Hand aufs Herz: Ohne die Wahlbenachrichtigung in Ihrem Briefkasten, hätten Sie mitbekommen, dass am 26. Mai die Wahlen des Europäischen Parlaments anstehen? Falls nicht, trifft Sie keine Schuld, denn selten hat man einen so matten und müden Wahlkampf gesehen, der zugleich flankiert wird von einem derart traurigen und uneinigen Zustand innerhalb beider Volksparteien. Die Wahlschlappe ist kaum noch zu verhindern, leider verdient. Bei der SPD könnte dies für Vorsitzende Andrea Nahles bedeuten, dass es eng wird. Für ihre Nachfolge an der Spitze der Fraktion bringt sich ein Mann in Stellung, der vielen vielleicht noch unbekannt ist. Doch tatsächlich spricht einiges für Achim Post, Generalsekretär der Europäischen Sozialdemokraten (SPE). Weiterhin fest im Sattel würde auch bei einer Union-Schlappe hingegen wohl Angela Merkel bleiben. Auch weil die Mehrheit der Deutschen das so möchte, wie eine Cicero-Umfrage ergab. Um die Bürger doch noch an die Urnen zu treiben, haben 21 Staatspräsidenten der EU vor kurzem einen gemeinsamen Wahlappell veröffentlicht. Für Alexander Grau ist das aber nicht viel mehr als ein Ausdruck der Gedankenwelt von ideologisch verklärten, alten weiÃen Männern. Ihr Christoph Schwennicke, Chefredakteur |