während das Mitgefühl für die Angehörigen der Opfer des Hamas-Terrors in Israel in weiten Teilen der westlichen Welt groß war, sorgte der internationale Account von Fridays for Future und nicht zuletzt Greta Thunberg mit antisemitischen Verschwörungserzählungen und terrorverharmlosenden Postings für Empörung. Von getöteten Palästinensern als „Märtyrern“ und einem israelischen „Apartheidsystem“ war die Rede. Und davon, dass die Berichterstattung der „westlichen Medien“ über den anhaltenden Krieg eine pro-israelische „Gehirnwäsche“ sei. Fridays for Future? Oder eher Fridays for Hamas? Zugegeben, diese Zuschreibung mag etwas überspitzt sein. Und dennoch trifft sie den Nagel auf den Kopf. Denn unverblümter Israelhass und dumpfer Antisemitismus bei Fridays for Future zeigen: Der kulturrelativistische Postkolonialismus macht auch vor Klimaaktivisten keinen Halt. Der deutsche Ableger um Luisa Neubauer braucht nun dringend einen radikalen Neustart, fordert mein Kollege Clemens Traub. Wohin der Nahe Osten derzeit steuert, bleibt noch abzuwarten. Klar ist, dass israelische Truppen immer weiter in den Gazastreifen vorstoßen. Und klar ist auch, dass sich der Iran, abgesehen von irgendwelchen Drohungen gegen Israel, bisher nicht aktiv in das Geschehen einmischt. Doch in solchen Situationen braucht es nicht viel, damit sorgfältig dosierte Drohungen zu einer indirekten Konfrontation führen, analysiert Caroline D. Rose, leitende Analystin beim Thinktank Newlines Institute for Strategy and Policy in Washington. Der Terror gegen Israel hat tausendfach zu Solidaritätsbekundungen mit der Hamas geführt; auch auf deutschen Straßen. Vor diesem Hintergrund hat die Migrations- und Integrationsdebatte neuen Aufwind bekommen. Die Zuwanderung über das Asylsystem ist so ungeordnet, dass sie auch nicht humanitär ist. Wir brauchen ein neues System, das Humanität durch Regulierung schafft. Fürsorge, Vulnerabilität, Sicherheit und Lebenswirklichkeit müssen dabei wichtige Kriterien sein, fordert der SPD-Bundestagsabgeordnete Kristian Klinck in einem lesenswerten Gastbeitrag. Thema- und Ortswechsel: Die US-Republikaner haben es zu ihrem Kerngeschäft gemacht, politischen Realitäten mit Wutanfällen zu begegnen. Die Ernennung von Mike Johnson zum neuen „Speaker of the House“ wird daran nichts ändern, schreibt Shantanu Patni. Er studiert Osteuropa-Studien an der Freien Universität Berlin und absolviert derzeit eine Redaktions-Hospitanz bei Cicero. Ob Patni im Journalismus bleiben wird, ist noch offen. Einer, der in unserer Zunft eine gewichtige Rolle spielen wird, ist dagegen Lachlan Murdoch. Er tritt die Nachfolge seines Vaters Rupert Murdoch an und übernimmt dessen milliardenschweres Verlagsimperium. Doch was er damit in den kommenden Jahren plant und welche politische Ausrichtung er vertritt, bleibt bis dato ein Rätsel. Lisa Davidson hat ihn für uns porträtiert. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre. Bleiben Sie optimistisch. Ihr Ben Krischke, Leitung Cicero Digital |