| | | | | 6. Dezember 2024 | | Morgen im Stadion | | Der SZ-Newsletter fürs FuÃballwochenende | | | |
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| | | | | es ist überall bekannt, was geschieht, nachdem Verbrecher gemeinsam erfolgreich ein Ding gedreht haben: Hand in Hand haben sie gearbeitet, um die Bewacher auszuschalten und die Flucht zu arrangieren. Doch dann beginnen die wahren Probleme â wenn es daran geht, die Beute zu teilen. Beispielhaft wird dieses Naturgesetz der Gesetzlosen in dem Film âDie Geier warten schonâ (USA 1973) dokumentiert. Die Banditen haben den Eisenbahn-Raub raffiniert durchdacht, kein Schuss muss fallen. Doch statt den Zaster einfach in vier Portionen zu teilen und zu verduften, streiten die Halunken darüber, wer wie viel bekommen soll. Und am Ende wird keiner reich und glücklich, sondern alle liegen erschossen im Staub. Den Managern der 36 Klubs in der ersten und zweiten FuÃball-Bundesliga mag die filmische Allegorie als mahnendes Beispiel dienen, wenn sie sich in den nächsten Wochen an den âVerteilungskampfâ respektive den âKampf um die Kohleâ begeben. Mit solchen auf rohe Gewalt deutenden Begriffen bezeichnen Medien hierzulande den Prozess, der dem ProfifuÃball nach dem just beendeten Verkauf der Medienrechte bevorsteht. Die DFL-Geschäftsleitung hat es überraschenderweise geschafft, die Höhe der jährlichen TV-Einnahmen zu steigern, auf insgesamt 4,484 Milliarden Euro bis 2029, aber die Unruhe in der Gruppe der Empfänger wird dadurch nicht geringer, im Gegenteil. Die Geier warten schon. Dass beispielsweise der FC Bayern, also der Klub, dessen Torwart gerade die Aufmerksamkeit auf sich zieht, pünktlich zur Debatte über die Beute seinen Vertreter im maÃgebenden DFL-Präsidium ausgetauscht hat und künftig nicht mehr vom Vorstandschef Jan-Christian Dreesen, sondern vom Finanzchef Michael Diederich repräsentiert wird â das weckt Argwohn bei den übrigen Clan-Mitgliedern. Dreesen, seit 2016 Präsidiumsmitglied, stand für konstruktive, faire Zusammenarbeit und genoss gutes Ansehen in den anderen Klubs. Beim FC Bayern geriet er eben deswegen unter Verdacht: Wie kann es sein, dass ein Bayern-Funktionär für seine Fairness geschätzt wird? So ein Verdacht kam bei Karl-Heinz Rummenigge niemals auf, als er früher in der DFL-Führung arbeitete.
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| | | Immer noch mehr als der kleinste gemeinsame Neuer | | |
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| Diederich geht der Ruf voraus, er sei entsandt worden, um noch mehr Geld für die Bayern einzutreiben. Bei der Ausschüttung der gemeinsamen nationalen TV-Einnahmen liegen die Bayern aber ohnehin weit vorn. Mehr als 100 Millionen Euro gehen in diesem Jahr als Geschäftsanteil nach München, die Aufsteiger Kiel und St. Pauli bekommen 31,5 und 33,6 Millionen. Die zahlreichen in der zweiten Liga verloren gegangenen Traditionsmarken müssen mit deutlich weniger auskommen, die Altmeister 1. FC Nürnberg und Schalke 04 etwa liegen bei zehn und 17 Millionen. Auch dieser Kreis will künftig mehr Geld bekommen. Argument: Man ist zwar zweitklassig und sportlich nicht erfolgreich, besitzt aber mehr Anziehungskraft als die Mittelständler, Werks- und Selfmadeklubs, die das Tabellen-Niemandsland der ersten Liga besiedeln. Erste verbale Schusswechsel unter Vertretern der beiden Fraktionen haben schon stattgefunden. Sollten die Bayern tatsächlich noch höhere Anteile fordern, obwohl sie aus der neuen Champions League schon reicher als im Vorjahr beschert werden und ihnen demnächst, wie auch Borussia Dortmund, der Geldsegen der Klub-WM ins Haus steht (siehe Text unten), wäre das selbstsüchtig und womöglich auch nicht schlau. Jede zusätzliche Million für die Bayern fehlt anderen Klubs, um den Wettbewerb wenigstens halbwegs aufrechtzuerhalten und die Klassen-Gegensätze nicht noch gröÃer werden zu lassen. Denn der Bund der Erst- und Zweitligaklubs stellt wie die erwähnte Eisenbahnräuberbande eine Solidargemeinschaft dar. Man braucht einander.
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| Philipp Selldorf | | Sportredakteur |
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| | | | | | | Der Tanz um die goldene Gianni-Trophäe | | Die Uhr tickt: In sechs Monaten ist Anpfiff bei der Klub-WM. Der Vermarktungsdruck verdrängt die Fragen der sportlichen Integrität, SpitzenfuÃballer leisten Widerstand. Ansonsten läuft die One-Man-Show von Fifa-Boss Infantino wie geritzt. | | | |
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| | | | | | Das könnten Sie verpasst haben | | | |
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| | | Neuer spielt nicht mehr wie früher, nur gesagt wird das nicht | Beim Pokal-Aus gegen Leverkusen vermengt sich die taktische Anfälligkeit von Kompanys System mit dem nicht mehr optimalen Timing des Torwarts â und bald geht es um seinen Vertrag. | | |
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| | Bayern-Keeper Neuer gegen Leverkusen |
| Die Gegner fürchten ihn nicht mehr | Der FC Bayern scheidet gegen Leverkusen aus dem DFB-Pokal aus, nachdem Manuel Neuer die rote Karte sieht. Sein Foul passt zu einem Muster, mit dem die Münchner zu überwinden sind. | | |
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| | | Vom Grünen zum Greenwasher? Nicht doch! | Das kommt überraschend: Anders als von der âBildâ behauptet, tritt der Ex-Grünenchef Omid Nouripour keinen neuen Job bei Eintracht Frankfurt an. Nachhaltigkeitsberater wird er nur im Ehrenamt. Ein klärendes Telefonat. | | |
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