Meldungen Deutsche Bank Studie: BIP-Einbruch im zweiten Quartal Die Ökonomen der Deutschen Bank prognostizieren für das zweite Quartal 2020 einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Deutschland von 14 Prozent. Das geht aus einer Studie hervor, die Deutsche Bank Research heute veröffentlicht hat. Die Ursache für den starken Rückgang liege im wegbrechenden Konsum, der nach Einschätzung der Experten im zweiten Quartal um 20 Prozent absacken wird. Im April "hatten die Menschen überhaupt keine Möglichkeiten zum Geld ausgeben", hieß es. Auch der Dienstleistungssektor könnte um knapp 15 Prozent niedriger ausfallen als in den ersten drei Monaten, wobei auch ein Rückgang um 20 Prozent möglich sei, erklären die Ökonomen. Zwar habe die Konjunktur in Deutschland im zweiten Viertel des Jahres die Talsohle erreicht, mit einer V-förmigen Erholung rechnen die Autoren der Studie allerdings nicht. Das BIP würde im dritten Quartal lediglich um 6 Prozent, im vierten um 2,5 Prozent wachsen. Union Investment will Management der Deutschen Bank entlasten Die Fondsgesellschaft Union Investment plant, sich auf der diesjährigen Hauptversammlung der Deutschen Bank hinter das Management des Geldhauses zu stellen. "Wir werden Vorstand und Aufsichtsrat entlasten", sagte Fondsmanagerin Alexandra Annecke in einem heute veröffentlichten Interview. Die Argumente, die durch die Stimmrechtsberater um Aufsichtsratschef Paul Achleitner vorgelegt wurden, habe man sorgfältig abgewogen. Eine weitere Amtszeit Achleitners würde Union Investment allerdings nicht unterstützen. "Wir gehen davon aus, dass er 2022 aufhört und sein Amt an einen Nachfolger übergibt. Theodor Weimer wäre aus unserer Sicht ein geeigneter Kandidat", erklärte Annecke. Union Investment zählt zu den größten Anteilseignern der Deutschen Bank. EZB mit Effekten von Negativzinsen zufrieden Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich in einem heute veröffentlichten Aufsatz ihres Economic Bulletin mit den ökonomischen Auswirkungen ihrer Negativzinspolitik zufrieden. In dem Papier erklärt die Notenbank, dass der negative Bankeinlagensatz die Kosten der Kredite, die an die Realwirtschaft gegeben wurden, gesenkt und ihr Volumen erhöht habe. Von 2014 bis 2019 habe sich das Kreditwachstum um 0,7 Prozentpunkte pro Jahr erhöht, heißt es in dem Aufsatz. Zinssenkungen im negativen Bereich seien sinnvoller als im positiven Bereich, bei längerer Dauer des Negativzinses würde es Banken allerdings immer schwerer fallen, gewinnmindernde Effekte auszugleichen. In naher Zukunft sieht die EZB Negativzinsen jedoch weiterhin als gutes Instrument. "Bisher gibt es kein Anzeichen dafür, dass sich der durch diese Maßnahme erreichbare Stimulus erschöpft, da sich neue Wirkungskanäle auftun, während andere sich schließen", heißt es am Ende des Aufsatzes. Banken bewilligten 2019 mehr Konsumentenkredite An Privatleute sind in Deutschland 2019 neue Kredite im Volumen von 55,3 Milliarden Euro ausgeben worden, ein Zuwachs von 5,9 Prozent. Das geht aus den heute vom Bankenfachverband veröffentlichten Zahlen für die auf das Kreditgeschäft spezialisierten Banken hervor. Dabei verzeichneten Internetkredite für Verbraucher mit einem Anstieg von 21,6 Prozent die stärksten Zuwächse. Zwar kamen von diesen Krediten 21,9 Prozent den Angaben zufolge zumindest teilweise über das Internet zustande, aber nur 3 Prozent wurden vollständig online per Fernidentifizierung und elektronischer Signatur abgeschlossen. Volldigitale Prozesse seien zwingend erforderlich, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Frederik Linthout. Die 51 Verbandsmitglieder bewilligten 2019 neue Kredite im Gesamtvolumen von 127,4 Milliarden Euro (plus 3,4 Prozent). Ende 2019 betrug das ausgeliehene Volumen insgesamt 171,3 Milliarden Euro. Wirecard: Erste Klage aus Deutschland Die deutsche Anwaltskanzlei Tilp hat eine Schadensersatzklage gegen den Zahlungsabwickler Wirecard erhoben. "Wir haben nunmehr alle rechtlich erforderlichen Fakten beieinander und können diese belegen – daher messen wir der von uns eingereichten Klage hohe Erfolgschancen bei", erklärte heute Maximilian Weiss, Anwalt der Kanzlei Tilp, der davon ausgeht, dass institutionelle Anleger zu den Klägern gehören werden. Seiner Ansicht nach habe Wirecard den Aktionären "falsche, unterlassene und unvollständige Kapitalmarktinformationen" gegeben und sich damit schadensersatzpflichtig gemacht. Von der Klage betroffen seien alle Aktienkäufe, die im Zeitraum vom 24. Februar 2016 bis 27. April 2020 getätigt wurden. Wirecard wies die Vorwürfe zurück und kündigte an, sich gegen die Klage zur Wehr setzen zu wollen. Bereits am vergangenen Dienstag sagte Felix Hufeld, Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), dass der Zahlungsabwickler geprüft werden wird. ABN Amro mit hohen Verlusten Das niederländische Geldhaus ABN Amro ist infolge der Belastungen durch die Corona-Krise in die roten Zahlen gerutscht und hat im ersten Quartal einen Verlust von 395 Millionen Euro verzeichnet. Vor Jahresfrist betrug der Gewinn noch 478 Millionen Euro, wie ABN Amro heute mitteilte. Zwar sei das Tagesgeschäft erfolgreich gelaufen, die Folgen der Virus-Pandemie seien aber sehr hoch, erklärte Bankchef Robert Swaak. Das Institut legte insgesamt 1,1 Milliarden Euro für drohende Kreditausfälle zur Seite. Für die kommenden Monate erwartet das Geldhaus weitere Kreditausfälle und eine Steigerung der Risikovorsorge auf 2,5 Milliarden Euro. Deutsche Pfandbriefbank verzeichnet Verluste im ersten Quartal Infolge der Corona-Pandemie hat die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) im ersten Quartal Verluste zu beklagen. Das Vorsteuerergebnis fiel auf 2 Millionen Euro von 48 Millionen Euro, wie das Geldhaus heute mitteilte. Gründe seien insbesondere die höhere Risikovorsorge von 34 Millionen Euro (Vorjahr: 1 Million Euro) sowie ein schwächeres Fair-Value-Bewertungsergebnis von minus 17 Millionen Euro gewesen, hieß es. Die geschätzte Belastung durch die Bankenabgabe für das Jahr 2020 belaufe sich auf rund 20 Millionen Euro. In der zweiten Jahreshälfte rechnet die PBB durch die zu erwartende Erholung der Wirtschaft jedoch mit einer stabilenoperativen Entwicklung beim Zinsergebnis und bei den Kosten. Wirtschaftsleistung in Großbritannien bricht ein Infolge der Corona-Krise ist die britische Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2020 stark gefallen, wie das nationale Statistikbüro ONS heute mitteilte. Insgesamt sei der Rückgang allerdings schwächer ausgefallen als erwartet und geringer ausgeprägt als in der Eurozone. In den ersten drei Monaten sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Quartalsvergleich um 2 Prozent geschrumpft, hieß es. Analysten waren von einem Rückgang um 2,6 Prozent ausgegangen. Insbesondere im März setzte die Viruskrise der britischen Wirtschaft zu und führte zu einem Rückgang des BIP um 5,8 Prozent. "Mit dem Auftreten der Pandemie wurde im März fast jeder Aspekt der Wirtschaft getroffen, was zu einem monatlichen Rekordrückgang führte", sagte Jonathan Athow, leitender Statistiker bei ONS, zu den Zahlen. In der Eurozone sank die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 3,8 Prozent, wie erste Schätzungen Ende April aufzeigten. Industrieproduktion in der Eurozone sinkt um 11 Prozent Die gesamte Herstellung der Industrieunternehmen in der Eurozone lag im März 11,3 Prozent niedriger als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat heute in Luxemburg mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sei die Produktion in den 19 Euroländern um 12,9 Prozent eingebrochen, hieß es. Auch in der Europäischen Union (EU) brach die industrielle Fertigung ein und ging in den 27 Ländern um 10,4 Prozent zurück, im Jahresvergleich um 11,8 Prozent. Sowohl in der Eurozone als auch in der EU war besonders die Herstellung von Gebrauchs- und Investitionsgütern betroffen. Wie die Videoreihe "Im Homeoffice mit ..." entstanden ist Der Bankenverband hat in seiner Videoreihe mit Mitarbeitern verschiedener Banken gesprochen, um zu erfahren, wie das Arbeiten von zu Hause funktioniert. In einem heute veröffentlichten Blogbeitrag erzählt Juliane Weiß, wie die Vorbereitungen für das neue Format liefen, welche Erkenntnisse sie aus den Interviews gewonnen hat und welche Lehren sie aus der Zeit im Homeoffice zieht. Den kompletten Beitrag lesen Sie hier: |