Liebe/r Leser/in, Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen macht die Hitze ohnehin zu schaffen. Nun wollen Gesundheitsforscher herausgefunden haben, dass die Einnahme von Herzmitteln in Zusammenhang mit sehr hohen Temperaturen möglicherweise weitere, bislang nicht bekannte Risiken birgt. Im aktuellen Newsletter der FOCUS-Wissensredaktion stellen wir Ihnen diese erste, mit Vorsicht zu betrachtende Studie vor. Außerdem berichten wir von einem archäologischen Fund, der unseren frühzeitlichen Verwandten, den Neandertaler, in ein neues Licht rückt. Und noch etwas Kurioses: Beim anstehenden Mondflug Artemis I soll ein Schaf mitfliegen – aber das ist kein Fall für den Tierschutz. | Eine schöne Woche wünscht Ihnen Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Macht Hitze Medikamente zur Gefahr? | Einen möglichen, beunruhigenden Zusammenhang zwischen Herzmitteln und sehr hohen Temperaturen legen Gesundheitsforscher vom Helmholtz Zentrum in München und von der Yale-Universität in den USA nahe. Die Arzneien könnten unter Umständen einen Mechanismus in Gang setzen, der die Wahrscheinlichkeit eines Infarkts erhöht, anstatt sie zu senken. Die betrachteten Fälle hatten sich über 14 Jahre hinweg ereignet – in absoluten Zahlen dürften die Unterschiede also recht klein sein. Die Studienleiter Alexandra Schneider und Kai Chen verglichen knapp 2500 nicht tödliche Herzinfarkte während der Sommermonate aus einem Register im Raum Augsburg. Paradoxerweise stellte sich heraus, dass jene, die Thrombozytenaggregationshemmer einnahmen, ein um 63 Prozent erhöhtes Risiko aufwiesen, davon betroffen zu sein. Bei Betablockern waren es 65 Prozent gegenüber jenen, die keine Arznei schluckten. Patienten, die beide einnahmen, waren um 75 Prozent stärker gefährdet. Bei unter 60-Jährigen war der Effekt deutlicher als bei Älteren. Die einen Medikamente unterbinden Verklumpungen in Blutgefäßen, die anderen senken den Blutdruck. Schneider und Chen spekulieren, dass die Einnahme der Medikamente die Anpassungsfähigkeit des Körpers an hohe Temperaturen erschwert. Die Erklärungsvariante, dass die zugrunde liegende Herzkrankheit einfach die Empfindlichkeit gegenüber Hitze erhöhe, verwerfen sie eher unter Verweis auf das tendenziell niedrigere Alter der behandelten Herzinfarktpatienten. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft rät Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sich vor der Hitze zurückzuziehen, die Wohnungen nachts zu lüften und tagsüber mit Rollläden zu schützen und – vor allem – ausreichend zu trinken. Letzteres bedeute, täglich mindestens 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auf Alkohol zu verzichten. Zudem sei leichte Kost zu empfehlen. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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Bild der Woche: Nachtschwärmer | | Was aussieht wie ein Silvestermotiv, sind in Wirklichkeit unzählige Insekten. Sie umschwirren an einem warmen Sommerabend der letzten Tage die Lichtquellen auf der Frankfurter Osthafenbrücke, während dahinter die Lichter der Frankfurter Skyline zu erkennen sind. Der dpa-Fotograf Frank Rumpenhorst hat diese schöne Stimmung mit langer Belichtungszeit eingefangen. |
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| 2. Neandertaler verzehrten Delikates | Als „Fund des Jahres“ rühmen Archäologen der Universität Tübingen ihre Entdeckung in der Hohle-Fels-Höhle auf der Schwäbischen Alb: Auf einigen 65.000 Jahre alten Vogelknochen stellten sie Schabspuren von Werkzeugen fest, die Neandertaler benutzt haben müssen. Für die Wissenschaftler sind sie ein Beweis dafür, dass die Eiszeitmenschen mehr waren als Jäger fürs Grobe. Ihre Beute bestand wohl nicht nur aus Mammuts, Rentieren oder Wollnashörnern, sondern etwa auch aus Schnee-, Auer- und Birkhühnern. Den Vögeln nachzustellen erforderte großes Geschick. „Die Knochen verraten viel über die unterschätzte ökologische Anpassungsfähigkeit und die kognitiven Fähigkeiten der Neandertaler“, sagt Grabungsleiter Nicholas J. Conard. Zu sehen sind die Funde bis zum 12. September im Urgeschichtlichen Museum Blaubeuren. Bernhard Borgeest, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Mäandern im All | Nach seinen Abenteuern auf einer englischen Farm macht sich Shaun das Schaf jetzt auf den Weg zum Mond. Wie die Europäische Weltraumorganisation ESA am Dienstag mitteilte, ist für Shaun ein Platz an Bord der Artemis-I-Mission zum Mond reserviert. Shaun ist der Star der gleichnamigen britischen Knet-Animationsserie und spielte im Kinofilm „UFO-Alarm“ schon 2019 einen Weltraumreisenden. Mit dem charmanten Marketing-Gag will die ESA die Aufmerksamkeit für die einige Male verschobene Mission ankurbeln, die sie zusammen mit der NASA durchführt. Dabei soll die Orion-Kapsel den Mond umrunden und wieder zurückfliegen. Diese erste, nun auf Ende August datierte Mission des Artemis-Programms ist nicht mit einer menschlichen Besatzung ausgestattet, sondern wird vom Boden aus gesteuert. Dabei fliege der „wollige Spezialist“ als Passagier mit, wie es David Parker, ESA-Direktor für bemannte und robotische Exploration, bei der Bekanntgabe formulierte. Er fügte noch Raumfahrer-Pathos hinzu: „Dies ist eine aufregende Zeit für Shaun und für uns bei der ESA. Wir sind uns bewusst, dass dies zwar ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Schafheit ist.“ Sonja Fröhlich, Wissen & Gesundheit |
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