Liebe/r Leser/in, in der Nacht des 7. Juni herrschte helle Aufregung bei der Artenschutzbehörde Cofib auf Mallorca. Am Strand Can Pere Toni, nur zwei Kilometer vom Zentrum der Inselhauptstadt Palma entfernt, hatte ein Besucher Außergewöhnliches beobachtet. Spuren von Schildkrötenflossen und einen frischen Sandhügel. Noch nie hatte eine Meeresschildkröte auf Mallorca gebrütet. Doch wie Nachforschungen der Expertinnen und Experten zeigten, hatte tatsächlich eine Unechte Karettschildkröte Eier in der Touristenhochburg abgelegt. In dieser Woche buddelten sich die ersten Babyschildkröten ihren Weg an die Oberfläche. In unserem heutigen Newsletter berichten wir, was nun mit ihnen passieren soll, ob Bewegung tatsächlich erst ab 10.000 Schritten am Tag gesund hält und warum das Team der Internationalen Raumstation ISS dringend einen Staubsauger bräuchte. | Spannende Erkenntnisse wünscht Alina Reichardt, Wissen & Gesundheit |
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Neues aus Wissen und Gesundheit |
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| 1. Nachwuchs-Premiere auf Mallorca | Zum allerersten Mal sind auf Mallorca Meeresschildkröten geschlüpft. Ein Exemplar der bedrohten Unechten Karettschildkröte hatte die Bucht von Palma vor zwei Monaten als Nistplatz auserkoren und etwas mehr als 100 Eier dort vergraben. 13 Jungtiere gruben sich in dieser Woche aus dem Sand, wie „Zeit Online“ berichtet. Expertinnen und Experten für Meeresbiologie und Umweltschutz brachten die Tiere demnach in ein Forschungslabor. Hier sollen sie bis zu ein Jahr lang aufgezogen und dann in die Wildnis entlassen werden. Die kleinen Schildkröten direkt ins Meer krabbeln zu lassen sei aufgrund der vielen Menschen am Strand zu gefährlich. Ein Teil der Eier wurde zudem vorzeitig ausgegraben und unter Wärmelampen bebrütet. Hier schlüpften bereits zehn weitere Jungtiere. So sei sichergestellt, dass einige Tiere sicher überleben. In den kommenden Tagen könnten den Angaben zufolge noch weitere Tiere vor Palma schlüpfen. Zudem beobachte man noch ein zweites Gelege, das eine Unechte Karettschildkröte am Strand von Cala Millor im Osten vergraben habe. Insgesamt wurden damit in diesem Jahr fünf Gelege der bedrohten Art auf den Balearen entdeckt. Drei weitere liegen auf Ibiza. Die Unechte Karettschildkröte sucht die spanische Inselgruppe erst seit wenigen Jahren zum Brüten auf. Als möglicher Grund gilt der Klimawandel. In den ursprünglichen Brutgebieten der Tiere, etwa Griechenland und der Türkei, steigen die Temperaturen. Sie beeinflussen, welches Geschlecht die Jungtiere entwickeln, und können so die Verhältnisse stören. Alina Reichardt Wissen & Gesundheit |
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Foto der Woche: Hoffnung für Korallenriffe | | Wo sonst pralle Farben leuchteten, liegen nun blasse Brocken im Korallenriff Cheeca Rocks vor der Küste Floridas. Weltweit laufen Riffe Gefahr zu erbleichen. Üblicherweise bilden sie eine Gemeinschaft mit Algen. Bei Stress durch steigende Wassertemperaturen stoßen sie ihre Mitbewohner ab und verlieren ihre Farbe. Doch eine neue Studie der US-Klimabehörde NOAA und der Bangor University in Großbritannien macht Hoffnung. Bedrohte Korallenriffe könnten davon profitieren, wenn zugleich Schutzmaßnahmen auf dem Land und im Meer ergriffen werden, schreibt das Team im Fachjournal „Nature“. Sie hatten dafür ein Korallenriff über 20 Jahre untersucht. Riffe in Gebieten mit weniger Überfischung und geringerer Verschmutzung, etwa durch Abwässer oder Oberflächenabfluss, zeigten stabileres Wachstum. In Stresssituationen, wie nach Anstieg der Meerestemperatur, war dort die Zerstörung der Korallen geringer. Zudem erholten sich die Riffe schneller von der Korallenbleiche. |
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| 2. Auch Weniggehern geht es besser | Mit großer Genauigkeit hat sich eine Forschungsgruppe unter der Leitung des polnischen Kardiologen Maciej Banach mit dem Thema Bewegung und Herzinfarktrisiko befasst und herausgefunden: Bereits 2337 Schritte pro Tag senken messbar das Risiko, an einer kardiovaskulären Erkrankung zu sterben. Anspruchsvollere Empfehlungen anderer Experten reichten bis zu einer Mindestzahl von 10.000 Schritten. Allerdings beobachteten Banach und Kollegen bei der Analyse von Gesundheitsdaten von mehr als 220.000 Menschen weltweit eine Dosis-Wirkungsbeziehung. Das heißt, dass der Vorteil mit steigender Bewegungsfreudigkeit zunahm. Und sie sagen, dass sie keine obere Grenze fanden. Auch Superaktive, die 20.000 Schritte pro Tag gehen, schnitten in ihren Daten noch immer besser ab als weniger Ambitionierte. Das Durchschnittsalter der Probanden betrug 64 Jahre, der Beobachtungszeitraum sieben Jahre. Kurt-Martin Mayer, Wissen & Gesundheit |
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| 3. Giftiger Staub an Bord der ISS | Seit dem 2. November 2000 ist die ISS dauerhaft bewohnt. Mehr als 250 Astronauten und Astronautinnen haben die Internationale Raumstation bislang schon besucht. Für sie dürfte eine soeben veröffentlichte Studie der Universität Birmingham und der NASA nicht gerade zur Freude beitragen. In einer ersten Untersuchung dieser Art analysierten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen eine Staubprobe aus Luftfiltern innerhalb der ISS und fanden Konzentrationen organischer Verunreinigungen, die höher waren als die Durchschnittswerte in US-amerikanischen und westeuropäischen Haushalten. Zu den Schadstoffen, die im „Weltraumstaub“ gefunden wurden, gehörten polybromierte Diphenylether (PBDE), Hexabromcyclododecan (HBCDD), neuartige bromierte Flammschutzmittel (BFR), Organophosphatester (OPE), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), perfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) und polychlorierte Biphenyle (PCB). Die auf der Erde zum Teil inzwischen verbotenen oder eingeschränkten Substanzen könnten von Technik und Spezialkleidung an Bord stammen, wie das Team schreibt. Die in den „Environmental Science & Technology Letters“ erschienene Studie schlussfolgert, dass die Ergebnisse die Konstruktion und den Bau zukünftiger Raumfahrzeuge leiten könnten. Sonja Fröhlich Wissen & Gesundheit |
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