Erwärmung zwischen drei und 19 Prozent erhöht hat. Unter den gegenwärtigen Klimabedingungen, schreiben die Autoren, sei zu erwarten, dass solche Starkregenereignisse in der gesamten Region deutlich häufiger auftreten. Die Wahrscheinlichkeit dafür sei um das 1,2- bis 9-Fache gestiegen.
| Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Paddington lebt! Er kommt aus dem „dunkelsten Peru“, ist stets ausgesucht höflich, liebt Marmelade und trägt den Namen des Bahnhofs, an dem man ihn findet. „Paddington Bär“ ist die Erfindung des 2017 verstorbenen britischen Kinderbuchautor Michael Bond. Illustratorin Peggy Fortnum zeichnete ihn mit einem golden schimmernden Fell. So etwas wie Paddington im Original haben nun Forscherinnen und Forscher aus Göteborg, Halle und New York in den peruanischen Anden entdeckt. Sie untersuchten einen „Hotspot“ der seltenen und sehr scheuen Brillenbären. In der Regel sind die Tiere dunkelbraun oder fast schwarz behaart. Eines wies jedoch ein ungewöhnlich helles Fell auf. Wie und warum diese Farbvariante entstand, bleibt noch ein Geheimnis. Der Brillenbär Tremarctos ornatus ist die einzige heimische Bärenart Südamerikas und vom Aussterben bedroht.
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2. Höhlenmaler im Hörsaal Wer kritzelt, konzentriert sich besser. Studien belegen, dass der Mensch Gedächtnisinhalte, die er aufnimmt, während er mit dem Stift Männchen, Blumen, Sterne, Herzchen oder Rauten zeichnet, nach ein paar Tagen um 30 Prozent besser aufnehmen kann. Mit Untersuchungsergebnissen dieser Art begründet die Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe eine kleine Online-Ausstellung abfotografierter Tisch-Kritzeleien, die Studenten im Lauf der Jahre hinterlassen haben. Der betreffende Hörsaal wurde renoviert, aber die Zeichnungen und Sprüche sollen erhalten bleiben, denn sie seien „in gewisser Weise ein Dokument der Zeitgeschichte“, so Guido Falkemeier, Dekan des Fachbereichs Medienproduktion der weitgehend künstlerisch ausgerichteten Hochschule. Michael Minge, Psychologieprofessor auf dem Campus in Lemgo, analysiert die häufigsten Motive. Wer geometrische Formen male, setze sich intensiv mit einer Fragestellung auseinander und versuche, „Struktur hineinzubringen“. Der Urheber stehe in diesem Fall auch häufig vor einem echten Problem, das er lösen wolle. Blumen hingegen vermittelten eine positive Stimmung. Entweder befinde sich die Person schon in diesem Zustand, oder sie wolle sich durch das Zeichnen in eine solche Stimmung versetzen, so Minge. Jedenfalls befriedige das von manchen Dozenten (und Gebäudemanagern) scheel angesehene Tisch-Kritzeln ein schon durch Höhlenmalereien ausgelebtes Bedürfnis, „sich zu verewigen, zu dokumentieren: Ich war hier." | Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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3. Wagyu-Fleisch gedruckt Ganz so appetitlich wie auf dem Bild sieht die Kopie nicht aus. Den blutigen Anblick des ersten Stücks Wagyu-Rindfleisch aus dem 3-D-Ducker wollten wir den Lesern aber ersparen. Japanische Wissenschaftler feiern die Premiere jetzt jedoch als kleine Sensation. Mithilfe von lebenden Stammzellen und der Bioprinting-Technik wollen sie ein Steak von der aus Japan stammenden Rinderrasse künstlich produziert haben, das dem Original nahekommt und essbar ist. Das Verfahren kommt auch schon bei Experimenten mit anderen Fleischsorten zum Einsatz. In den USA werden bereits Labor-Burger verkauft. Das Fleisch der japanischen Wagyu gilt in Gourmet-Kreisen als das beste und exklusivste Rindfleisch der Welt. Die Steaks enthalten Fett, Muskelfasern und Blutgefäße in einer komplizierten Struktur, die einen marmorierenden Effekt erzeugen. Bei bisherigen Experimenten sei künstlich hergestelltes Fleisch vom Wagyu immer eher als Hackbraten zum Vorschein gekommen, erklären die Forschenden der Osaka University. | Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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